Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Unser Kind schläft nicht mehr und verlangt ständig lautstark die Brust- was tun?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Unser Kind schläft nicht mehr und verlangt ständig lautstark die Brust- was tun?

FriedaFreundlich

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Guten Tag Frau Höfel, unser Sohn ist knappe 4 Monate alt, ein ausgeglichenes und fröhliches Kind. Tagsüber schläft er gerne an der Brust ein. Bis vor kurzem bekam er am Abend wenn er bettfertig war (also gewaschen, massiert, geölt und umgezogen war) erwärmte Muttermilch aus der Avent-Flasche. (Als Erklärung: Das hat sich so ergeben, weil er, als er kleiner war, vom an der Brust trinken so angestrengt war, das er nach wenigen Schlucken einschlief, kurze Zeit später erwachte, weinte, kurz trank, kurz schlief, weinte usw… Mit der Flasche hingegen schlief er sehr gut, war ausgeglichen und glücklich. Nach und nach gab es immer weniger Flasche, mehr Brust und schließlich nur noch abends eine Pulle, wodurch er gut schlief, von ca. 19.00 Uhr bis 4.30 Uhr) Nach der Milch gab es von uns beiden ein Küsschen und er wurde in sein Bettchen gelegt und leise Musik angemacht. Dann spielte und plapperte er einen kurzen Moment und schlief zufrieden ein. Seit ca. einer Woche lehnt er nun die Milchflasche konsequent ab… clever- denn an der Brust ist es ja schöner! Also stille ich ihn jetzt vor dem Einschlafen. Leider lässt er sich, dann nicht mehr zufrieden ins Bettchen legen, sondern mault und schreit bis dicke Tränchen kullern. Wir nehmen ihn raus, beruhigen ihn, er wird erneut gestillt, dann geht es wieder ins Bett… und so geht es einige Male, bis ich ihn in meinem Bett stille und an der Brust einschlafen lasse. Somit eigentlich nicht sooo problematisch, abgesehen von der Tatsache, dass sein Einschlafen von mir abhängig ist, was schwierig wird, wenn ich abends mal einen Termin habe. Leider reicht ihm aber auch das Einschlafen an der Brust tagsüber und abends nicht mehr. Er wird nachts nun ständig wach, trinkt seine Milch und wenn ich ihn wie sonst danach in sein Bett zurücklegen will gibt’s wieder lautes Geschrei und dicke Tränen. Also wieder ran an die Brust, ins Bett, an die Brust, ins Bett… Wir haben soweit einen entspannten Tag, Haushalt erledige ich, wenn er schläft. Wir verbringen die gemeinsame Zeit wirklich aktiv miteinander… spielen, kuscheln, sind täglich 2 Stunden an der frischen Luft. Er bekommt viel Liebe, Nähe und Geborgenheit. Auch glaub ich nicht, dass er nachts wirklich großen Hunger hat, er nuckelt eher, als das er trinkt. Und tagsüber stille ich ihn ca. alle 2 Stunden, wie auch zu dem Zeitpunkt, als er noch das Fläschchen nahm. Damit kam er immer gut durch die Nacht. Wie jede Mutter möchte ich das Beste für mein Kind und es ist an sich auch vollkommen ok, wie es ist. Ich frage mich nur, warum er nun ständig, die Brust als Dauernuckel möchte, wo er doch sooooo gut geschlafen hat. Kann es sein, dass er noch mehr Nähe braucht, oder er kontrollieren muss, dass er Nachts nicht alleine ist? Ich versuche mir zu sagen, dass er das Nuckeln an der Brust braucht, aber es macht mir etwas Sorge, ob sich das wirklich wieder von selbst reguliert …und wann!? Er soll all die Nähe haben, die er braucht aber im Hinterkopf schwirrt bei mir ständig der Gedanke, dass ich ihn auf längere Sicht zu sehr von mir abhängig mache, wenn ich ihn immer sofort anlege… Ich bin sehr gespannt auf Ihre Tipps & Meinung. Vielen Dank schon mal!!!


Martina Höfel

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Liebe FriedaFreundlich, bitte bleiben Sie gelassen! Das hört sich nach Wachstums- und Entwicklungsschub an! Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kannn) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Es bleibt also nichts zu tun, als gelassen zu bleiben. Liebe Grüße Martina Höfel


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