Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Alltag nach de Geburt

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Alltag nach de Geburt

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Hallo Frau Höfel erst mal etwas über uns: Mark ist am 18.03.2009 geboren, mitlerweile hat er schon 5,4 kg spuckt aber sehr viel, hat aber ca jeden zweiten Tag Stuhlgang, laut Kinderarzt alles in Ordnung. Mein Problem ist, dass er nur auf em Arm (meistens an der Brust, manchmal direkt nach em Bäuerchen) einschläft und ich dann auch warten muss bis er richtig fest schläft bevor ich ihn hinlegen kann. wenn ich ihn zu früh hinlege, wird er wieder wach und schläft nicht ein obwohl er Todmüde ist. So ist er dann manchmal sogar 5-6 Std. wach und nur am meckern es sei denn man trägt ihn bei sich. Mach ich da irgendetwas falsch? Wie bekomm ich ihn zum schlafen (Ausser an der Brust?) Dann noch ne Frage: Er schläft bei mir im Bett, bekommt ganz ganz selten den Schnuller ( ca 2x in der Woche kommt das vor, dann sind wir aber auch meistens unterwegs und es ist nur zur überbrückung bis ich mich hinsetzen und stillen kann.) Meine Hebamm meinte auch das das völlig in Ordnug ist, das er auch noch meine Nähe braucht. Jetzt redet mit aber jeder in der Familie ein: Leg ihn in sein eigenes Bett, du bekommst ihn nachher nicht mehr aus deinem Bett raus, gib ihm ja keinen Schnuller, leg ihn auch ruhig hin wenn er noch nicht eingeschlafen ist, der schläft schon irgendwann ein.... Ja klar, die müssen auch das Geschrei dann ja nicht hören. Ich denk mal den Schnuller kann ich ihm nachher besser abgewöhnen als den Daumen oder ? Ich ertag es einfach nicht ihn schreien zu lassen wenn was ist nehm ich ihn immer idrekt auf den Arm. Ich hab schon ein schlechtes Gewissen wenn ich ihn hinleg um auf Toilette zu gehen. Es ist echt anstrengend wenn es 6std. am Stück wach ist und quengelt. Was mach ich falsch oder was könnt ich ändern? Wie kann ich meinem kleinen Mann helfen, damit er besser schläft? LG Jenny


Martina Höfel

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Liebe Jenny, SilkeJulia hat es so toll erklärt, da muss ich gar nichts hinzufügen. Vielleicht noch eine kleine Ergänzung für die Familie: Fragen Sie Ihre Familie doch einmal, ob sie verwöhnt werden mag! Kaffee ans Bett? Mal ein paar Blumen? Beim Abwasch helfen, mal kochen? Beim Fußball die Platte mit den nett dekorierten Schnittchen? Dasein, wenn jemand Kummer hat! Jaaaaaaa - oder? Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Liebe Grüße Martina Höfel


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Hallo Jenny, stell dir vor, du kommst plötzlich in eine dir vollkommen fremde Welt, in der NICHTS so ist, wie du es bisher kennengelernt hast. Stell dir vor, du kannst von den Dingen, die um dich herum passieren nichts begreifen. Ausserdem hat sich dein ganzer Körper plötzlich verändert, du musst ganz andere Bewegungen machen, um im Gleichgewicht zu bleiben, hast Empfindungen, die du noch nie zuvor hattest. Alles ist einfach völlig neu für dich. Würde dir das nicht auch Angst machen und dich sehr verunsichern? In dieser neuen Welt gibt es aber eine Person, die dich an die alte Welt erinnert, deren Stimme du kennst, deren Nähe du kennst und bei der du dich einfach geborgen fühlst. Könntest du nach nur wenigen Wochen ruhig einschlafen ohne diesen Menschen an deiner Seite? Würdest du nicht auch protestieren, wenn er gerade noch bei dir war und nun weggeht von dir? Würdest du ihn nicht auch ständig um dich haben wollen? Und würdest du nicht irgendwann ganz von alleine damit anfangen, deine Umgebung zu erkunden. Wenn du dich sicher fühlst und in der Welt einigermaßen angekommen bist? Würdest du dich nicht von alleine in kleinen Schritten von der vertrauen Person entfernen und dein eigenes "Revier" aufbauen? Eigentlich möchte ich dazu gar nicht mehr sagen. Du machst instinktiv alles richtig. Es ist ok, wenn er mal 5 Minuten quengeln muss, während du zur Toilette gehst, das schadet ihm nicht. Aber sonst handelst du wunderbar. "Wenn Dein Kind klein ist, gib ihm Wurzeln, wenn Dein Kind gross ist, gib ihm Flügel." lautet ein altes chinesisches Sprichwort. Ich möchte das gerne erweitern und hinzufügen, dass keinem Kind Flügel wachsen, das keine Wurzeln hatte. Die Wurzelzeit - die ist jetzt! Die Flügelzeit kommt erst viel später und zwar ganz von allein ;-) LG, Silke


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Hallo, stört dich dein Sohn im Bett??Oder Deinen Mann??Nein??Dann lass ihn dort...Wir praktizieren auch das "Familienbett" und es ist einfach nur schön!Un ja ,meine älteren Kinder sind auch wieder aus meinem Bett gegangen freiwillig...;o)) Meine Kinder schliefen leichter und schneller ein,wenn ich bei Ihnen lag,warum sollte ich uns da denn Stress antun,sie auf Teufel komm raus in ihr eigenes Bett zu legen??Ich habe sie oft im Tragetuch durch die Gegend geschleppt und einen Schnuller hatten sie auch... Soll ich Dir was verraten?Meine Kinder werden heute als sehr ausgeglichen und zufrieden erlebt und ich denke es hat mit ihren ersten monaten /Jahren zu tun... Hör auf Dich und Dein Kind und dann ist es schon passend für euch!! Alles LIebe!


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Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Auch meine Kleine brauchte am Anfang besonders viel Liebe und Nähe, und ich habs ihr gegeben. Wie vorher schon gesagt, dass Baby kommt in eine völlig fremde Welt, da brauch es jemanden, der es beschützt. Ein Kind muss erstmal Urvertrauen aufbauen, damit es sich zurecht finden kann. Du machst also alles richtig, und dein Baby kann froh drum sein, eine Mama wie Dich zu haben! Habe die Erfahrung gemacht, dass es immer noch zu viele Mütter gibt, die sagen, dass Baby muss schreien, damit es lernt, dass nicht alles so läuft, wie es das möchte. Ist natürlich völliger Blödsinn, denn bei einem so kleinen Baby kann man keine Erziehungsarbeit leisten! Das geht erst, wenn das Baby Urvertrauen entwickelt hat. Auch ich muss mir von meinen Schwiegereltern immer anhören, ich würde das Baby verwöhnen. Ist Blödsinn! Man kann das Baby in den ersten 6 Monaten nicht mit Liebe zu sehr verwöhnen! Verwöhnen passiert dann, wenn man auf die Bedürfnisse des Babys falsch antwortet. Wenn es z.b. Liebe braucht und man gibt ihm was z essen oder zu spielen oder so und es gewöhnt sich dann daran. Also, vertrau auf dich selbst, du machst das wirklich klasse!!!! Achso, meine Kleine schlief auch die ersten 8 Wochen bei mir, sogar nur auf meiner Brust, weil sie nicht in die Wiege wollte. Von heute auf morgen ging es, und jetzt mit 3,5 Monaten schläft sie 13 Stunden durch. Umso mehr dein Kind dir vertraut, um so einfacher wirst du`s haben! Viel Glück!


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Hallo Jennifer! Bei mir ist es ähnlich. Meine Kleine ist jetzt 7 Wochen alt und schläft meist auch nur auf meiner Brust ein. Natürlich mischen sich auch alle ein, dass man sie einfach mal schreien lassen soll etc. Aber ich höre da einfach nicht drauf. Wenn sie schreit, macht sie das ja nicht ohne Grund. Ein echtes Wundermittel ist übrigens der " Glückskäfer"! (Ein Tragesack) Selbst wenn sie noch so unruhig ist, darin kommt sie immer zur Ruhe und schläft meist direkt ein....Sie genießt diese Enge, Wärme, Nähe!!! Und man wundert sich, wie flexibel man damit ist; kann noch einiges im Haushalt machen etc. Liebe Grüße Vreni


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Ja vielen Dank für eure vielen Worte. Meine Hebamme war heut da und hat mir das gleiche gesagt. Ich werd mir nun ein Tragetuch besorgen. Viele lieben Dank Jenny


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