Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Scheidungskind wird beeinflusst und leidet

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Scheidungskind wird beeinflusst und leidet

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Hallo, entschuldigen Sie bitte, dass es nun lang wird: Meine Tochter ist im September vier Jahre alt geworden. Ihr Vater und ich haben uns getrennt, als sie 15 Monate alt war. Kurze Zeit später lernte ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennen, und vor 1,5 Jahren zogen wir zu ihm. Sie lieben sich beide. Er sie wahrscheinlich mehr als sie ihn. Sie hat keine Erinnerung an die Zeit vor dem Kindergarten. Für sie ist es, als sei alles schon immer so gewesen. Doch der regelmäßige Kontakt zu ihrem Vater, den ich nach wie vor für wichtig halte, macht ihr sichtlich zu schaffen. Da mein Ex-Mann der "Verlassene" ist, zeigt sich bei ihm (nach 3 Jahren!) noch immer gekränkter Stolz. Er hatte auch schon einige Partnerinnen. Aktuell eine recht nette mit einer kleinen Tochter (ca. 1,5 Jahre). Meine Tochter ist sichtlich eifersüchtig auf die Kleine, genießt aber die Wochenenden beim Papa. Das Problem ist nur, dass mein Ex-Mann und seine Familie meiner Tochter gegenüber abfällige Bemerkungen über mich machen. Sie erzählt von zerschnittenen Bildern, davon, dass sie mich nicht mögen, davon, dass ihr Vater sagt, ich sei dumm, und letztlich sagte sie zu meiner Mutter, der Papa habe ihr gesagt, dass sie nicht bei ihm sein könne, weil ich ihn weg gejagt hätte und ja unbedingt mit meinem Lebensgefährten leben wolle. Ich habe schon nach den ersten Äußerungen in diese Richtung ein Egspräch mit dem örtlichen Kinderschutzbund geführt. Dort wurde mir empfohlen, mit dem Vater eine Art "Trennungstherapie zu besuchen. Daraufhin habe ich das Gespräch mit ihm gesucht, um ihm zu sagen, dass er der Kleinen damit nur schadet. Doch er tut so, als wäre nichts. Als sei alles meine Erfindung. Nicht nur ich, sondern auch Großeltern und meine Geschwister merken, wie meine Tochter mal zuckersüß und mal unannahbar und aggressiv ist. Manchmal liebt sie meinen Lebensgefährten heiß und innig, mal weist sie ihn ab. Wir leiden darunter und machen uns große Sorgen. Nicht zuletzt, weil ich nun in der 6. Woche schwanger bin. Wie können wir meiner Tochter helfen? Herzlichen Dank und viele Grüße


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Hallo mammina_79 Dass Kinder im Alter Ihrer Tochter mal "zuckersüß und mal unnahbar und aggressiv" sind, MUSS nicht unbedingt allein an den Äußerungen des Ex-Partners liegen, kann diese Stimmungsschwankungen aber durchaus verstärken. Wurde das Besuchsrecht nicht gerichtlich geklärt, empfehle ich Ihnen ein weiteres Gespräch mit dem Kindsvater. Weisen Sie ihn darauf hin, dass Sie diese vereinbarten Besuchstermine drastisch einschränken werden müssen, wenn er weiterhin Ihre Tochter gegen Sie aufhetzt. Liebt er seine Tochter wirklich, wovon Sie eigentlich ausgehen, wird er ihr bestimmt nicht vorsätzlich seelischen Schaden zufügen wollen. Ist er nicht bereit dazu, Ihre zwischenmenschlichen Probleme gegenüber dem unschuldigen Kind zu verbergen, wird er seine Tochter nur noch im Beisein von Ihnen oder einer neutralen Person sehen dürfen. Diese Vorgehensweise sind Sie Ihrer über alles geliebten Tochter schuldig! Viel Kraft und selbstbewußtes Auftreten, liebe Grüße und: bis bald?


mammina_79

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Vielen Dank. Ich hoffe, dass es so funktioniert. Viele Grüße! Mammina_79


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