Frage: Beckenboden - 19 Monate nach der Geburt

Hallo Nico ist schon 19 Monate, aber ich hoffe, ich darf meine Frage trotzdem stellen: Weiss nicht, wo ich sonst im Forum fragen kann. Trotz BB-Übungen finde ich nicht, das sich der BB optisch verändert. Auch mein Frauenarzt hat vor zwei Monaten gesagt, dass er schon fester sein sollte wenn man bedenkt, dass die Geburt über eineinhalb Jahre her ist... Wenn die Blase voll ist hab ich auch Probleme mit dem Urin halten, beim Niesen oder Husten. Meine Übungen mache ich und ich war auch schon bei einer Physiotherapeutin. Was ich aber festgestellt habe: Es ist immer noch ein Spalt im Bauch (Linie am Bauchnabel hoch), wenn ich die Muskeln anspanne. Dh. die seitlichen Bauchmuskeln sind noch nicht wieder so, wie sie sein sollten. Kann es sein, dass der BB beim schweren Tragen oder hochheben dadurch zuviel belastet wird und deshalb keine Besserung eintritt? Vielen Dank - und LG Melanie

Mitglied inaktiv - 27.04.2009, 22:03



Antwort auf: Beckenboden - 19 Monate nach der Geburt

Liebe Melanie, wie weit klafft der Spalt zwischen den Bauchmuskeln? Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 28.04.2009



Antwort auf: Beckenboden - 19 Monate nach der Geburt

Hallo Melanie, letztendlich finde ich es schon fragwürdig, wenn man die Elastizität, Flexibilität, Kraft, Festigkeit o.ä. anhand der Optik des Beckenbodens festmachen möchte, da sich dieser ja in 3 Schichten aufbaut und auch im Körperinneren ist und man ihn nicht wirklich gut betrachten kann. Es sei denn, der Arzt macht es per Ultraschall. Du hast 3 Beckenbodenschichten. Die Äußere - das ist die, die Du selbst von der Vaginalöffnung her als erstes erfühlen oder meinetwegen auch sehen kannst. Diese Schicht ist eine 8-er förmige Muskulatur, die am Schambein ansetzt und in einer 8er Form bis hin zum Steißbein verläuft. dort, wo sich die 8 überkreuzt, ist der Damm, der zum Einen bei einer Entbindung oftmals verletzt wird (Schnitt/Riss) und es dort schonmal zu einem zusätzlichen Schwachpunkt gekommen sein kann, der dann auch wieder verheilen muß. Diese Äußere Schicht kannst Du erkunden, in dem Du mal beim Wasserlassen den Harnstrahl bewußt anhälst, und dann weiter fließen läßt. Achtung "Pipi-Stopp ist KEINE Beckenbodenübung" - sie sollte nur zum Ausprobieren durchgeführt werden!!! Die Mittlere Schicht ist die Schicht, die quer zwischen den Sitzbeinhöckern verläuft und fächerförmig im Bereich Sitzbeinhöcker und Schambein verläuft. Diese erfühlst Du, in dem Du virtuell versuchst, die Sitzbeinhöcker zueinander zu ziehen. Hier spannt auch schon leicht der untere Bauch mit an. Diese Schicht kann man nur schwer isoliert anspannen! (die äußere geht prima - ohne Hilfsmuskulatur). die innere Schicht ist die Schicht, die auch sehr viel Gewicht der inneren Organe trägt, die Stützt und schützt, die aber auch zusätzlich die Verschlussfunktion von Harnröhre und Afterschließmuskel unterstützt. Diese sind zwar mit einem Ringmuskel versehen, der dafür sorgt (und die Blase meldet sich ja über Rezeptoren, wenn sie voll ist und entleert werden will) daß man nicht unfreiwillig Urin oder Stuhl entleert. Wenn diese Schicht noch zu schwach ist oder aber Du z.B. bei Belastung Dich falsch verhältst, ist nach 19 Monaten durchaus normal, daß die Frau Urin verlieren kann...... Falsches Verhalten wären z.B.: beim Niesen den Oberkörper nach vorne zu neigen (besser zur Seite), beim Heben die Luft anzuhalten, Beim Wasserlassen zu drücken oder auch beim Stuhlentleeren, beim Heben z.B. den Beckenboden nicht vorher anzuspannen, bevor man (Kind, Wäschekorb, Wasserkiste) hochhebt und und und. Ich empfehle immer gern ein Buch (ich glaube, ich sollte bald Provision beantragen,....) bei www.beckenboden.com gibt es ein Buch, das heißt "Der Weg zur Weiblichen Mitte". Da gibt es ein knapp 50-tägiges Beckenbodenprogramm mit Alltagstauglichen-Übungen, so daß man jeden Tag nur 1-2 Seiten liest und gleich anwenden kann. Wenn man das durch hat, reicht das u.U. noch nicht aus, daß der Bekcenboden wieder fit ist. Denke immer daran, was er geleistet hat! Habe Geduld. Und: ein Beckenbodentraining kann auch sehr angenehm sein und somit sollte es bei jeder Frau (auch prophylaktisch) täglich mit 5-10 Min. im Tagesritual aufgenommen werden. Damit wirkst Du nicht nur den jetzigen Sorgen entgegen, sondern kannst auch Senkungsprobleme, Inkontinenz etc. für das zunehmende Alter vorbeugen!!! Viel Spaß auf jeden Fall. Was die Rektusdiastase (Spalt am Bauch) angeht. Bei mir ist auch noch was übrig - un dmeine Kleine wird in 2 Wochen 4. Mein Physiotherapeut sagt, daß das oftmals so ist und meien Bauchmuskulatur deshalb trotzdem gut funktioniert!! LG Mira

Mitglied inaktiv - 28.04.2009, 19:47



Antwort auf: Beckenboden - 19 Monate nach der Geburt

Fingerbreit. Kann mich erinnern, dass es schon beim Rückbildungskurs so war. Ich glaube nicht, dass er sich seitdem weiter geschlossen hat!

Mitglied inaktiv - 28.04.2009, 23:19



Antwort auf: Beckenboden - 19 Monate nach der Geburt

Hallo vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das es unten nicht wieder so aussieht wie vor der Geburt ist mir ja klar und die Optik stört mich auch nicht. Auch nicht meinen Mann. Aber manchmal sieht es richtig geschlossen aus und manchmal siehts einfach nur so aus, als ob da ein richtiges Loch bis in den MuMu ist. Etwa Daumenbreit. Und das erschreckt mich schon. Dazu kommt ja, das ich den Urin unter Belastung nicht halten kann. Ich mache Übungen. Habe auch schon mehrere Bücher dazu. Um ehrlich zu sein gehe ich wirklich mehr davon aus, dass ich meinen Körper in diese Richtung falsch belaste. Drücken beim Stuhlgang gehört auch dazu :-( LG Melanie

Mitglied inaktiv - 28.04.2009, 23:24



Antwort auf: Beckenboden - 19 Monate nach der Geburt

Hallo Melanie, wenn es imme rnoch Fingerbreit ist, würde ich es nochmal untersuchen lassen. Auch den Beckenboden nochmal beim Gyn untersuchen lassen und weiteres Vorgehen besprechen. wenn Du seit rückbildungskurs wirklich REGELMÄSSIG Übungen machst und immer noch nicht Urin unter Belastung halten kannst, finde ich sowas immer abgeklärt. Das kann ich von außen ja nicht weiter beurteilen. Oftmals habe ich mit meinen Beckenboden-Teilnehmerinnen die Erfahrung gesammelt, daß halt die Übungen sehr unregelmäßig und nicht effektiv ausgeführt wurden, oder aber nur beim Rückbildungskurs und dann sporadisch und dann zusätzlich noch Fehlbelastungen hinzu kamen, die es dann eher schlimmer, als besser gemacht haben...... Wenn lt. Arzt aber alles okay ist und es "nur" eine Beckenbodenschwäche ist, dann würde ich sehen, ob Du Dich ggf. nochmals einen Kurs unterziehst. Schau mal bei www.beckenboden.com nach da sind auch Trainer/Kurse mit angepriesen. Vielleicht ist etwas in Deiner Region dabei? Mein Spalt ist auch nicht ganz verschlossen. Aber nicht Fingerbreit! Und bei mir ist es auch eher im oberen Bereich, wo es nciht ganz verschlossen ist,... Alles Gute und ich bin auf Fr. Höfels Antwort gespannt, wie es weiter gehen kann! LG Mira

Mitglied inaktiv - 29.04.2009, 07:56



Antwort auf: Beckenboden - 19 Monate nach der Geburt

Liebe jenny, manchmal finden die Bauchmuskeln nicht wieder zueinander. Ist der Spalt sehr gering und treten weiter keine Probleme auf, kann das toleriert werden. Bei einem fingerbreiten Spalt mit Problematik (Urin, Klaffen des SCheideneingangs) würde ich das gut anschauen lassen. Und dann heißt es üben, üben, üben - aber regelmäßig und unter Anleitung (kein Buch!)! Das erfordert Disziplin (über Monate!), aber es bringt etwas. Und dann heißt es weiter: das Erreichte zu halten. Dazu gehört z.B., das Fehlhaltungen korrigiert werden (z.B. Staubsaugen und fegen mit geradem Rücken, mit geradem Rücken auf Toilette sitzen!!!) und unter Umständen sogar die ERnährung umgestellt werden muss (damit der Stuhlgang weich bleibt!). Falls gar nichts geht, kann man versuchen den Spalt mit einem speziellen Griff zu schließen. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 01.05.2009



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