Frage: Fragen zu Zwillingsgeburt

Hallo Frau Hövel, ich bin mit Zwillingen schwanger, und das einzige, was mir wirklich Kopfzerbrechen macht, ist die Geburt. Meine erstes Kind kam ambulant in KH, ganz tolle Geburt, aber ich bin mit dem Ablauf im KH leider nicht gut zurecht gekommen (war heilfroh, dass gerade gleichzeitig noch ne andere Geburt lief und sie mich deshalb recht viel in Ruhe ließen ;-)). Mein zweites kam dann zuhause, wunderschön. Jetzt habe ich ein Riesenproblem: ich will einfach nicht wieder ins KH! Natürlich hört man, egal wen man fragt, das ich selbstverständlich ins KH muss, aber ich "kann einfach nicht". Ich habe mich bereits, so gut ich konnte, über Zwillingsgeburten im KH informiert - allein die Vorstellung, dass ich dabei liegen muss und das Licht an ist, das kann ich einfach nicht, weil ich weiß, wie sehr mich das in der Geburtsarbeit stören würde. Ich weiß, dass das größte Risiko für Zwillinge in der möglichen Frühgeburtlichkeit besteht. Was aber, wenn die beiden termingerecht kommen? Wie groß ist dann das Risiko? Selbstverständlich will ich meine Kinder keinem unnötigen Risiko aussetzen, aber ich habe einfach das Gefühl, dass es für uns im KH "gefährlicher" ist als zuhause. Dort hätte ich nämlich ständig das Gefühl, ich muss mich gegen die Eingriffe von außen schützen (als hätte ich mit der Geburt an sich nicht schon genug zu tun ;-) - ich brauche einfach meine Ruhe dafür). Was soll ich bloß machen?? Fühle mich in einer tierischen Zwickmühle! Gibt es irgenwo Statistiken, wie groß das Risiko für Zwillinge bei der Geburt ist, wenn 1. Mehrgebärende mit vorher völlig unproblematischen Geburten, 2. keine Frühgeburten, 3. keine Steißlage, 4. Mutter völlig gesund, 5. keine sonstigen SS-Risiken vorliegen? Danke für Ihre Antwort. Vielleicht kennen Sie noch andere Informationsquellen/Bücher zu dem Thema? Anna

Mitglied inaktiv - 06.12.2006, 10:59



Antwort auf: Fragen zu Zwillingsgeburt

Liebe annamei, keine Hebamme wird Sie mit Zwillingen außerhalb der Klinik entbinden. Punkt. Suchen Sie eine Klinik (evtl. mit Beleghebamme) und treffen Sie im Vorfeld klare Absprechen mit dem geburtshilflichen Team! Es muß nicht sein, dass Sie Ihre Kinder im Liegen gebären! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 06.12.2006



Antwort auf: Fragen zu Zwillingsgeburt

Hallo, meine frühere Hebamme selbst hat ihre Zwillinge zuhause geboren (leider habe ich keinen Kontakt mehr, wir mussten inzwischen weit wegziehen). Sie hat mir auch mal erzählt, dass wenn man während der Wehen zuhause bliebt und "aus Versehen" die Hebamme so spät anruft, und man es eh nicht mehr ins KH schafft, sie einem zuhause helfen MUSS, sonst wäre das ja unterlassene Hilfeleistung. Natürlich wünsche ich mir das nicht. Aber allein die Vorstellung, dass während der Geburt mehrere fremde Leute im Raum sind und mich angucken, löst in mir einen Fluchtreflex aus, der garantiert in der Lage ist, einen Geburtsstillstand auszulösen. Und eine Beleghamme gibt es an unserer Klinik leider nicht :-( und weiß sehr gut, dass die Eigenpärsentation von KHs (24h-Rooming-In, stillfreundlich, etc) leider nicht immer der Realität entsprechen. Ihre grundsätzliche Meinung kenne ich ja jetzt, die respektiere ich natürlich, aber könnten Sie mir vielleicht noch mit anderen Informationsquellen weiterhelfen, Fachtexte, Bücher zu dem Thema etc, damit ich mir meine eigene Meinung bilden kann? Dankeschön im Voraus, Anna

Mitglied inaktiv - 06.12.2006, 20:42



Antwort auf: Fragen zu Zwillingsgeburt

Liebe annamei, ich habe Sie schon verstanden. Deshalb ist es ja so wichtig, dass Sie nicht nur die Präsentation der Klinik anschauen, sondern wirklich mit dem Team reden und klare Absprachen treffen. Die können ja durchaus sein: das Team hält sich NICHT im Raum auf, sondern in Rufbereitschaft in der Nähe.... usw. Manchmal muß man ein bißchen suchen und argumentieren, dann geht es. Zu der Sache mit dem Warten bis es zu spät für die Klinik ist: das ist alles okay, solange alles gut geht! Aber wer will die Last der Verantwortung tragen, wenn unvorhergesehen etwas passiert? Sind Sie dann wirklich so taff und sagen: okay, mein Kind hat einen Schaden, aber ich wollte es ja nicht anders! Da geht das Spiel dann nämlich anders herum und es heißt: man hätte mir in ALLER DEUTLICHKEIT sagen müssen......! Welche Art von Literatur suchen Sie? Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 06.12.2006



Antwort auf: Fragen zu Zwillingsgeburt

nochmal danke für Ihre Antwort und dass Sie sich mit mir die Mühe machen. Ich bin ja keine Spinnerin, die unreflektiert ihre Kopf durchsetzen will, allerdings konnte ich mich bisher immer auf meine "mütterliche Intuition" verlassen - und es kann ja durchaus sein, dass mir mein Gefühl sagt, dass ich besser in eine Klinik gehen sollte. Wenn ich aber das sichere Gefühl hab, dass mir der Aufenthalt KH eher schadet als nützt, kann ich das schlecht übergehen. Für diesen Fall brauche ich Alternativen. Deshalb auch meine Bitte nach Literaturtipps, die mich in dem Prozess unterstützen, mich angemessen auf die Geburt vorzubereiten. Vielleicht kennen Sie bestimmte Ausgaben von Hebammenzeitschriften, die sich mit der Geburt von Zwilligen befasst, oder Bücher, die die Voraussetzungen für außerklinische Geburten diskutieren, oder Bücher, in denen ich mich über Risikostatistiken informieren kann. Ich kenne bisher nur einige Bücher von S. Kitzinger und M. Odent. Nach deren Lektüre war mir klar, dass für mich der geeignete Geburtsort zuhause ist (allerdings ging es da auch nur um einen Einling ;-)). Vielleicht gibt es in der RIchtung auch was über Zwillinge? Danke!!

Mitglied inaktiv - 07.12.2006, 10:42



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