Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Schwangerschaft nach Uterusruptur

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

zur Vita

Frage: Schwangerschaft nach Uterusruptur

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Ich hatte im Nov. 2001 eine Notsectio wegen Ruptur der Nabelschnurgefäße (Ursache war eine insertio velamentosa). Bereits wenige Monate nach der Geburt lag ein auffälliger US-Befund vor und ich hatte starke Bschwerden (große Schmerzen und sehr starke Blutungen) Im Nov. 2002 wurde ich erneut schwanger, hatte aber einen Abort in der 7. SSW, ohne Ausschabung. Da die Beschwerden eher schlimmer als besser wurden, wechselte ich die FÄ und es wurde nun festgestellt, dass eine gedeckte Ruptur vorlag. Vor drei Wochen fand die OP statt, und die Gebärmutternarbe wurde neu vernäht, dabei ein Stück der Gebärmutter bzw. des alten Narbengewebes entfernt. Nun endlich meine Fragen: Mir wurde gesagt, ich sollle mind. 6 Monate bis zu einer erneuten SS warten. Ist das ausreichend? Welche Risiken kommen in einer SS nach erfolgter Uterusruptur auf mich zu? Besteht die Gefahr, dass die Narbe bereits WÄHREND der SS reißt? Eine natürliche Geburt würde man wohl nicht mehr wagen, oder? Ist das Risiko einer erneuten Ruptur nun höher als dies prinzipiell nach einem Kaiserschnitt der Fall ist? Wann würde man den Kaiserschnitt durchführen - ich habe gehört, dass manche Ärzte in diesem Fall bereits in der 34. SSW sicherheitshalber operieren wollen? Ich wüsste einfach gerne, auf welches Risiko für das Kind ich mich bei einer weiteren SS einlasse... Herzlichen Dank für Ihre Mühe und einen guten Jahresanfang, Claudia


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe Claudia, wo sass die Uterusruptur? In der alten Narbe am Uterus? Martina Höfel


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Ja, die alte Narbe am Uterus ist aufgegangen... Gruß, Claudia


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe Claudia, was Sie erlebt haben, ist keine Ruptur im klassischen Sinn, sondern eine schlecht/ gar nicht verheilte Narbe der Sectio. Warum auch immer! Demnach haben Sie jetzt eine Narbe wie nach einem Kaiserschnitt. Das bedeutet: mit einer erneuten Schwangerschaft sollten Sie günstigerweise 2 Jahre warten. Danach steht einer voll ausgetragenen SS nichts im Weg! Spontangeburt (unter Berücksichtigung der Anamnese) eingeschlossen. Von einer Ruptur in der SS (ohne Wehen) habe ich noch nie gehört. Die Gebärmutter hat die Gabe, sich langsam mit Zunahme von Gewebe und Dehnung anzupassen. Eine Sectio in der 34. SSW sollten Sie sich und dem Kind auf keinen Fall antun. Es ist nämlich ein Irrtum, dass der Kaiserschnitt für die Kinder die schonenste Variante der Geburt ist! Die Kinder reagieren mit Anpassungsstörungen und was wir Ihnen seelisch antun, ist letztendlich noch nicht erforscht. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Martina Höfel, ich habe mit Interessen die Beiträge zu o.g. Thema gelesen und möchte mit einer Frage anschließen. Mein erstes Kind kam nach langer Geburtstätigkeit per Sectio zur Welt, mein zweites Kind 2 1/2 Jahre später ebenfalls per Sectio nachdem sich die Plazenta gelöst hatte. Zudem war die Gebärmutter wohl extrem weit ausgezogen. Eine Uterusruptur stand nach Aussage des Arztes unmittelbar bevor. Der Arzt sagte mir dann, ich sollte davon absehen, ein weiteres Mal schwanger zu werden. Meine niedergelassene Ärztin ist anderer Meinung und meinte lediglich, dass im Falle einer erneuten Schwangerschaft das Kind 4 Wochen vor Termin geholt werden sollte. Wie ist Ihre Meinung hierzu? Gibt es tatsächlich keine Gefahr einer Ruptur während der Schwangerschaft? Wie ist es, wenn Senkungswehen auftreten? Wie lange sollte mit einer erneuten Schwangerschaft sinnvollerweise gewartet werden? Tatsächlich 2 Jahre? Vielen Dank für Ihre Antwort! Herzliche Grüße Michaela


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe Michaela, ja, bitte in Ihrem Fall zwei Jahre warten! Dann hat die Gebärmutter Zeit sich zu erholen!!!!!! Eine Gebärmutter rupturiert mit Vorliebe, wenn Sie das Geburtsobjekt nicht herausbringen kann. Bei einer maximal ausgezogenen Gebärmutterwand wäre das der Fall, da nicht genug Muskelfasern zum Zusammenziehen aktiviert werden könnten. Ihre FÄ hat meiner Meinung nach Recht. Da das Kind in der 37. SSW geholt würde, besteht kein Grund sich eine erneute SS zu verkneifen. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Martina Höfel, herzlichen Dank für Ihre Antwort!!! Heißt das, dass nach etwa zwei Jahren die Gebärmutter wieder genug Muskelfasern aufgebaut hat? Und somit zumindest für die Schwangerschaft gewappnet ist?(Man aber natürlich trotzdem nicht das Risiko einer Spontangeburt eingehen würde.) Danke und lieben Gruß Michaela


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, nach meiner ersten Sectio (Sek. Sectio, 11.2007, Einleitung nach Blasensprung, Geburtsstillstand) habe ich im Oktober 2010 erneut versucht, spontan zu entbinden, wobei ich 14 Tage über dem (korrekten) Termin war und eingeleitet wurde. Erst nach 3 1/2 Tagen kamen regelmäßige starke Wehen, die aber nicht MuMuwirksam waren (MuMu knapp 2cm). ...

Hallo! Im Juli 2010 kam meine Tochter per Sectio zur Welt. Ich hatte in der Nacht zuvor stärkste Schmerzen im Oberbauch, die nicht auf Wehen zurücktzuführen waren. Während der Sectio entdeckte man eine "stille Uterusruptur an der Uterushinterwand". Nun, fast 2 Jahre später bin ich erneut schwanger. Im Moment hab ich wahnsinnige Angst, dass so ...

Hallo, ich habe im jahr 2000,2005,2007 und 2013 per sectio entbunden,hatte immer eine gute wundheilung,sectios verliefen problemlos auch die schwangerschaften waren problemlos.nun wünschen wir uns ein weiteres letztes baby und ich frage mich,wie risikoreich eine weitere schwangerschaft bzw. sectio wäre.ich habe natürlich verwachsungen,allerdings ...

Hallo Frau Höfel, ich erwarte nächste Woche mein zweites Kind. Meine Tochter kam vor 4 Jahren per Not-KS nach Einleitung (übertragen) wg. schlechter Herztöne zur Welt. Sie wog 3850g, bei 52 cm. Zudem hatte sie noch eine Mwkoniumaspiration, weshalb sie noch 3 Wochen im KH bleiben musste. Nun erwarten wir einen Jungen, der die 4kg laut US auf jeden ...

Hallo Frau Höffel, Ich habe meine Tochter bei Geburtsstillstand in der Austreibungsphase per Sectio entbunden. Sie war ein Sternengucker und auch 4 Stunden Presswehen haben rein gar nichts bewirkt. Beim Kaiserschnitt wurde eine Uterusruptur festgestellt die wohl vom Gebärmutterhals ausging. Der Uterus ist bis zum Kaiserschnitt-Schnitt gerissen u ...

Ich bin aktuell ungeplant mit meinem 3. Kind schwanger. Ich hatte bereits 2 Kaiserschnitte, wobei es sich bei dem zweiten um einen Notkaiserschnitt aufgrund von path. CTG und path. MBU handelt. Die Geburt wurde am Termin mit Prostin eingeleitet da ich Typ 1 Diabetikerin bin.  Hier der Befund: Eröffnung des Bauches per Pfannenstielschnitts. Scha ...

Hallo Frau Höfel, ich bin aktuell bei 35+6 nach operiertem Asherman Syndrom. Kann es dadurch während der Schwangerschaft zu einer Uterusruptur kommen? Wie würde ich die sog. Bandl Furche erkennen? Ich habe ab und zu ca. 5 cm über dem Bauchnabel eine Delle nach innen. Danke für Ihre Antwort!

Hallo Frau Höfen, Ich erkläre kurz meine Situation. Ich bin erneut schwanger nachdem ich vor 9 Monaten per not kaiserschnitt aufgrund einer Uterusruptur entbunden habe. Meine ersten beiden Kaiserschnitte sind laut Ärzten auch medizinisch notwendig gewesen. Meine Frage wäre jetzt, haben Sie schon einmal Frauen in solch einer Situation begleitet ...

Liebe Frau Höfel, Ich bin heute bei 39+0 und leider befinde ich mich bzgl. der anstehenden Geburt in einer schwierigen Lage. Ich hatte vor 18 Monaten bereits eine sekundäre Sectio (Kind falsch eingedreht, MM war aber vollständig geöffnet). Unser 2. Kind wird in den nächsten Tagen mit einer Pulmonalatresie zur Welt kommen. Für mich war die ...

Hallo, ich bin in der 37. Woche schwanger und habe mir (nach einem Kaiserschnitt vor drei Jahren wegen BEL) dieses Mal eine spontane Geburt gewünscht. An sich habe ich von den Ärzten auch das „Go“, Baby liegt in SL. Seit ein paar Tagen habe ich aber total Angst, dass bei einer spontanen Geburt, die Gebärmutter reißen könnte. Könnte ich solche Schm ...