Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Fremdeln

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Fremdeln

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Liebe Frau Höfel, ich habe mich heute furchtbar geärgert und erbitte Ihren Rat. Auf der Feier zum ersten Geburtstag meines Sohnes wurde mein Sohn der Frau seines Paten, den er aber entfernungsbedingt nicht so oft sieht, in die Arme gedrückt (vom Schwiegervater). Sein bitterliches Weinen wurde kommentiert mit "Er muss sich an sie gewöhnen". Als ich dazu kam und mein Kind weggenommen habe, sagte mein Schwiegervater, so würde ich mir einen "Sonderling" heranziehen. Leider ist mir keine wirklich schlagfertige Antwort eingefallen. Was meinen sie dazu?


Martina Höfel

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Liebe meinsöhnchen, bitte überlegen Sie einmal in welcher Zeit und unter welchen Umständen Ihr Schwiegervater groß geworden ist - da war von Entwicklungspsychologie noch nicht viel im Umlauf. Gut, dass Sie nichts erwidert haben, weil das macht nur Stress und fordert Rechtfertigungen und Beleidigungen heraus! Ein langer Blick zu Ihrem Schwiegervater (ohne Worte, aber mit einem "mein Kind und meine Erziehung" im Blick) sollte reichen! Liebe Grüße Martina Höfel


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Hallo, wenn Babys Fremdeln, ist das normal. Und man darf sie dann keineswegs zum unerwünschten "Fremdkontakt" zwingen. Im Gegenteil, guck mal was Entwicklungspsychologe Dr. Posth dazu in seinem Forum mal schrieb: "Ein klammerndes Kind im Hauruck-Verfahren zur Loslösung zu zwingen, wäre schädlich. Genau der umgekehrte Weg ist richtig: Wenn man den fremdelnden Säugling vor den ihm Angst bereitenden Menschen oder Orten schützt und ihm die absolute Sicherheit im elterlichen Arm zubilligt, wird er sich mit der Zeit zu einem weniger ängstlich gebärdenden, zuversichtlicher aufs Neue blickenden, älteren Säugling und Kleinkind entwickeln." Das heißt also: Nur, wenn das Baby sich sicher fühlt und NICHT zu anderen Menschen gezwungen wird, wird es mit der Zeit von selbst ein gelasseneres Baby werden. Meine eigene Tochter hat auch immer stark gefremdelt, sogar beiden Großeltern oder Verwandten. Das dauerte, bis sie etwa zwei war. Ab dann fasste sie mehr Vertrauen und liebt ihre Großeltern heute heiß und innig. Du brauchst Deinen Schwiegervater aber nicht zu belehren, er wird das eh nicht einsehen. Wichtig ist nur, dass Du und Dein Partner darauf achtet, dass das Fremdeln Eures Kindes berücksichtigt wird. Was andere dazu denken, ist ganz unwichtig, und man braucht das mit anderen auch nicht zu diskutieren. Grüßle, Bonniebee


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Hallo, es ist Dein Kind und eine Mutter trifft zumeist instinktiv die richtige Entscheidung. Lass Dir also nicht reinreden. Du hast es richtig gemacht. Unser Sohn (knapp 1 Jahr alt) hat immer mal wieder Fremdelphasen und das ist auch völlig okay so. Unsere Nachbarin ist immer ein wenig beleidigt, wenn er weint, sobald sie ihn anspricht, aber er ist eben so. Er mag es nicht, wenn jeder direkt auf ihn zuspringt und ihn anspricht. Er beobachtet lieber erst einmal und entscheidet dann selbst, ob und wann er Kontakt mit jemandem aufnehmen möchte. Ich respektiere das und nehme ihn dann zu mir, wenn er dann weint. Ganz instinktiv eben.


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