Und zwar habe ich gerade mit einer Freundin gesprochen, die ebenfalls schwanger ist und dabei ist uns aufgefallen, dass unsere Ärzte irgendwie unterschiedliche Untersuchungen anbieten bzw. die Kosten dafür sehr unterschiedlich sind:
Meine Ärztin erzählte von dem Ersttrimester-Screening das ca.260€ kosten soll, allerdings findet sie das selber völlig überteuert und nicht notwendig, da sie die Nackenfalte eh nachmessen würde und man dann ja auch erkennen würde, wenn etwas nicht stimmt. Wenn sollte ich lieber den Trippel Test machen.
Der Arzt meiner Freundin spricht von einem kombinierten NT-Messung (Ersttrimester Test) der kombiniert mit dem Trippel Test für ca.80€ durchgeführt werden soll.
Sind jetzt beide total verunsichert!!!
Würde mich um schnelle Stellungnahme sehr freuen;
Gruß Tanja
Mitglied inaktiv - 10.05.2006, 18:10
Antwort auf:
Ersttrimester - Screening
Liebe sunnybaby,
jeder Ultraschall ist Pränataldiagnostik! Das hört sich hart an - ist aber so! Denn jedesmal wird nach Fehlbildungen gesucht!
Drei dieser Schalle bezahlt die Krankenkasse im Rahmen der Schwangerenvorsorge.
Bei Frauen über 35 Jahren oder auffälligen Befunden im Schall wird weitere, vor allem auch invasive Diagnostik (Amniozentese) von der Kasse bezahlt.
Soweit- so gut!
In Deutschland ist ein Gyn zu Schadensersatz und lebenslangen Unterhalt für ein behindertes Kind verurteilt worden, weil er die Behinderung nicht gesehen hat!
Damit das keinem anderen passiert, sind jetzt alle Ärzte verpflichtet alle Schwangeren über die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik aufzuklären und evtl. auf Wunsch zu überweisen - allerdings auf Kosten der Schwangeren, denn es besteht ja kein Grund.
Und so lassen sich die Ärzte alles weitere als Sonderleistung (auch IGEL-Leistung genannt) bezahlen.
Ihre Ärztin möchte, dass Sie den Triple Test machen. Dieser Test sagt nichts über Ihr Kind, sondern gibt nur einen statistischen Wert wieder: nämlich wieviel Frauen in Ihrem Alter mit Ihrer Blutkonstellation evtl. ein Kind z.b. mit Down-Syndrom bekommen.
Die Nackenfalte mißt sie ja umsonst.
Ihre Freundin hat die erweiterte Variante angeboten bekommen: Die Fetal Medicine Foundation (London) hat ein Computerprogramm entwickelt, dass auf der Grundlage von Nackenfaltentransparenz, dem Alter der Schwangeren und einem erweiterten Tripple-Test Risikowerte für eine Fehlbildung errechnet.
Dazu kommt neuerdings auch noch die Suche nach dem Nasenknochen des Kindes. Aber auch dabei kommt nur ein statistischer Wert heraus!
Bei all diesen Tests gibt es eine hohe Rate von falsch-positiven bzw. positiv-falschen Ergebnissen.
D.h., es sieht nach einem kranken Kind aus - aber es ist gesund. Oder alles sieht gut aus, aber das Kind hat doch eine Erkrankung.
Eine Amniozentese ist unweigerlich die Folge, denn wer will mit einer Verdachtsdiagnose durch die Schwangerschaft gehen? Eine Amniozentese birgt ein Fehlbildungsrisiko von 1%. Das erscheint nicht viel - es sei denn, man ist betroffen und es stellt sich heraus, dass das KInd gesund war. Dabei gehen die meisten SS mit einem kranken Kind meist bis zur 16. SSW ab.
Von den Unsicherheiten bis das Ergebnis da ist, wollen wir gar nicht reden. Und auch ein positives Ergebnis bringt Unruhe: vielleicht ist ja doch etwas!
Was uns in Deutschland fehlt, ist eine vernünftige Beratung - und zwar vor dem ersten Ultraschall - damit Frau weiss, worauf Sie sich einläßt! Und auch im Falle einer Auffälligkeit muss frau Zeit und Raum zum Überlegen gegeben werden - denn könnten Sie in zwei, drei Tagen entscheiden, ob Sie das Leben Ihres ungeborenen Kindes beenden oder mit ihm weiterleben wollen?
Sie sehen, ein sehr komplexes Thema.
Sie entscheiden, was Sie wissen wollen - und was nicht! Denn das Recht haben Sie auch!
http://www.praenataldiagnostik-info.de/
Münster gut
http://www.praenatale-diagnostik.de/praenatale_eigene.htm
Sehr ausführlich
http://www.geburtskanal.de/index.html?mainFrame=http://www.geburtskanal.de/Wissen/Vorgeburtliche_Diagnostik/NetzwerkGegenSelektion_Sicherheit.php&topFrame=http://www.geburtskanal.de/Advertising/BannerTop_Random.html?Banner=
Geburtskanal – Linkliste
http://www.skf-zentrale.de/Konzept_PD1.pdf
Beratungskonzept der katholischen Beratungsstellen
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 11.05.2006