Liebe Martina, zur Zeit bin ich in der 16. Woche mit meinem zweiten Kind schwanger. Mein erstes Kind kam vor 19 Monaten nach einem vorzeitigen Blasensprung und drei Stunden praktisch unwirksamer Eröffnungswehen (hintere Hinterhauptslage) wegen eines pathologischen CTGs per eiligem Kaiserschnitt zur Welt. Über den Kaiserschnitt habe ich direkt nach der Geburt überhaupt nicht mehr groß nachgedacht; erst ein paar Monate später dachte ich mit etwas Bedauern daran, dann trat das Thema wieder in den Hintergrund. Jetzt aber, bei meiner zweiten Schwangerschaft, kommt das Thema sehr stark wieder hoch. Mein Frauenarzt hat mir nämlich einen geplanten Kaiserschnitt vorgeschlagen - ohne medizinschen Grund, sondern einfach, weil ich ein Kopfmensch sei und er glaube, dass ich mit einer natürlichen Geburt nicht so gut klarkäme. Der Vorschlag ist bei mir aber spontan auf ganz großen Widerwillen gestoßen. Ich habe wieder an die erste Geburt gedacht, und diesmal mit richtiger Trauer, weil ich sie nicht erleben konnte (ich war in Vollnarkose), weil mir da gefühlt etwas Wichtiges fehlt und, völlig ungerechterweise eigentlich, weil ich auch Versagensgefühle habe. (Dabei stand die Geburt wohl von Anfang an unter keinem besonders guten Vorzeichen.) Nun habe ich noch einmal die Chance auf eine natürliche Geburt und es ist vielleicht meine letzte Chance, denn meine Hebamme sagte, dass mit zwei Kaiserschnitten jedes Krankenhaus auch einen dritten macht. Ich möchte daher auf gar keinen Fall einen geplanten Kaiserschnitt. Ich versuche mich aber auch darauf einzustellen, dass ein zweiter Kaiserschnitt gut möglich ist. Meine Hebamme sagte, dass die Chancen dazu 50:50 stehen. Wenn es notffallmäßig zum Kaiserschnitt käme, könnte ich das unter zwei Bedingungen vermutlich gut verarbeiten: Erstens müsste eine wirkliche Notwendigkeit bestehen - so wie beispielsweise bei der ersten Geburt. Ein Krankenhausteam, das aus Bequemlichkeit einen Kaiserschnitt möchte, wäre für mich kein wirklicher Grund und mit einem solchen Kaiserschnitt käme ich nicht klar. Das einzige Geburtshaus im erreichbaren Umfeld würde mich mit dem vorangegangenen Kaiserschnitt nicht nehmen; das kommt also auch nicht in Frage, um das Risiko des Kaisieschnitts durch ein "müdes Team" zu verringern. Zweitens möchte ich selbst vorbereitend genug getan haben, um meine Chancen auf eine natürliche Geburt zu verbessern. Können Sie mir da etwas empfehlen? Gibt es günstige Ernährungsgewohnheiten, bestimmte Sportarten oder etwas Anderes, was ich versuchen könnte? Meine Hebamme hat mir Akupunktur empfohlen (in den letzten vier Schwangerschaftswochen) und das werde ich auch machen. Ich danke Ihnen für Ihre Arbeit hier! Viele Grüße Libby
von Libby1234 am 09.01.2019, 21:06