Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Schwiegermutter meint, es besser zu wissen

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Schwiegermutter meint, es besser zu wissen

fuchs_hh

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Liebe Frau Höfel, gerne würde ich Ihre Meinung hören. Wir hatten gerade einige Tage meine Schwiegermutter zu Besuch und wir sind an ein paar Punkten bzgl. unseres Sohnes aneinandergeraten. Unser Kleiner ist jetzt 14 Wochen alt, bekommt die Flasche mit Pre-HA Milch, da es mit dem Stillen leider nie richtig geklappt hat, aber das ist nicht der Streitpunkt. Unser Tagesablauf: Wir stehen so gegen 7 und 8 Uhr auf. Nach dem Windelwechsel gibt es etwas zu Essen. Danach gibt es dann keinen wirklichen Rhythmus mehr. Da der Kleine ein sehr neugieriges Kind ist, schafft er es nicht alleine in den Schlaf zu finden. Das hat dazu geführt, dass er in den ersten Wochen sehr viel geschrien hat. Inzwischen merken wir aber ganz gut, wann er schlafen muss. Dann nehmen wir ihn ganz fest in den Arm, halten seinen Schnulli und wiegen ihn etwas. Manchmal muss er auch noch ein paar Schlucke trinken, dann schläft er (zwar immer noch mit 2-3 Minuten Geschrei) für ca. 30-45 Minuten ein. Das erste Mal so zwischen 9 und 10 Uhr, dann nochmal zwischen 12 und 13 Uhr und je nachdem, wann wir mit dem Kiwa spazieren waren, auch nochmal nachmittags. Leider schläft er inzwischen auch im Kiwa nicht viel länger als 30 Minuten. Abends beginnt dann zwischen 18 und 18.30 Uhr das Abendritual. Windeln wechseln, ggfs. Umziehen, Schlafsack anziehen und Papa tanzt ihn in den Schlaf. 10 bis 30 Minuten später wacht er dann nochmal auf und möchte etwas essen. Danach schläft aber inzwischen ganz oft schon bis 0.30 Uhr, nach dem Füttern meistens wieder bis 4 oder 5 Uhr und dann bis zum Aufstehen. Meine Schwiegermutter sagt nun, er müsste vor dem Zubettgehen gefüttert werden. Das funktioniert aber nicht, wir bekommen vorher nichts in ihn rein. Auch später ins Bett funktioniert nicht. Wir haben uns wochenlang gefragt, warum er abends immer fast eine Stunde geschrien hat. Seitdem wir ihn zeitig hinlegen, geht es ganz oft sogar ohne Geschrei. Und was spricht dagegen ihn noch zu füttern? Andere Kinder werden doch auch in den Schlaft gestillt. Tagsüber sollten wir ihm beibringen im Bett zu schlafen und ihm auch nichts zu Essen geben. Aber das habe ich lange versucht. Er schläft dann einfach nicht. Er guckt im Bett neugierig herum oder er schreit wie am Spieß, weil er müde ist oder noch ein paar Schlucke aus der Flasche möchte. Mein Mann und ich haben uns mit beidem eigentlich gut arrangiert. Tagsüber, wenn er auf meinem Arm eingeschlafen ist, lese ich ein Buch und freue mich, dass er auf diese Weise überhaupt so an die 2 Stunden am Tage schläft (vorher fast gar nicht). Ich denke, dass er die Nähe einfach noch braucht. Und abends ist es viel entspannter, seitdem wir ihn früh hinlegen und er dann noch eine Flasche bekommt. Die tägliche Schreistunde hatte mich doch ziemlich fertig gemacht. Das einzige, was mich etwas stört, ist, dass er kaum noch im Kiwa schläft. Lange Spaziergänge sind so kaum noch möglich. Ich hoffe, dass sich das wieder bessert, wenn wir den Kiwa irgendwann umbauen können. Auch was die anderen beiden Punkte angeht, hoffe ich, dass sich das irgendwann von ganz allein regelt. Ein anderer Streitpunkt ist sein Gewicht. Ja, er ist ein kleiner Moppel, wiegt jetzt schon um die 8kg, ist aber auch schon 65cm groß. Er isst viel, so um die 1400ml am Tag. Wir haben schon mal über eine Woche versucht, ihm feste Zeiten anzugewöhnen, da wir Angst hatten, dass wir manche Signale als Hunger interpretieren, er aber gar nichts essen möchte. Das Ergebnis: Er hat tagsüber tatsächlich etwas weniger gegessen, hat aber viel mehr geschrien und sich die fehlende Menge in der Nacht geholt. Ich kann den Kleine doch nicht auf Diät setzen??? Und beim Stillen kann doch auch keiner sagen, wieviel das Kind isst. Bitte entschuldigen Sie diese lange Schilderung, aber ich bin mir total unsicher, da es mein erstes Kind ist. Machen wir etwas falsch?


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe fuchs, welch ein Stress - und das Kind zeigt deutlich den Weg! Ich will hier gar nicht alles wiederholen - wichtig ist ein Satz: "Mein Mann und ich haben uns mit beidem eigentlich gut arrangiert." Das ist wichtig! Und es läuft doch! Kollegin Andreas Kritikpunkt mit der Milchmenge wäre auch meiner! Vielleicht ist eine 1er Nahrung (wenn Sie nicht gerade beide Allergieträger sind, muss es keine HA sein) hier angebracht. Nimmt er Tee? Dann (und nur dann) könnten die Schlürschlucke dadurch ersetzt werden. Ihrer Schwiegermutter würde ich ihr freundlich, aber deutlich sagen: "Du hast Dir bei der Erziehung Deines Sohnes sicherlich nicht reinreden lassen. Deshalb tu es bei mir auch nicht. Das macht es für alle leichter. Wenn ich Fragen habe, dann komme ich gerne zu Dir!" Liebe Grüße Martina Höfel


Nijsseni

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Vielleicht solltest du nicht so viel mit deiner Schwiegermutter auswerten und es so machen wie du es fūr richtig erachtest. Es klappt doch alles und eine andere Meinung macht dich nur unsicher. Du kennst doch dein Kind am besten. Und es ist dein Kind! Deine Entscheidung und deine Verantwortung. Meine schwiegermutter hat mir geraten meine tochter schreien zu lassen, wenn sie hunger hat und nicht auf die ersten anzeichen zu achten. Habe ihr dann gesagt, das sie eh schon an der brust so zappelt, da macht es das schreien auch nicht besser. Zack, thema beendet!:)) Zum Gewicht kann ich nichts sagen, besprich das mal mit dem Kia.


Andrea6

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Ihr kommt mit Eurem Kind zurecht, und das ist die Hauptsache. Es gibt viele Methoden, ein Kind aufzuziehen, und Deine unterscheidet sich natürlich von der der Schwiegermutter: das ist aber ganz normal. wichtig ist nur, daß Ihr dennoch miteinander auskommt, denn sie ist die Oma und die Mutter Deines Mannes, und der ist doch offenbar gut geraten. Das Einzige, was zu bemängeln ist, ist die enorme Menge an Nahrung, die Dein Kind bekommt: 1,4l/d ist viel zu viel, das sollte auf 1l/d begrenzt werden. Es stimmt zwar, daß beim Stillen auch niemand kontrolliert, aber künstliche Nahrung ist davon zu unterscheiden - wobei sicher auch kaum ein Stillkind täglich knapp 1,5 l herbeisaugt ;-)


dee1972

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Richte dich einfach nach den Bedürfnissen deines Babies und hör auf dein Bauchgefühl, dann machst du auch alles richtig. Die Ratschläge deiner Schwiegermutter kannst du getrost ins linke Ohr rein und aus dem rechten Ohr wieder rauslassen;) Ich kenne das alles, oft genug hat man uns Horrorgeschichten einreden wollen: unser Kind würde nie allein schlafen... zu einem kleinen Tyrannen heranwachsen... bla bla bla... wir sind mit in den Schlaf tragen, füttern nach Bedarf etc bestens gefahren. Und die Unken hatten Unrecht! Inzwischen hat sie einen prima Rhythmus (welcher sich mit dem Krippenstart von ganz allein ergeben hat), schläft durch und ist ein fröhliches und ausgeglichenes Kind. Das Gewicht wird euer KiA bei der U4 überprüfen. Habt ihr schon mal über ein Tragetuch oder eine gute Babytrage (z.B. Manduca) nachgedacht? Gerade im Herbst/Winter ist das doch eine prima Alternative zum KiWa. Schön kuschelig warm bei Mama oder Papa unter der Winterjacke, da kann man wunderbar auch bei Kälte spazieren gehen. LG D.


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