Lihannon
Hallo Frau Ubbens! Ich bin selbst gelernte Erzieherin, aber bei meinem eigenen Sohn (gerade 2 geworden) stoße ich gerade an meine Grenzen. Seit 3 Wochen bin ich Tagesmutter und aus meinem total entspannten Kind ist plötzlich der rasend eifersüchtiger Junge geworden. Ich kann ihn sehr gut verstehen. Fremde Kinder kuscheln plötzlich mit seiner Mama und spielen mit seinen Sachen in der allgemeinen Spielecke im Wohnzimmer. Bis zum Sommer betreue ich ihn noch Zuhause mit. Er schlägt die Tageskinder, piekst sie in die Augen, schubst sie um. Ich versuche mit ihm genauso viel zu lesen, spielen, kuscheln ect. wie mit den Tageskindern. Ich beziehe ihn ein, lobe ihn wenn er mir die Windel für ein Tageskind bringt. Während ich sie wickel und ihn lobe wie schön er mir hilft, drückt er ihr plötzlich blitzschnell seine Daumen in die Augen. Es sind so unvermittelte Attacken, dass ich es nicht kommen sehe. Ich kann nicht eine Minute wegsehen. Z.B. auf die Toilette gehen. Sofort schreit ein Tageskind. Er verteidigt auch sein Spielzeug. Das wird aber schon etwas besser. Die Frage ob wir Spielzeug in eine Kiste tun sollen, wo die Tageskinder nicht dran können versteht er noch nicht. Wenn er einem Kind weh tut erkläre ich ihm immer wieder, dass es weh tut und das Kind deshalb weint. Ich sage das natürlich streng. Das Prinzip positives Verhalten loben, negatives nicht so sehr beachten geht ja da nicht. Haben sie noch eine Idee? Ich empfinde schon wirklich Abscheu gegen mein eigenes Kind. Alle Kinder sind jünger als er und haben schon Angst vor ihm. Ganz lieben Dank
Liebe Lihannon, noch ist die Situation neu, dass Ihr Sohn seine Mama, sein zu Hause usw. teilen muss. Beim Vorlesen sitzt Ihr Sohn direkt neben Ihnen, so dass er sich eine Kuscheleinheit abholen kann. Bei den Mahlzeiten sitzt Ihr Sohn auf seinem angestammten Platz und Sie sitzen neben ihm bzw. dort, wo Sie üblicherweise sitzen. Usw.. Für Ihren Sohn ist es wichtig, dass Rituale beibehalten werden. Dies gibt ihm Sicherheit. Auf der anderen Seite darf er erfahren, dass das Piksen, Schubsen, Hauen nicht in Ordnung ist. Nehmen Sie Ihren Sohn jedes Mal kurz an die Seite, erklären ihm, dass er ... nicht tun darf. Wird das Verhalten in den nächsten Tagen nicht besser, darf Ihr Sohn in entsprechenden Situationen eine kleine Auszeit erfahren. Setzen Sie ihn für einen Moment an die Seite des Raumes, in dem er nicht spielen kann. Bleiben Sie ggf. bei ihm. Nach ein bis zwei Minuten darf er wieder spielen gehen. Viele Grüße Sylvia
cube
Versetz dich mal in seine Lage: das ist SEIN zu Hause, SEINE Schutzburg, SEINE Mama, SEIN Spielzeug - und plötzlich kommen in diese SEINE Schutzburg jeden Tag FREMDE Kinder, um die sich SEINE Mama so kümmert, wie sonst nur um ihn und die nehmen auch noch SEIN Spielzeug. Ich glaube, du erwartest da eindeutig zu viel Verständnis von einem 2-jährigen. Noch dazu die beginnende Autonomiephase, die auch ohne Tageskinder meist eher anstrengend ist und Geduld erfordert. Das Fatal daran - ihr könnt BEIDE da jetzt nicht raus und sein Verhalten - das in meinen Augen völlig nachvollziehbar ist - empfindest du als "abstoßend". Auch das merkt er und bezieht es auf sich als seine gesamte Person. Und letztendlich ist er vermutlich gefühlt der jenige, der ständig angemotzt wird, während die fremden Kinder deine Zuneigung erhalten, Trost, Aufmerksamkeit. Ich glaube, du weißt eigentlich selbst, das es an der Tagespflege im trauten Heim liegt. Ich denke, die Situation wäre eine andere, wenn ihr andere Räumlichkeiten hättet. Dann wäre es Mamas Arbeit, zu der er mit darf. Definitiv würde ich ihm nicht zumuten, sein Spielzeug komplett mit fremden Kindern teilen zu müssen. Die Tageskinder sollten "eigenes" Spielzeug haben. Du schreibst, du versuchst, mit ihm genau so viel zu lesen, wie mit den Tageskindern. D.h. er muss auch da eher mal zurückstecken und im Besten Fall ist er den fremden Kindern gleichgestellt. Er erwartet aber, das Mama sich um ihn mehr als um diese Fremden Eindringlinge kümmert. Klar, das wird vermutlich während deiner "Schicht" nicht gehen - aber diese Umverteilung der Aufmerksamkeit zu seinen Lasten wird einen guten Teil zu seiner Eifersucht beitragen. Was die Räumlichkeiten angeht - die werdet ihr wohl kaum einfach so ändern können und ich bin gespannt, was Frau Ubbens dir rät. Ich persönlich würde sagen, du brauchst mehr Verständnis für seine Situation und vermutlich sehr viel Geduld mit deinem Sohn.
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