Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, nun geht das hier alles schon fast zwei Monate und ich muß meinem Kummer und Frust endlich einmal Luft machen und bin sehr daran interessiert einmal die Meinung einer dritten aussenstehenden Person zu hören. Dieses mail wird bestimmt ein wenig länger, ich hoffe sehr sie haben ein wenig Zeit und können mir mit Ratschlägen weiterhelfen. Auf jeden Fall sind Sie meine letzte Hoffnung. Am besten fange ich einmal ganz von vorn an. Mein Sohn, inzwischen ein Jahr geworden, kennt es von Geburt an nicht anders, als das Mutter und Vater zu Hause sind. Dies wird sich aber zum Frühjahr hin ändern und so wie im Moment die Situation ist, sehe ich dies mit gemischen Gefühlen entgegen. Jedenfalls entwickelt sich die Beziehung zwischen meinem Sohn und meinem Freund immer enger und lieber, wogegen ja auch nichts zu sagen ist, doch wenn ich jetzt von mir und meinem Sohn spreche, ist da irgendwie ein gewaltiger Unterschied. Mein Sohn fängt sofort an zu weinen, wenn mein Freund den Raum verläßt, will immer nur von ihm getröstet werden, will nur mit ihm kuscheln usw. usw. Obwohl mein Freund viel energischer und öfter auf ihn wütend istund auch einmal lauter wird, trotzdem zieht es ihn immer zu ihm hin. Ich bin eigentlich das genaue Gegenteil, doch inzwischen.....weil es mir immer schwerer fällt die Situation zu meistern.....merke ich daß ich immer öfter aggressiv reagiere, nur noch schlechte Laune hab und überhaupt nicht mehr ausgeglichen bin, von Geduld kann ich gar nicht mehr sprechen. Will jetzt aber auch nicht sagen, daß ich mit meinem Sohn mich überfordert fühle. Doch mit diesem Frust will ich einfach nicht mehr weiterleben. Auch ist mein Sohn jetzt in seiner Entwicklung soweit angelangt, daß er versucht seine Grenzen zu testen. Wenn ich oder jemand anders "nein" sagt, ihmt etwas aus der Hand genommen hat oder etwas macht, was ihm gar nicht gefällt, bekommt er furchtbare Wutausbrüche, strampelt mit den Beinen, kreischt unf fängt wie wild an um sich zu schlagen, fängt selbst an zu hauen, kneifen, beißen. Egal was man in diesem Moment tut oder nicht, es ist alles falsch. Neuerdings fängt er auch an, mit seinen beiden Händchen sich selbst gegen den Kopf zu hauen, aber dies nicht nur wenn er wütend ist, sondern auch zwischendurch einfach so und sieht mich dann mit seinen großen Augen an. Alles hab ich schon versucht, ihm zu erklären warum und weshalb, aber er hört gar nicht zu. Liegt er auf dem Wickeltisch wenn ich ihn umziehen möchte bzw. steht er mir direkt gegenüber sieht er mich manchmal nur an, erhebt seine beiden Hände und hat sie gegen meine Wangen oder kneift hinein, in dem Moment fühle ich mich so machtlos, weiß nicht wie ich reagieren soll. Auch hab ich ihm nach dem fünften Nein schon einmal ein paar auf die Finger gegeben, aber die Lösung ist es auch nicht und geholfen hat auch nicht. Außerdem tat es mir anschließend schon wieder leid, aber ich sah keinen Ausweg mehr. Am schlimmsten war die letzte Situation. Er lag mal wieder auf dem Wickeltisch, eigentlich sollte er nur eine frische Windel bekommen, irgendetwas hatte ihn so wütend gemacht, er schrie und wurde richtig giftig und bockig. Ich wußte mir bzw. uns nicht mehr zu helfen und rannte nur noch heulend vor lauter Wut aus dem Raum, enttäuscht von mir selbst. Kaum kam mein Freund, war er wieder ruhig und wollte nur noch von ihm getröstet werden und so ist es einfach immer und ständig. Stehen wir zwei nebeneinander, entscheidet er sich meist immer für meinen Freund. WArum?????? WAs mache ich falsch???? Kann ich überhaupt noch eine liebevolle Beziehung aufbauen????Oder sehe ich alles übertrieben???? Ich liebe meinen Sohn sehr, doch ich weiß nicht mehr weiter. Selbst zu meiner Mutter geht er lieber hin. Ist sie da, hängt er nur noch an ihrem Zipfel. Wie ich finde, nutzt sie dies aber auch sehr aus. Weiß mich aber auch dagegen nicht zu wehren. Jedenfalls will ich jetzt nicht den Eindruck erwecken, als sei ich eifersüchtig auf die Beiden. Möchte halt nur diesen Abstand, sowie es mir vorkommt, der zwischen uns ist, einfach näher bringen. Tja, so sieht es aus und das war nur ein kleiner Auszug. Eine verfahrene Situation wie ich finde. Wenn ich nur wüßte warum er immer so garstig zu mir ist. Ich hab doch nun wirklich alles versucht. Deshalb baue ich auf sehr auf Ihre Hilfe, denn ich glaub allein aus diesem Kreis komme ich nicht mehr. Hoffentlich bis bald???!!!! Nadiene
Christiane Schuster
Hallo Nadiene Väter werden von Kindern häufig anders gesehen als Mütter, auch wenn sie energischer sind! Wir Mütter müssen uns rund um die Uhr mit unseren Kindern beschäftigen. Da muß man häufiger Meinungsverschiedenheiten ausgleichen und dass, ohne das man zwischendurch mal eine Auszeit hatte, in der man sich mit anderen Dingen beschäftigen konnte oder, in der man mal einfach nur an sich selbst denken konnte! Ihr Sohn kennt Sie also besser als jeden Anderen und versucht deshalb auch als 1. bei Ihnen seine Grenzen zu erfahren. Das erfordert starke Nerven und viel Geduld!! Um immer konsequent handeln zu können, gönnen Sie sich eine Auftank-Zeit. Nehmen Sie sich 1mal die Woche regelmäßig so viele Stunden frei, wie es möglich ist. Machen Sie nur das, wozu Sie selbst Lust haben. Freund, Mutter,Nachbar oder Tagesmutter werden sicher gerne in dieser Zeit Ihren Sohn betreuen. Sie werden sehen: Es tut Ihnen, Ihrem Sohn und Ihrer ganzen Umgebung mehr als gut, und Ihre Beziehung wird zunehmend inniger und besser werden. Wenn Sie Kummer haben, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Ich werde versuchen Ihnen zu helfen; dafür bin ich da! Kopf hoch und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Nadiene, als ich Deinen Beitrag las, mußte ich doch sehr an eine ähnliche Zeit zwischen meinem Sohn und mir denken. Er war ungefähr 15 Monate alt, als es anfing. Er war nur noch bockig. Egal, was ich sagte oder tat, er schrie. Am schlimmsten war das Windeln wechseln. Manchmal mußte ich ihn auf den Boden legen und ihn mit den Beinen festhalten, denn es war ja niemand da, der ihn hätte festhalten können. Aber, wenn er mit meinem Mann zusammen war oder bei Oma und Opa, dann war er das liebste Kind. Ich war nach einer Weile richtig eifersüchtig, obwohl ich mir immer wieder einredete, das sei Quatsch. Schließlich machte meine Mutter mir den Vorschlag, Jan-Niklas doch öfter zu ihr zu geben. Damit wir beide ein wenig Abstand gewinnen könnten. Es wurde dann auch tatsächlich besser und bald waren wir wieder ein Herz und eine Seele. Vielleicht sind wir uns einfach auf den Wecker gegangen. Ich wünsche Dir viel Kraft. Liebe Grüße Beatrice
Mitglied inaktiv
Liebe Nadiene Das Verhalten Deines Sohnes klingt mir ganz normal. Kinder versuchen zu sehen wie weit sie es treiben koennen. Sie wollen Grenzen gesetzt bekommen. So fuehlen sie sich sicher. Andererseits werden sie immer wieder versuchen diese Grenzen zu uebertreten. Als Eltern muss man eben viel Geduld haben und sehr konsequent sein. Es scheint nicht immer gleich zu helfen aber im Laufe der Zeit wirst Du sicher einen Unterschied bemerken. Es ist auch ganz normal, dass sich Kinder bei anderen Leuten, die es weniger oft sieht viel besser benehmen. Das heisst allerdings noch lange nicht, dass es Dich nicht liebt. Versuche oefters Dein Kind mit jemanden zu lassen und auf eine Stunde oder mehr weg zu gehen. Ich bin mir sicher, dass diese paar Stunden sich bald positive auf Eure Beziehung auswirken wird. Alles Gute noch und Kopf Hoch! Inge
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