Sehr geehrte Frau Höfel,
meine Tochter wird in einer Woche ein Jahr alt und ich möchte sie langsam tagsüber abstillen. Derzeit bekommt sie noch in der Früh, vorm Mittagsschlaf u abends die Brust. Abends isst sie auch einen Brei mit Premilch. Sonst isst sie bei der Familienkost mit.
Welche Vorgehensweise würden sie mir raten, damit sie weiterhin ausreichend mit Milch versorgt ist? Ich möchte auch gerne nun Kuhmilch einführen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Mit freundlichen Grüßen
von
Maria2020
am 21.04.2020, 13:13
Antwort auf:
Abstillen, Einführung Kuhmilch
Liebe Maria2020,
nach dem ersten Geburtstag benötigt ein nicht mehr gestilltes Kind etwa 350 ml Milch (das ist etwas mehr als ein kleiner Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken.
D.h., dass der Milchbedarf also nicht zwingend über Kuhmilch als Getränk abgedeckt werden muss. Es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Wir sind ja eh die einzigen „Säugetiere“ die sich nach dem Stillen noch von Milch ernähren.
Sie stillen noch dreimal pro Tag. Eine Möglichkeit wäre, nach und nach die Stillmahlzeiten wegfallen zu lassen. Die Reihenfolge ist dabei egal. Die Stillmahlzeit vorm Mittagsschlaf wäre für die Brust die hilfreichste (weniger Staugefahr).
Sie können auch alle drei Mahlzeiten nach und nach konsequent verkürzen.
Sollte die Brust beim Abstillen zu voll werden und spannen, können Sie gerade so viel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Bitte nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung wieder angeregt wird. Zusätzlich kann die Brust gekühlt werden.
Beim Abstillen kann es hilfreich sein den Salzkonsum einzuschränken.
Ganz wichtig ist, dass Sie weiter nach Durst trinken! Es wird leider immer noch empfohlen die Trinkmenge zu reduzieren. Das ist fatal, da die reduzierte Trinkmenge nach kurzer Zeit zu Kreislaufproblemen und Kopfschmerzen führt, aber erst nach längerer Zeit zur Reduzierung der Milch.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 23.04.2020