Frage: Einleitung bei Schwangerschaftsdiabetes

Liebe Frau Hövel, wir waren vergangenen Sonntag bei einem befreundeten Paar zu Besuch, das das erste Kind erwartet. Die Schwangerschaft verlief normal bis auf einen im letzten Drittel eingetretenen Diabetes (insulinpflichtig), der aber offenbar gut eingestellt ist, das Kind ist wohl auch nicht zu groß / schwer. Errechneter Termin war gestern (23.12.) und der werdende Papa meinte, die Ärzte hätten gesagt, wenn es nicht pünktlich da sei, müsse man die Geburt am Termin einleiten, da sonst - bei längerem Zuwarten - das Risiko für das Kind zu hoch werde. Welches Risiko wurde nicht näher spezifiziert. Können Sie mir vielleicht erklären, welches Risiko? Eine Einleitung, ggf. im KS mündend ist ja auch nicht völlig risikolos und müßte gegen andere Risiken abgewogen werden. Oder sollte die Geburt aus krankenhausinternen Gründen (z.B. schlechtere personelle Besetzung) nicht auf das Wochenende und insbesondere nicht auf Weihnachten fallen? Vielen Dank und Grüße sowie alles Gute zum Neuen Jahr von Silke und Michael

Mitglied inaktiv - 24.12.2005, 21:57



Antwort auf: Einleitung bei Schwangerschaftsdiabetes

früher gab es oft fetale Komplikationen und diabetische Schwangere waren arg gefährdet. Heute lassen sich durch eine exakte Einstellung des BZ-Spiegels zwischen 60 und 120 mg% (3,3-6,6 mmol/l)diese Komplikationen fast vollständig verhindern. Die fetale Gefährdung unterscheidet sich damit nicht mehr wesentlich von einer SS ohne Gestationsdiabetes. Da die Kinder erfahrungsgemäß aber etwas größer und unreifer "ausfallen", plant man einen Kaiserschnitt um die 38. SSW herum. Geibt es keine Gründe für eine Sectio, bitten wir die Frau am ET in die Klinik. Dort wird zuerst ein Wehenbelastungstest gemacht, der uns zeigt, ob es dem Kind unter Wehen gut geht. Ist das der Fall beginnt man am nächsten Tag mit dem Primen, d.h., man legt ein Gel an den Muttermund um ihn geburtbereit zu machen und Wehen auszulösen. Das dauert erfahrungsgemäß mehrere Tage. Ist das Kind dann immernoch nicht geboren, kommt die eigentliche Einleitung mit Wehentropf. Sie sehen, bei diesem Prozedere geht man unter Umständen auch Tage über Termin. Bei einer gesunden Frau kann man mit dem Procedere 10 Tage nach Termin anfangen - kein Problem. Bei einer Schwangeren müssen wir aber immer mit plötzlich auftretendem hohen Blutdruck (der sich schlecht behandeln läßt) oder Gefäßveränderungen, die zu bedrohlichen Situationen fürs Kind führen, rechnen - zusätzlich zur alternden Placenta! Hätten die Kollegen also (Weihnachts)wochenendefrei haben wollen, dann hätten sie ihre Freundin für anfang letzter Woche bestellt, denn ab Freitag wurde in den meisten Kliniken schon halbe Besetzung gefahren. Frohe Weihnachten Martina Höfel

von Martina Höfel am 25.12.2005



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