Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Nachtrag Kindergarten 11.09.2008

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Nachtrag Kindergarten 11.09.2008

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Hallo Frau Schuster! Ich bin sehr verzweifelt, und weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Es geht um Finn-Lasse, der vor ein paar Tagen 4 J. geworden ist. Bitte lesen Sie nochmals meinen Text Kindergarten vom 11.09. Inzwischen hat sich leider, leider nichts am Verhalten und der starken Angst meines Sohnes geändert. Sobald wir beide im Vorraum sind und ich ihm die Hausschuhe anziehen, fängt er an zu weinen und möchte auf meinen Arm. Es hat sich mittlerweile sogar verschlimmert. Zuerst war es wenigstens so, dass er während der 4 Std. die er da war Spaß hatte und gut drauf war. Inzwischen steht er oft am Fenster, weint sehr viel und fragt die Erzieherinnen ständig, ob und wann ich wieder komme. Heute hatte er die ganze Zeit geweint. Immer noch, seit dem ersten Tag in der Kita schläft er mit dem Satz, ob er morgen wieder in den Kindergarten muß ein, und es ist seit knapp 4 Wochen der erste Satz, mit dem er morgens aufwacht! Er hat zwischendurch Fieber, Alpträume und klagt ständig über Bauchschmerzen, wenn ich ihn abhole. Ich verkaufe ihm die Kita wirklich immer sehr positiv, wir lesen Bücher über den Kindergarten, wo andere Kinder auch Angst haben. Diese Kinder im Buch tröstet er dann ;-), aber er selber kommt aus seiner Angst und Trauer einfach nicht heraus. Er sagt mir immer, wenn ich ihn abhole, ich solle doch ganz schnell rennen, so dass ich immer wieder ganz schnell bei ihm bin. Er möchte dort nicht ohne mich sein. Es tut mir so unendlich weh. Dass es selten ohne Tränen geht, davon habe ich mich ja längst frei gemacht, aber bei Finn-Lasse ist es wirklich speziell und extrem. Er ist ein so liebenswertes, lustiges, kontaktfreudiges Kind, aber seine starke Emotionalität, die ja eigentlich so wunderbar ist, steht ihm dabei wirklich im Weg. Er ist ein Kind, was alles und jeden tröstet, selbst den fremden Hund, der vor dem Supermarkt wartet. Finn-Lasse sagt dann, dass er ganz traurige Augen hat und ihm tut das dann unendlich leid, und er spricht noch die nächsten Tage darüber. Oder er wollte einen toten Vogel mit nach Hause in sein Puppenbett nehmen und ihn aufpäppeln. Er hat auch sehr feine Antennen für Menschen, ob es ihnen gut geht, ob sie gerade gesprächig sind oder nicht etc. Oder er hörte letztens ein Lied im Radio, eine Balade und fragte, ob dies ein Erwachsenenlied ist, als ich bejahte, sagte er:" Das ist ja wunderschön..." Er ist wirklich sehr liebenswürdig, und ich möchte einfach nur, dass es ihm gut geht und es nicht zu hart für ihn ist.. Natürlich ist das Leben leider nicht immer fair oder nett, aber muß er das wirklich schon im Kindergarten zu spüren bekommen... Ich bin schon am Überlegen, ob ich ihn nur zweimal die Woche erstmal hinbringe und spekuliere dann darauf, dass er von selber wieder hin möchte... Bin mir aber nicht sicher, ob dieses Experiment gelingen würde. Wahrscheinlich würde er gar nicht mehr hin wollen. Ich arbeite von zu Hause aus, er muß also nicht in einen Kindergarten. Mir ist aber natürlich klar, dass er nun mit 4 J. die Gruppe braucht. Aber so... es ist wirklich eine Qual für ihn. Ich habe auch wirklich damit große Probleme, dass ich ihm sein Glück einfach aufzwinge. Am Tage lasse ich es mir wirklich nicht anmerken, und wie gesagt, ich verkaufe ihm den Kindergarten sehr gut, bin ja auch selber von überzeugt, aber nach "Feierabend", wenn er schläft dann ist mir zum Heulen und ich weiß nicht, ob ich ihm das noch länger zumuten muß/kann. Ich danke Ihnen sehr! Liebe Grüße, Jani


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Hallo Jani Versuchen Sie doch mal, Finn-Lasse vorerst noch 2-3mal/Woche von einer Tagesmutter betreuen zu lassen. Dort sind dann meist nicht mehr als 3 Kinder. Diese Tagesmutter könnte ja Ihre Freundin sein, sodass Sie selbst auch erst noch einige Zeit dort verbringen könnten. Hat er erst einmal in dieser Kleingruppe gelernt, sich von Ihnen zu lösen, wird ihm mit 5 Jahren der Kindergarten vermutlich auch mehr freude bereiten. Zusätzlich empfehle ich Ihnen, mit Finn-Lasse einen Schwimmkurs o.Ä. zu besuchen, sodass Sie in seiner Nähe sind, sich aber nicht unbedingt die ganze Zeit mit ihm beschäftigen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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