Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wann in den Kindergarten?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wann in den Kindergarten?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Frau Schuster! Meine Tochter ist 16 Monate alt. Wir gehen 2x in der Woche zum Kinderturnen bzw. "Krabbeln", und ich treffe mich auch so öfter mit Müttern mit gleichaltrigen Kindern. Allerdings gibt es immer wieder Tage, wo wir beide allein sind (und auch der Papa spät nach Hause kommt). Ich bin froh, dass ich nicht arbeiten muss und könnte mir nicht vorstellen, sie jetzt schon - wie einige Bekannte mit gleichaltrigen Kindern - halbtags in eine Krippe zu geben. Mir tun die Kleinen leid, denn das Gebrüll ist dann oft groß und die Kinder lassen sich schwer von den Erzieherinnen ablenken. Ist es wirklich notwendig, Kinder "auf die harte Tour" "abzunabeln"? Ist nicht gerade in den ersten 3 Jahren der Enge Kontakt zur Mutter sehr wichtig? Wann ist die beste Zeit, längere Trennungen zu üben? Ist es für ein Kind besser, schon früh daran gewöhnt zu werden, damit es kein "Mamakind" wird? Viellicht haben Sie ja auch eine Buchempfehleung zum Thema Erziehung. Danke im voraus und viele Grüße Karin


Beitrag melden

Hallo Karin Die erste Ablösung von der Kernfamilie sollte nie!! "auf die harte Tour" erfogen.- Werden auch die ganz Kleinen behutsam daran gewöhnt, dass sie eine dritte Bezugsperson haben, die ihnen immer dann hilft, wenn sie sich selbst nicht zu helfen wissen, werden sie keinen Schaden erleiden und eine genauso vertrauensvolle Beziehung zu den Eltern aufbauen können, wie Kleinkinder, die rund um die Uhr von der Mutter umsorgt werden. Vorausgesetzt natürlich, die Betreuenden lieben das Kind und tragen ganz bewußt die Verantwortung es in eine sichere Selbständigkeit führen zu wollen. Eine Mutter, die zwar den ganzen Tag verfügbar ist, sich aber kaum mit dem Kind beschäftigt, sich immer um den Haushalt kümmert, den eigenen Wünschen stets den Vorzug gibt, gleichzeitig unzufrieden ist, weil sie den ganzen Tag nur "putzen, schrubben, kochen und Kinderpopos versorgen muß, bringt dem Kind sicherlich nicht mehr Zuwendung entgegen, als eine berufstätige Mutter, die fröhlich vom Dienst nach Hause kommt und fast ihre ganze Freizeit mit dem Kind teilt!- Da sowohl Sie selbst als auch Ihre Tochter mit Ihren ganz persönlichen, familiären Bedingungen zufrieden und ausgeglichen zu sein scheint, der Kontakt zu Gleichaltrigen und der Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten nicht zu fehlen scheint, wird Ihre Tochter vorläufig auch ohne Fremdbetreuung ihre nächsten Schritte in der Entwicklung dem Alter entsprechend durchmachen. Das Bedürfnis nach außerhäuslichen Erfahrungen kommt meist ganz von allein, wenn Sie Ihre Tochter beobachten und akzeptieren, dass sie nicht immer die gleiche Meinung wie Sie selbst haben. Sie wird irgendwann fragen: "Kann ich mit ...auf den Spielplatz, basteln einen Schwimmkurs besuchen" o.Ä. Auch wird sie von sich aus den Wunsch äußern:"Das kann ich schon allein:" Solange, wie sie auf diese Wünsche eingehen, ist der Besuch des KiGa frühestens mit 3Jahren und spätestens 1Jahr vor Schulbeginn anzuraten, um ein angemessenes Sozialverhalten zu lernen und um die Konzentrationsfähigkeit zu stärken. Zur Erziehung gibt es sehr, sehr viele und sehr gute Ratgeber. Empfehlen möchte ich Ihnen folgende Literatur, die sich eingehend mit der Wahl des Kigas beschäftigt und darüber informiert, was die Kinder dort lernen, wie der Alltag aussieht und was zu tun ist, wenn das Kind nicht im Kiga bleiben möchte: - "Mein Kind im Kindergarten", Rowohlt-Verlag, DM16,90. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Karin, auch Kinder, die in die Krippe gehen oder zu einer Tagesmutter müssen nicht "auf die harte Tour" abgenabelt werden. Und abgenabelt sind sie dann auch lange nicht. Meine Große ist gerade mit 3 in den Kindergarten gekommen. Sie hat morgens auch GEschrei gemacht - und nachmittags wollte sie nicht mit nach Hause. Und das obwohl sie zwischen 1 und 2,5 zweieinhalb Tage auf mich hat verzichten müssen. Das ist ihr nicht schlecht bekommen, sie hat eben mehr als nur 1 oder 2 Bezugspersonen. Aber das willst Du vielleicht gar nicht alles wissen ? Mir scheint Du suchst Bestätigung für Dein Vorgehen ? Es ist gut was Du machst. Dafür muß aber der Weg den andere gehen nicht schlechter sein. Lies was von Christa Mewes wenn Du die anderen in einem schlechten Licht sehen möchtest. Aber andereseits gehen 70 % aller französischen Mütter mit 3 Kindern arbeiten, in Dänemark sind genauso viele Mütter wie Frauen ohne Kinder berufstätig usw, usw.. In Skandinavien sieht das überhaupt sehr anders aus, aber auch zB in Spanien und Portugal. Es ist dort schon lange so, daß viele Frauen mit Kleinkindern berufstätig sind. Psychische Schäden hätten sich dort wohl schon längst in der gesamten Nation gezeigt. Grüße, Jenny


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag Frau Ubbens, mein Sohn (3) geht seit 3 Monaten gerne in den Kindergarten. Es gab nie Trennungsprobleme und er mag die Erzieherinnen sehr. In seiner Gruppe ist ein Kind (4) mit Down-Syndrom. Der Junge kitzelt mein Sohn, obwohl es mein Sohn nicht möchte (habe ich auch den Erzieherinnen gemeldet), vor paar Tagen hat der Junge mein Sohn a ...

Hallo meine Tochter (4 Jahre) ist seid letzten Sommer komplett "trocken" geworden auch im Kindergarten wo sie nun auch seid über 1 Jahr ist.  Ende Januar hatte sie dann Scharlach und da hat es angefangen das sie einfach mit ihrem großen Geschäft nicht mehr auf die Toilette gegangen ist. Mit pipi klappt alles super.  Ich habe es da auf die Krank ...

Hallo, mein Sohn wird in zwei Wochen sechs Jahre alt und wir dieses Jahr in die Schule kommen. Ich denke schon, er freut sich darauf, aber andererseits macht ihm das ganze natürlich auch Angst. Ein weiteres "Problem" dabei ist, dass wir versuchen, ihn auf eine Privatschule zu bekommen, wo, wenn alles gutgeht, sein bester Freund auch hingehen so ...

Liebe Frau Ubbens, mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und hat vor einem Monat im Kindergarten begonnen, da wir vorher keinen Platz bekommen haben. Seine Eingewöhnung geht nur langsam (2-3 Std. täglich vom Kiga festgelegt), da er mehr Zeit braucht die Abläufe/ Regeln zu erlernen. Er ist auch sehr aktiv wirft oft Dinge um. Dies hat sich jetzt gebessert, al ...

Hallo,   Unser Sohn 3 Jahre hat im April mit dem Kindgarten gestartet und war letzte Woche auch komplett alleine dort von 8:30-12 Uhr. Zweimal kurzer Abschiedsschmerz ansonsten kein Problem. Jetzt ist er schon seit Sonntag krank..ich denke aber er kann morgen wieder gehen, sagt aber er will nicht. Kann man ihm jetzt nach der Zeit wieder zumu ...

Sehr geehrte Frau Ubbens,  mein Sohn ist jetzt etwas über 3 Jahre alt und geht seit Januar diesen Jahres regelmäßig in den Kindergarten.  Eingewöhnung war letztes Jahr im September, aber da hatten wir ihn im Dezember mal wegen der vielen Infekte rausgenommen und deswegen kann man sagen, dass er seit Januar regelmäßig geht.  Jedenfalls ist ...

Guten Tag, Eingewöhnung in die alterserweiterte Gruppe läuft seit 7 Tagen.  Eigentlich gut. Diese Woche begleitet der Papa.  Gegen 11 Uhr kam der Kleine( 2) plötzlich weinend ( erstes Mal, seit gestern Trennung von 3 Stunden). Zuhause ist dem Papa aufgefallen, dass der Kleine einen Kratzer am Hals und ein ganz rotes Ohr hatte. Also entwed ...

Sehr geehrte Frau Ubbens, meine vierjährige Tochter braucht ewig lange um fürs Kindergarten fertig zu werden und die Vorbereitungszeit ist mit viel Geschrei und unglaublich viel Stress für mich verbunden, weshalb ich oft auch laut werde wad ich aber unbedingt vermeiden möchte. Wir wecken sie um 7 Uhr, essen wird meistens am Abend vorbereitet u ...

Hallo, Meine Tochter (3 Jahre alt) geht seit knapp 2 Monaten gemeinsam mit ihrer Freundin, die sie schon seit etwas über 2 Jahren kennt in den Kindergarten. Anfangs war noch alles gut, aber mittlerweile streiten sich die beiden nur noch. Dauernd heißt es dass meine Tochter ihre Freundin schlagen und schubsen würde und sie nicht mitspielen lässt ...

Hallo Frau Ubbens, Sie haben mir hier in dem Forum schon sehr helfen können, nun hätte ich eine weitere Frage. Und zwar wir haben 2 Kindern (4 1/2 und 2 1/2). Beide sind in Betreuung (Kindergarten und Großtagespflege). Der Große ist seit er ca. 2 ist in verschiedenen Betreuungen gewesen (1 Jahr Tagesmutter, 1 Jahr private Betreuung und se ...