Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Verträgt meine Tochter keine Muttermilch?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Verträgt meine Tochter keine Muttermilch?

Leonie15

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Liebe Frau Höfel, meine Tochter ist jetzt 24 Wochen alt. Seit Anfang an hat sie Bauchschmerzen und schreit sehr viel (16 Stunden am Tag). Vor zwei Wochen haben wir herausgefunden, dass sie Clostridien hat und ich gebe ihr seither ProSymbioflor. Es geht ihr immer besser. Allerdings beschäftigt mich dennoch eine Frage. Wir wissen, dass sie keine Laktose und keinen Zucker verträgt. Ich verzichte deshalb auf Kuhmilchprodukte und zuckerhaltige Lebensmittel. Dennoch bleiben die Beschwerden (Bauchschmerzen, Spucken, Unruhe und viel schreien) noch. Wenn ich ihr ein "normales" Fläschchen geb, hat sie ebenfalls Beschwerden. Bei einem laktosefreien Milchpulver bleiben die Beschwerden aus (ist ja logisch, wenn sie keine Laktose verträgt...). Sie bekommt derzeit um neun Uhr Muttermilch, Mittags einen Gemüse-Fleisch-Brei, um 15 Uhr Muttermilch und Abends einen Dinkelbrei mit etwas Obst. Zudem will sie nachts stündlich (zwischen 20 Uhr und 6 Uhr) zur Beruhigung an die Brust - bekommt also nachts auch reichlich Muttermilch. Nachts spuckt sie nie. Aber tagsüber nach dem Stillen schon. Manchmal so viel, dass ich das Gefühl hab, alles was sie getrunken hat, ist wieder draußen. Tagsüber ist sie auch sehr unruhig an der Brust. In Muttermilch ist ja auch Laktose. Kann es sein, dass sie die Muttermilch auch nicht verträgt? Wobei ich komisch finde, dass sie nachts nie spuckt... Ich überlege abzustillen, damit es ihr besser geht aber ich weiß nicht, ob das überhaupt sein kann, dass sie die Muttermilch nicht verträgt. Zumal sie die Brust ja zur Beruhigung braucht. Schnuller nimmt sie nicht und wenn sie die Brust nicht bekommt, schreit sie die komplette Nacht durch... Für einen Ratschlag wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Leonie, die Milchproduktion wird zum Abend/zur Nacht etwas weniger. Die Stillepisoden in der Nacht sind sicher kürzer als tags. Das Kind hat nachts nichts weiter zu bedenken. Diese drei Dinge können dafür sorgen, dass nachts nach dem Stillen Ruhe ist. Haben Sie tagsüber schon einmal probiert „bergauf“ zu stillen? Dabei liegen Sie fast ganz auf dem Rücken und das Kind auf Ihnen. Da das Kind jetzt GEGEN die Schwerkraft trinken muss, wird es nicht so sehr mit Muttermilch überflutet. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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Wenn Dein Kind keine Laktose vertragen würde, hätte der Arzt das schon festgestellt. Und dann auch eine entsprechende Ersatznahrung verschrieben. Die gibt es nämlich IMO nur in der Apotheke gegen Rezept. Eine Laktoseintoleranz in dem Alter ist oft lebensgefährlich. Das es nachts vertragen wird, ist dann eher unwahrscheinlich. Spucken tagsüber, schreien und Blähungen in dem Alter aber eh normal. Spucken spricht auch eher für ein Refluxproblemals für ein Laktoseproblem, da wären eher starke Durchfälle, Gewichtsabnahme, Austrocknung zu erwarten. Jedenfalls dann wenn es eine langfristige Geschichte ist, und nicht evtl eine kurzzeitige aufgrund eines Infektes oder des Medikamentes. Hast Du mal eine Stillberaterin dazu geholt die geschaut hat wie angelegt und gesaugt wird? Vielleicht schluckt Dein Kind zu viel Luft, oder das Zungenbändchen ist zu kurz, oder es hat eine versteckte Gaumenspalte. Ebenso möglich wäre es, das es eine Blockade hat. Wurde es evtl per Kaiserschnitt geholt, gab es Komplikationen bei der Geburt oder hat die sehr lange gedauert? Wenn ab und zu die Flasche gegeben wird, kann es auch sein das sie eine leichte Form der Saugverwirrung hat - und deshalb so unruhig an der Brust ist. Dazu passt das es nachts dann besser läuft. Durch die Unruhe schlucken die Kleinen eben auch viel Luft, was dann eben Blähungen usw verursachen kann. Und eben auch Spucken, denn auf den Weg nach oben nimmt die Luft halt auch Milch mit. Unser hat auch immer dann solche Probleme gehabt, wenn er mal wieder besonders unruhig war. Hat sich dann irgendwann gelegen, hat aber sehr viel länger gedauert als di üblichen § Monate am Anfang.


Leonie15

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Danke für deine Antwort. Ja unser Arzt hat uns eine Spezialnahrung verschrieben. Neocate. Und ja sie hat auch stark abgenommen und hatte wochenlang grüne, blutige Durchfälle (sah aus wie ein dreckiger Tümpel). Der Arzt meinte dass die Darmschleimhaut dadurch so angegriffen wäre dass sie deshalb Probleme mit Laktose hat und das besser wird wenn der Darm wieder in Ordnung ist. Er schätzt 6 Monate wird das dauern mit ProSymbioflor und Symbioflor1. Seit Einführung der Beikost hat sie super zugenommen - sie ist auch eine gute Esserin :) Die Geburt war super. Hat sieben Stunden gedauert und es gab keine Probleme. Ich hab keine Schmerzmittel bekommen und wir sind vier Stunden danach nach Hause und haben uns ausgeruht. Blockaden wurden beim Osteopathen gelöst. Wenn es ein Refluxproblem wäre würde sie dann nicht auch alles andere ausspucken und nicht nur Muttermilch? Eine Stillberaterin hatten wir noch nicht da. Ich werd mich gleich mal schlau machen.


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