Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schreien lassen?

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Frage: Schreien lassen?

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, meine Tochter ist sechs Monate alt, ich habe sie bis zum fünften Monat voll gestillt und noch nie schreien lassen.Im Moment wächst mir jedoch alles über den Kopf,da ich seid der Geburt permanent mit Ihr zusammen bin und sie jedesmal weint, wenn ich aus ihrem Blickfeld verschwinde.Ich habe niemanden, dem ich sie für ein paar Stunden geben kann(Oma und Opa wohnen 500km entfernt; Freunde können noch nichts mit Kindern anfangen). Meine Frage ist nun: kann ich sie ruhig mal schreien lassen, während ich z.B. Hausarbeit erledige(sie kann mich währenddessen sehen)oder ist das jetzt eine Phase in der man dem Kind bedingungslose Nähe gewähren muß?


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Hallo Carmen Zunächst einmal brauchen Kinder in diesem Alter noch die (fast) ständige Nähe ihrer Bezugsperson um ein großes Vertrauen zu ihr aufbauen zu können. Allein sind und fühlen sie sich mit 6 Mon. noch vollkommen hilflos. Können Sie Ihrer Tochter aber auch mit einem Tragetuch diese Nähe nicht ständig geben, versuchen Sie herauszufinden, warum sie weint. Weint sie aus Angst, Hunger oder weil sie Schmerzen hat, sollten Sie in jedem Fall direkt bei ihr sein; weint sie um sich evtl. abzureagieren oder weil sie Nichts anzufangen weiß, machen Sie ihr ein konkretes Beschäftigungsangebot, indem Sie sie z.B. unter ein Spieltrapez legen, eine Spieluhr aufziehen oder ein Musikmobile oder ihr einen klingenden, bunten (Stoff-)Ball in die Hand geben. Halten Sie gleichzeitig Blick- und Sprachkontakt zu ihr, wird das Weinen nach ca. 2Min. beendet sein, da sie gemerkt hat, dass sie sich in Ihrer Sicherheit gebenden Nähe befindet. Diese wenigen Min. sollten Sie sie ruhig mal weinen lassen um ihr die Möglichkeit zu geben, sich selbst helfen zu können. Während der Hausarbeit sollten Sie Ihre Tochter sowohl zuschauen lassen als auch mit ihr reden. Erzählen Sie ihr, was Sie gerade tun. Ihre vertraute Stimme wird sie das Weinen vergessen lassen, wenn sie zusätzlich ein Spielzeug in der Hand hat oder sieht, mit dem sie ein wenig abgelenkt ist. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Carmen, mein Sohn ist auch 6 Monate alt und hat immer geschrien, wenn er auf dem Bauch liegend keine Kraft mehr hatte. Zurückrollen schafft er noch nicht. Ich habe mir abgewöhnt, immer beim 1. äää zu gehn, danach hat er gelernt, den Kopf seitlich zu drehen und abzulegen. Vielleicht war es aber auch gerade eine normale Entwicklung. Aber auch ansonsten renne ich nicht beim ersten Schreien. Man kennt ja nun auch die Unterschiede. Seitdem er viel Kraft für die Bauchlage hat, spielt er morgens so selbst 1 1/2 Stunden und untersucht sein Spielzeug. Dabei macht er sich nur wenig bemerkbar und hat gelernt, dass ich, nachdem er sich beruhigt hat, auch wieder aus dem Zimmer gehe. Warte immer ein bißchen länger oder rede durch die offene Tür mit ihm, nicht gleich auf den Arm nehmen. Ich glaube daran gewöhnen sie sich ganz früh. Aber es wird besser, ich sag´s Dir aus Erfahrung und dann hast Du auch mal Zeit für Hausarbeit. Zudem muß er auch lernen, dass Du mal nicht da bist und er mit Papa vorlieb nehmen muß. Das klappt aber von mal zu mal besser und Du kannst auch mal eine Stunde schoppen oder Sport genießen. Aber aus Erfahrung kann ich nur sagen, wenn Du feste Termine hast, arangieren sich die Väter gerade bei einem an dem Tag etwas "pflegebedürftigeren" Kind eher daran und ziehen die Sache durch. Meiner hat es auch mit der Zeit gelernt, von ihm Nahrung (abgepumptes oder Brei) anzunehmen. Es wird einfacher!!! Tina


Mitglied inaktiv

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Also meine Tochter ist mittlerweile 3 Jahre alt und war auch so. Ich habe sie nicht schreien lassen. Ich hatte immer das Gefühl, ein unglaublich genügsames ausgeglichenes zufriedenes Kind zu haben, das eh nie geweint hat. ABER: Im Nachhinein ging mir auf, dass meine Erinnerung mich trügt! Ich hatte sie STÄNDIG auf dem Arm, auch Zuhause im Tragetuch. Andere Völker tragen ihre Kinder am Körper bis sie laufen können, die weinen nicht und irgendwann wollen sie alle los, weg von Mamas Körper und die Welt entdecken. Wenn Du kannst, lass Deinem Kind die Zeit, wenn es weint, dann braucht es die Nähe. Meiner Meinung nach kann man so kleine Kinder auch nicht verwöhnen, sie brauchen das Gefühl, es ist immer jemand da. Sie gewöhnen sich ALLE irgendwann von ganz alleine dran, wenn man den Abnabelungsprozess (durch Krippe/ Tagesmutter/Kindergraten) zulässt. Aber mit 6 Monaten muss kein Kind es etragen können, alleine zu sein. Die Frage ist nur, was lkannst Du ertragen? Aber wenn Du noch 2-3 Monate durchhälst, ergibt es sich von alleine, wenn es robben oder krabbeln kann, bist Du das Problem los, weil es ja die Welt entdecken will! Aber jeder macht es anders, Du wirst es auch irgendwie machen :) Sula


Mitglied inaktiv

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Liebe Carmen, zunächst einmal verstehe ich sehr gut, dass Dich die Situation anstrengt! Das geht uns allen so und ich glaube, Babys so um die 6 Monate haben es besonders schwer (Entwicklungsschub, Zähne). Aber: Niemals solltest Du Dein Kind schreien lassen! Was Tina geschrieben hat finde ich - mit Verlaub - furchtbar! In diesem Alter sind die Babys noch viel zu klein, um darauf dressiert zu werden (und nichts anderes ist es), zu warten, wenn sie weinen und Mama noch nicht kommt. Babys in diesem Alter haben noch kein Zeitgefühl und können nicht abschätzen, dass Mama "gleich" kommt, weil sie erst noch die Wäsche aufhängen muss. Und 1,5 alleine zu spielen ist für ein so kleines Baby ein bisschen viel verlangt... Dein Kind MUSS noch garnichts lernen, es ist noch viel zu klein. Zunächst einmal fühlt es und kann das Gefühl kognitiv noch garnicht umsetzen! Ich bin schon gespannt, was Fr. Schuster antwortet! Ansonsten empfehle ich Dir parallel das Forum von Dr. Posth, der ist auch ganz toll. Wichtig: ich meine PARALLEL, denn Fr. Schuster finde ich auch prima :o) Bedenke einfach, dass diese schwierige Phase vorüber geht und dass Dein Baby Dich braucht! Auch wenn es noch so anstrengend ist, tröste es und lasse es niemals schreien, denn diese negativen Gefühle und Ängste sind nicht gerade Bindungs- und Entwicklungsfördernd. Es wird besser! Liebe Grüße, Silke & Emily Josephine *19.09.01


Mitglied inaktiv

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Hallo, ich glaube, dass in den Beitraegen von unterschiedlichem "Schreien" gesprochen wird. Manche Kinder "quacken" erstmal los, wenn die Mama sie ablegt, hoeren aber sehr schnell auf und spielen friedlich vor sich hin, bis die Mutter zurueckkommt. Das hat nichts mit Schreien lassen oder Resignation des Kindes zu tun. Es gibt vielleicht Kinder, die sehr fordernd sind, aber deshalb muss man ja nicht alle Kinder NUR herumtragen. Im Uebrigen habe ich die Krabbelzeit als noch schlimmer empfunden, da meine Kinder mir immer hinterhergekrabbelt sind - jammernd! Fuer die Saeuglingszeit kann ich eine Wippe empfehelen, da koennen sie einen beobachten und "dabeisein". Gruesse, DUSA


Mitglied inaktiv

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Ich mache es bis heute so: Ich warte erst einmal kurz ab, ob Lisa (3,5 J)sich wieder von selbst beruhigt. Wenn nicht, schaue ich was los ist. Ich finde, es ist ein Unterschied, ob ein Baby mal seinen Frust rausläßt und sich schnell wieder beruhigt, oder ob aus dem Jammern ein heftiges Schreien wird. Wir wollen unseren Frust ja auch loswerden ;))


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