Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Klinik drängt zur Einleitung, ich würde aber gerne warten... Nur wie lange?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Klinik drängt zur Einleitung, ich würde aber gerne warten... Nur wie lange?

Nikita87

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Hallo, ich bin gerade sehr verzweifelt. Ich bin jetzt bei ET+9 angelangt mit meinem ersten Kind und er möchte einfach nicht kommen. Die ganze Schwangerschaft verlief problemlos, ich hatte nie irgendwelche Beschwerden und dem Kind ging es auch immer gut. Seit dem ET bin ich in meinem Spital zur Vorsorge und vom ersten Tag (dem ET) an wird versucht, zur Einleitung zu drängen, zunächst ohne Angabe von Gründen. Als ich verweigerte, wurde mir von der Ärztin gesagt, das Fruchtwasser nehme ab und ich würde mein Baby gefährden. Als ich den genauen Wert wissen wollte, wurde etwas zurück gerudert ("Nun ja, so kritisch ist es nicht, ein bisschen können wir schon noch warten!") und gesagt, der Wert läge bei 4 (im größten Depot, nicht nach AFI). Liegt das nicht in der Norm? Alle anderen Werte sind eigentlich gut. Kindsbewegungen normal, CTG ist meist super (außer mein Baby hat gerade eine Schlafphase), Doppler war sehr gut, die Plazenta arbeitet gut und das Kind wird auf 3500 Gramm geschätzt. Inzwischen muss ich jeden Tag ins KH zur Kontrolle und bekomme jeden Tag Sprüche zu hören wie "Haben Sie Ihr Kind immer noch nicht holen lassen?" oder ich sei verantwortungslos. Mein FA ist leider im Urlaub und die Klinik wechseln ist schwer, denn die nächsten sind sehr weit weg und haben keinen sehr guten Ruf in der Gegend. Inzwischen bin ich schon morgens beim Aufwachen gestresst, wenn ich weiß, ich muss demnächst wieder in die Klinik, und enttäuscht, weil sich immer noch nichts getan hat. Jeden Abend hoffe ich, nachts mit Wehen aufzuwachen - Nichts! Es hat sich auch noch nichts großartig gesenkt, alles ist noch fest verschlossen und ich weiß nicht einmal, wie sich eine Wehe anfühlt. Obwohl es mir körperlich gut geht, bin ich langsam am Ende mit den Nerven. Natürlich möchte ich mein Kind nicht gefährden, aber ich hab auch große Angst vor den möglichen Komplikationen einer künstlichen Geburtseinleitung mit Cytotec und dass es am Ende vielleicht in einer Sectio endet, wenn das Kind einfach noch nicht so weit ist. Aber wie lange kann ich es denn noch verantworten, dem Klinkpersonal zu widersprechen und zu warten? Wie stehen denn die Chancen, dass sich demnächst was tut? Langsam hab ich das Gefühl, ich werde Weihnachten noch schwanger sein, wenn nicht eingegriffen wird... Über Tipps und Einschätzungen würde ich mich wirklich freuen. Liebe Grüße


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Nikita, Ist der ET sicher? Bei 10 Tagen über Termin sollte man langsam an eine Einleitung denken. Eine Einleitung (im eigentlichen Sinne) bedeutet: Fruchtblase auf; Tropf dran. Je nach Befund (und der ist bei Ihnen noch unreif!), wird man erst Primen, d.h. mit Gel den Muttermund erweichen und dann evtl. mit Tampon, Tropf oder Tablette (Cave: Cytotec ist nicht nur "off label use", sondern auch "off license"!) weitermachen. Ein Primimg kann relativ häufig (mit Pausen) durchgeführt werden. Was Sie benötigen ist Gelassenheit. Es können nämlich drei Dinge passieren: 1. nichts; 2.Sie bekommen Wehen und sonst passiert nichts oder 3. das Kind kommt. Was Sie sonst noch benötigen: Geduld. Es kann nämlich einige Tage dauern! Der Kaiserschnitt ist dann das letzte Mittel. Liebe Grüße Martina Höfel


Nikita87

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Heute war ich wieder in der Klinik und hatte ein Gespräch mit dem Oberarzt, der massiv versuchte, mich zur Einleitung zu drängen. Ich fragte, ob es medizinische Gründe dafür gäbe. Antwort: "Natürlich gibt es die! Das wurde beim Gynäkologenkongress so festgelegt, dass wir nicht mehr länger als 7 Tage warten!" Ich sagte, ich hatte bisher keine Angst vor der Entbindung, vor einer Einleitung aber schon. Dann meinte er, das sei gar nicht gefährlich und versuchte noch, mir die PDA als "Super-Wohlfühl-Service" der Klinik zu verkaufen - Nach dem Motto "Wenn die Einleitung blöd wird, pumpen wir Sie halt mit Medikamenten voll, alles gar nicht schlimm!" Morgen muss ich wieder hin und langsam bröckelt mein Selbstvertrauen. Ich bin nur noch traurig.


Jungenmami1315

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Liebe Nikita, Meine Freundin war auch 10 Tage über Termin als sie anfangen haben einzuleiten dem Kind ging es soweit auch gut und alles schien ok aber an seiner hat hat man es dann doch gemerkt die war teilweise blutig rissig und heute hat der kleine neurodermitis. Die Ärzte wissen schon was sie tun. Mein 1. Sohn kam spontan und der 2. musste eingeleitet werden wegen blasensprung bei 35+2. Versuch mal scharf zu essen das hat bei meiner ersten Schwangerschaft die Wehen ausgelöst oder vielmehr unterstützt. Ich wünsche dir alles Gute eine traumhaft schöne Geburt und eine tolle kennenlern und kuschelzeit


Frollein Punkt

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Hey, Ich kann ganz gut nachvollziehen, wie du dich fühlst! Ich war ET + 6, als mein kleiner kam. Obwohl es mein zweites Kind ist, wurde ich eingeleitet. Hatte vorher immer wieder Wehen die einfach viel zu schwach waren. Ich hatte so Panik vor einer Einleitung, wegen möglicher Komplikationen, Kaiserschnitt, die zu heftigen Wehen.... War bis zum Tag der Einleitung fertig mit den Nerven, weil ich unendlich Angst hatte. Aber es war gut so, dass ich einleiten ließ. War sogar noch schöner als meine erste Geburt. Ich habe mittags und Abends jeweils 1mg Gel an den muttermund bekommen. Erstmal tat sich nichts. Gegen Nacht habe ich dann leichte Wehen bekommen ca 00:30 Uhr...Und um 01:00 Uhr war ich im Kreißsaal... Dort fingen auch langsam die Presswehen an und 58 Minuten später war mein Schatz da.... Es war auch gut, denn er war schon ziemlich rissig überall... Hat sich nach der Geburt erstmal 2 Wochen lang gepellt.... Das, was im Netz steht darf man nicht immer glauben! Und bevor es doch zu Komplikationen kommt, lass deinem Mäuschen zur liebe einleiten! Ich wünsche dir und dem Mäusel alles gute!


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