Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Fußpilz und Wassergeburt

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

zur Vita

Frage: Fußpilz und Wassergeburt

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich habe mir leider einen Fußpilz zugezogen. Nun würde ich gerne wissen, ob man mit Fußpilz trotzdem in der Wanne entbinden kann oder ob man mit Fußpilz nicht in die Wanne darf? LG schneckensusi P.s. bin in der 39.ssw


Martina Höfel

Martina Höfel

Beitrag melden

Liebe schneckensusi, Hinweise auf eine Fruchtschädigung durch Terbinafin liegen auf der Grundlage von Tierversuchen nicht vor. Selbst unter extrem hohen Dosen ist keine erhöhte Fehlbildungsrate aufgefallen. Zwischen 1996 und 2002 wurden dem Hersteller Novartis folgende Schwangerschaftsausgänge nach Einnahme (!) von Terbinafin in der Schwangerschaft gemeldet: 6 Schwangerschaftsabbrüche 8 Spontanaborte 26 Lebendgeburten 2 angeborene Anomalien In einer prospektiven Fallsammlung eines kanadischen Beratungszentrums wurden 54 Schwangerschaften nach Exposition mit Terbinafin registriert (26 orale Anwendungen, 23 lokale Applikationen). Davon fanden 24 Behandlungen im ersten Trimenon statt (Sarkar et al 2003). Folgende Schwangerschaftsausgänge wurden dokumentiert: 1 Schwangerschaftsabbruch 3 Spontanaborte 49 gesunde Neugeborene 1 angeborene Anomalie Diese Befunde entsprechen dem Hintergrundrisiko in der Allgemeinbevölkerung. Wir verfügen bisher über 19 Rückmeldungen nach oraler (!) Anwendung von Terbinafin in der Frühschwangerschaft: 4 Schwangerschaftsabbrüche 3 Spontanaborte 11 unauffällige Neugeborene 1 angeborene Anomalie Ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko (Basisrisiko für angeborene Anomalien: 3 bis 5%) ist auf der Grundlage der aktuellen Daten nicht anzunehmen. Allerdings rät der Hersteller – wie üblich – angesichts der begrenzten Erfahrungen nach wie vor von einer Anwendung in der Schwangerschaft ab. Nach lokaler Anwendung von 1%iger Terbinafin-Creme werden maximal 5 % der aufgetragenen Dosis absorbiert. Die Exposition bei Lokaltherapie ist deshalb sehr gering. Sie dürfen das von Mira erwähnte Mittel also nehmen. Wenn der Fußpilz verschwunden ist, dann steht der Wassergeburt nichts im Weg. Ansonsten entscheidet die Klinik. Die Daten zu dem Mittel habe ich von Dr. Paulus, unserem Medikamenten Fachmann. Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Schneckensusi, es gibt ein Mittel, welches Lamisil once heißt. Ich weiß nicht, ob man es in der Schwangerschaft anwenden darf, aber WENN, dann würde ich Dir das empfehlen... da wäscht Du Deine Füße, trocknest sie sehr gründlich ab und reibst EINMALIG BEIDE Füße mit der Tube Lamisil Once ein. Danach gründlich Hände waschen und fertig. Die Salbe wird nur einmalig aufgetragen, tötet den Pilz ab. Die Haut regeneriert sich binnen 28 Tagen. Der Pilz kann so nicht mehr streuen, die Haut sieht aber noch einige Tage so aus... Zumindest ist er dann ab 24 Std. nach der Auftragung nicht mehr ansteckend. Wichtig ist, daß die nächsten 24 Std. die Füße NICHT gewaschen werden, damit das Präparat richtig wirken kann. Frag also Doc oder Apotheker, ob Du es anwenden kannst, wenn ja, dann würd ich es umgehend machen. Falls allerdings ein Nagelpilz vorliegt, dann wäre das Mittelchen unwirksam. Dieser ist aber nicht ganz so leicht übertragbar, wie der Hautpilz. Viel Erfolg bei der Behandlung und eine schöne Geburt! Mira PS: auch daran denken, die getragenen Socken, benutzten Handtücher zu kochen oder mit Hygienespüler (z.B. Canesten, Impresan) zu waschen. Schuhe mit Sprühdesinfektion einsprühen und je nach Einwirkzeit auch "ruhen" lassen -nicht danach trockenwischen!!! Denn sonst könnte es einen Ping-Pong-Effekt haben, daß DU Dich dort wieder ansteckst!!!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Abend Fr. Höfel, bin in der 37. Woche mit unserem 3. Kind schwanger und liebäugle mit einer Wassergeburt, die ich eigentlich bei unserem 2. Kind schon gern ausprobiert hätte. Leider hat man mir damals bei meiner Ankunft im KH nicht geglaubt, das es bald "soweit" sein wird. Bis CTG und was weiss ich was alles für Untersuchungen gemacht ware ...

Hallo Frau Höfel, bei meiner Tochter kam ich nach einem Blasensprung in den Kreisaal. MuMu-Öffnung lag da bei 4cm. Nach CTG, ect. ging ich in die Badewanne. Hielt das aber gar nicht gut aus und bin gleich wieder raus, obwohl ich eigentlich total gerne bade. Aber das liest man ja öfters. Ebenso habe ich gelesen, dass erst bei einer Öffnung von 6 ...

Guten Tag, ich wollte gern wissen ob bei einer Geburt im Wasser ( Wanne, Pool ) die klassische Gebärhaltung möglich ist ? marianne

Liebe Frau Höfel, ich habe eine Frage zur Wassergeburt. Meine Tante erlebte das "In-die-Wanne-stecken" damals als so schmerzhaft, dass sie am liebsten sofort wieder heraus gesprungen wäre (wäre es möglich gewesen). Sie meinte, das Wasser hätte ihre Schmerzen (Wehen) derart verstärkt, dass sie es kaum aushalten konnte. Auf der anderen Seite le ...

Guten Abend, ich war heute zum Infoabend in meiner Entbindungsklinik wo auch Wassergeburten möglich sind. Nun hat die Hebamme dort sehr geschockt reagiert das ich bei allen Kindern 5 Mal einen Dammschnitt bekommen habe. Aufgrund dessen hat sie mir von einer Wassergeburt abgeraten da das Gewebe sehr vernarbt ist und ein Dammschutz im Wasser nicht ...

Liebe Frau Höfel, kann ich nach einem KS bei der 1. Geburt mein 2.Kind im Wasser gebären oder spricht etwas dagegen? Der KS ist dann 20 Monate her. Habe gelesen, dass es eigentlich für das Gewebe besser wäre und dann nicht so schnell etwas reißt. Stimmt es, dass in bestimmten Positionen der Druck auf die Narbe (waagerecht, kein T-Schnitt) kl ...

Guten Abend, erstmal vielen Dank für ihre Antwort auf meinen Beitrag http://www.rund-ums-baby.de/hebamme/Wassergeburt-nicht-moeglich-PDA-unwahrscheinlich_112565.htm Meine Frauenärztin hat heute nochmal auf mein Dammgewebe gekuckt und meinte das ich an zwei verschiedenen Stellen geschnitten wurde und das die Gefahr schon bestände das ich im ...

Liebe Frau Höfel, ich bin zurzeit in der 33. SSW mit dem 3. Kind und der Arzt meint, dass die Geburt u.U. jederzeit losgehen könnte (wg. stark verkürztem Gbmh und weil auch das Köpfchen schon weit unten liegt und starken Druck ausübt). Er meint, mit guter Schonung und viel Ruhe könnten wir es noch 2-3 Wochen aushalten. Nun zu meiner Frage: Ist e ...

Guten Tag, ich habe am 08.04.2017 ET und bekomme mein 9. Kind, das wäre dann meine 8. Geburt und ich bin mir noch ziemlich unsicher weil ich zwischen einer Wassergeburt oder eine PDA schwanke. Ich würde gern eine Wassergeburt ausprobieren habe aber Angst das wenn ich feststelle das es doch nichts für mich ist, es für eine PDA dann zu spät ist. ...

Hallo, bin momentan 40+0 und die Frauenärztin hat heute festegestellt, dass das Fruchtwasser sich in der unteren Norm befinde. Grund ist höchstwahrscheinlich eine Nierenbeckenerweiterung bei meiner Kleinen. Sie riet mir zu einer Einleitung. Spricht ein Fruchtwassermangel gegen eine Wassergeburt? Es handelt sich um mein zweites Kind (erstes Kind ...