Hallo, wir haben zwei Kinder: eine Tochter (3 Jahre, sehr aufgeweckt, neugierig und clever aber auch sensibel) und einen Sohn (1 Jahr,sehr fröhlich und überwiegend zufrieden, krabbelt, zieht sich hoch und macht erste Schrittchen an den Möbeln). Bis auf einzelne Eifersuchtsphasen der "Großen" lief es bisher ganz gut. Es gibt nicht allzu großes Gerangel um Spielsachen, das Abwechseln und teilen klappt im Großen und Ganzen gut. Unsere Tochter kümmert sich auch sehr um ihren kleinen Bruder (z.B. bringt ihm sein Kuscheltier, spielt mit ihm, hilft beim füttern, etc.), was wir sehr schön finden. Allerdings ist dies in den letzten Wochen (bzw. so seit ca. 2 Monaten) ziemlich ausgeartet. Hier einige Beispiele: - Sie würde ihn am liebsten den ganzen Tag knuddeln und geht dabei sehr offensiv vor (um es mal freundlich zu formulieren ;-): Setzt sich hinter ihn, umarmt ihn und wenn er weg will hält sie ihn feste. Sie tut ihm nicht weh (der Kleine ist sehr kräftig ;-), aber unser Sohn kann diesem ständigen Geklammer- und Gezerre kaum noch etwas positives abgewinnen, d.h. er nimmt reiss aus und wenn die Kleine festhält, geht das Geschrei los. - Ist er im Begriff etwas Verbotenes (z.B. an den Blumentopf gehen oder alleine die Treppe hoch) zu tun, ist sie direkt zur Stelle (obwohl ich meist zugegen bin und bei Bedarf selbst reagieren würde) und "Schnappt ihn sich", wie sie so schön sagt, weil sie ja "auf ihn aufpassen" müsse. Ignorieren, oder erklären, dass das Knuddeln zu viel ist und dass ich ja da bin und bei brenzligen Situationen schon einschreite, helfen nichts.Wenn es wirklich zu viel wird, weil es am laufenden Band nur Gequengel und Geschrei gibt, werde ich verbal auch sehr deutlich aber sie macht kurze Zeit später unbeirrt weiter. Als die beiden dann heute beinahe einen kleinen Unfall auf der Treppe hatten, bin ich dann mal laut ihr gegenüber geworden, weil es wirklich sehr gefährlich war. Sie war dann sehr betroffen und den Tränen nahe. Ich habe dann etwas später noch mit ihr drüber gesprochen, aber ich könnte wetten, morgen ist die Einsicht wieder verflogen. Ich habe manchmal das Gefühl, sie möchte gerne eine ganz enge Bezugsperson für unseren Kleinen sein (vielleicht auch eine Art Eifersucht??) und drängt sich deshalb so auf. Seine wachsende Mobilität und Selbständigkeit sind da natürlich kontraproduktiv... Ich versuche auch nicht immer direkt dazwischen zu gehen, da ich denke, dass die Reaktionen des Kleinen eigentlich verständlich genug sein müssten, aber meist muss ich dann doch trennen/schlichten/ vermitteln. Letztens hat der Kleine sich auch mal durch Hauen gewährt. Da hat unsere Tochter schon nicht schlecht gestaunt aber das soll hier auf keinen Fall zur Regel werden. Als Phase würde ich das nicht mehr abtun und es ist echt anstrengend für alle Beteiligten. Haben Sie einen Tipp, wie ich beiden gerecht werden kann? Denn für unsere Tochter tut es mir schon sehr leid, da sie es eigentlich nur gut meint und ich dann aber oft schimpfe und der Kleine ablehnend reagiert. Und ich möchte nicht, dass sie es in den falschen Hals kriegt, da ich mich oft für unseren Sohn einsetzen muss. Und für den Kleinen ist es natürlich auch nervig, ständig "verfolgt" zu werden (vormittags, wenn unsere Tochter im Kindergarten ist, ist er viel entspannter). Besten Dank und beste Grüße
von bofi2012 am 04.11.2013, 21:29