Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Übergriffe im Kindergarten - wie reagieren?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Übergriffe im Kindergarten - wie reagieren?

Pusteblume@

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Hallo Frau Ubbens, momentan bin ich echt verzweifelt. Meine Tocher (4) hat mir letztes Jahr von mehrfachen sex. Übergriffen im Kindergarten berichtet. Das ist im Lockdown rausgekommen, als sie etwas Abstand zum Kindergarten hatte.. Es wurde ihr von einem Jungen vorne, sowie hinten Finger und andere Sachen reingesteckt. Sie hatte schon länger geklagt, nicht mehr hingehen zu wollen. Jetzt wusste ich auch explizit warum. Kindergartenleitung hat es nicht ernst genommen und es wurde mehr oder weniger unter den Teppich gekährt. Ich sollte sogar eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben, was ich nicht getan habe. Wir sind nun bei einem anderen Kindergarten. Als ich zu ihr sagte, Mama beschützt dich, hat sie mich umarmt und danke, Mama gesagt :-( Sowas bricht einem echt das Herz. Seit September sind wir im neuen Kindergarten und es hat ihr gut gefallen, bis wir wieder auf das Thema gestoßen sind. Ich fragte sie, machen die Kinder das im neuen Kindergarten auch? Sie sagte ja ein Junge, (der wo eh die ganze Gruppe therorisiert) und hätte sie auf dem Klo hinten betatscht. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Tochter, und wenn man gezielt nachbohrt, erzählt sie es mir auch. Ich bin sprachlos und ehrlich gestanden weiß ich nicht mehr weiter! Schon wieder! Am liebsten würde ich sie darüber total ausfragen, was passiert ist, aber ich weiß nicht ob ich das nun soll oder einfach gut sein lassen, um nicht wieder alle "Wunden" aufzureißen. Wenn man wieder in den Kindergarten gehen darf mit die Erzieherinnen sprechen und gut? Ich habe ihr schon mehrmals gesagt, dass man sowas nicht machen darf und sie sich wehren soll, aber sie sagt immer, er ist viel stärker und hält die Türe zu. Ich falle beinahe in Ohnmacht!! Nicht das sie denkt, sowas ist normal. Vielen Dank für Ihre Hilfe und ich entschuldige mich für den langen Text!


Sylvia Ubbens

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Liebe Pusteblume@, sprechen Sie auf jeden Fall mit den Erziehern. Diese sollten die Möglichkeit haben, den Jungen im Auge zu behalten und mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Wenn Sie nicht das Gefühl haben, dass Ihre Tochter leidet, sprechen Sie das Verhalten des Jungen erst einmal nicht mehr vor ihr an. Gerade nachbohren kann dazu führen, dass Dinge erzählt werden, die Mama augenscheinlich hören möchte. Das soll keinesfalls heißen, dass sich Ihre Tochter alles ausgedacht hat. Sie sollte nur nicht in der Geschichte aufgehen, wenn es sie (noch) nicht bedrückt. Spricht sie von sich aus darüber hören Sie ihr zu und bestärken sie darin, (laut) Nein zu sagen. Ggf. sprechen Sie schon jetzt mit den Erziehern (evtl. telefonisch) und nicht erst, wenn der Regelbetrieb wieder startet. Es ist ein wichtiges Thema und das muss nicht warten. Mit Ihrer Tochter können Sie spielerisch "üben", dass sie auch Nein sagen darf, egal in welcher Situation. Viele Grüße Sylvia


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