Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Spontangeburt nach Kaiserschnitt wegen Stirnlage möglich?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Spontangeburt nach Kaiserschnitt wegen Stirnlage möglich?

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Liebe Frau Höfel, am 21.12.2011 kam unsere erste Tochter Luise trotz geplanter (und auch sehr gewünschter) Spontangeburt per Kaiserschnitt zur Welt. 3 Tage vor dem ET hatte ich spontan Wehen, die über ca. 20 Stunden bei regelmäßiger kräftiger Wehentätigkeit zu einer Eröffnung des MM von 8 cm führten. Der Tastbefund der Hebamme erbrachte dann eine Fehleinstellung des Kindskopfes oberhalb des Beckens (wohl Stirnlage) und sie schlug daraufhin eine Eröffnung der Fruchtblase vor, um den Eintritt des Kopfes ins Becken und eine Korrektur der Einstellung zu begünstigen. Dies führte zu heftigster Wehentätigkeit und dem Legen einer "Walking-PDA", aber auch hierunter kein Geburtsfortschritt. Nach 8 Stunden Geburtstillstand wurde mir schließlich zur Sectio geraten, die komplikationslos verlief (CTG war auch zu jeder Zeit hervorragend). Im Nachhinein konnte keiner der beteiligten Ärzte/Hebammen die Ursache der Fehleinstellung des Kindskopfes benennen. Der Umfang des Kopfes betrug auch "nur" 34cm (3250g und 51cm, also kein "Riesenbaby"). Wir wünschen uns (nach Ablauf der Karenzzeit wegen Sectio) ein Geschwisterkind, welches ich gerne spontan entbinden würde. Allerdings bin ich sehr verunsichert, da die Ursache der Fehleinstellung nicht gefunden wurde. Wie sind Ihre Erfahrungen? Ist eher eine kindliche Ursache zu vermuten oder liegt es an meinem Becken? Kann man dies vor einer weiteren Geburt irgendwie feststellen oder muss man es einfach wieder versuchen? Die 36 Stunden Wehen und dann Kaiserschitt waren sehr anstrengend und wenn ich wüsste, dass eine Spontangeburt ohnehin nicht möglich ist, würde ich trotz der Schmerzen und des Wunsches nach einer spontanen Entbindung eine elektive Sectio vorziehen. Was raten Sie? Liebe Grüße Juliane M


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Juliane, hat man unter der OP das Becken vermessen? Oder zumindest von außen? Wenn kein Grund gefunden wurde, warum das Kind nun partout mit der Stirn voran wollte - dann kann man es fast unter Eigenheit des Kindes/ der Geburt ablegen. Es macht auch keinen Sinn weiter nach Gründen zu suchen. Sie werden keine finden. Was man machen könnte, wäre eine Beckenübersichtsaufnahme (Röntgen). Es ist aber fraglich, ob das wirklich etwas bringt. Bei einem zweiten Kind würde ich einen Deal mit dem geburtshilflichen Team machen, d.h. alle Papiere (Einwilligung OP, Anästhesieprotokoll etc.) für die OP werden fertig gemacht, alles vorbereitet. Sie starten spontan. Sollte sich die Einstellungsanomalie wiederholen, dann wird großzügig sectioniert. Das hat den Vorteil, dass Sie das Gefühl haben, dass Sie es probiert haben - im Hinterkopf aber auch die Gewissheit, dass es nicht wieder stundenlang für Nichts geht und der OP in Ruhe aufgesucht wird. Liebe GRüße Martina Höfel


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