Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Ab wann Beckenboden trainieren

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Ab wann Beckenboden trainieren

Maike2023

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Hallo,  Ich schreibe Ihnen, da ich leider von zu vielen verschiedenen Anweisungen inzwischen total verwirrt bin. Ich habe vor 4 Wochen spontan entbunden (dammriss 2. Grades) und schon nach wenigen Stunden im Krankenhaus kam der Physiotherapeut, um mir erste Beckenbodenübungen zu zeigen (anspannen, Becken kippen). Laut ihm sollte ich direkt damit loslegen. Dies sagte auch die Oberärztin im Krankenhaus. Der Chefarzt sagte mir dann jedoch bei der Abschlussuntersuchung, dass ich das auf keinen Fall vor Ende des Wochenbetts machen solle. Dies hat auch meine Frauenärztin gesagt. Meine Hebamme hat mich hingegen bekräftigt schon ein bisschen Training für den beckenboden zu machen, sagte aber ich solle über das ansteuern und anspannen nicht hinausgehen. Nun bin ich total durcheinander und weiß gar nicht mehr, was sinnvoll ist und mache die Übungen zwar ab und an, fühle mich dabei aber total schlecht und habe Angst etwas kaputt zu machen. Ich merke auch tatsächlich ab und an ein Fremdkörper Gefühl beim gehen und lange stehen, so dass mir dieses Thema auch wirklich wichtig ist. Daher würde ich mich sehr über eine Einschätzung von ihnen freuen.  Herzliche Grüße 


Martina Höfel

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Liebe Maike,   der Beckenboden ist ein Muskel (bestehen aus drei übereinanderliegenden Muskelschichten).  Um Muskeln in Ihrer Funktion zu erhalten, sollten Sie trainiert werden. Nach einer Schwangerschaft ist das schwierig, da die Bänder und Sehnen, sowie das Gewebe noch von der Schwangerschaft aufgelockert und von den Stillhormonen beeinträchtigt sind. Jetzt muss man unterscheiden zwischen Beckenboden- und Rückbildungsgymnastik. Erstere hilft, den Beckenboden zu stärken und die Beckenorgane wieder an Ihren Platz zu bringen bzw. dort zu halten. Letztere sorgt für ein gutes "Bodyshaping" - salopp ausgedrückt! Die Beckenbodengymnastik hat also eine Aufwärtsfunktion, während die Rückbildung auch schon mal Druck auf den Beckenboden ausübt. Von daher ergibt sich: Beckenboden stabilisieren und mit der Rückbildungsgymnastik erst danach (also nach dem Wochenbett und der BBgymnastik) starten. Beckenbodenübungen, die lediglich dem Anhalten des Urinstrahls gelten, sind damit allerdings nicht gemeint. Sie führen zu falscher Belastung des BB. Ihre Hebamme hat Ihnen sicher korrekte Übungen gezeigt (z.B. vom Stuhl aufstehen wie eine "Dame" - Rücken gerade, Beine geschlossen und soweit nach hinten gesetzt, dass sich der Beckenboden automatisch anspannt. Eine super Übung für den Rest Ihres Lebens! Probieren Sie es aus! Stellen Sie die Füße nach und nach soweit zurück, dass beim Aufstehen Ihr Beckenboden stramm ist!). Liebe Grüße Martina Höfel


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