NOSI13J
Hallo Frau Ubbens, Unser Problem ist folgendes: Unsere vierjährige Tochter geht seit sie 3 ist in Den Kiga. Davor waren wir in diversen anderen Kindergruppe. Sie war schon immer etwas, ich nenne es auffällig, da sie oft gehauen oder geschubst hat. Auch der Kiga Start mit drei Jahren war schwer, weil sie oft gehauen oder geschubst hat. Sie hat die Kinder auch oft beschimpft und es viel ihr sehr schwer. Nach ein paar Wochen mit Anfangsschwierigkeiten ging es dann doch und sie hatte ihre 1 bis 2 festen Freunde/Freundinnen. Mittlerweile sind wir umgezogen und sie war Corona bedingt auch von Februar bis Ende August zuhause. Jetzt geht sie in einen neuen Kindergarten (ihr größter Wunsch war es in die Nähe von Oma und Opa zu ziehen, was wir jetzt auch gemacht haben deshalb der Umzug). Aber in dem neuen Kiga kommen jeden Mittag Beschwerden von den Erziehern. Sie sei sehr frech, sie würde keine Freunde wollen, sie haut und schubst und zwickt. Laut Nachfragen macht sie das häufig wenn Kinder an ihr vorbei gehen. Sie hat auch einen kleinen Bruder (10 Monate) den sie auch tag täglich haut und ärgert. Kurz zu unserer Tochter, sie ist sehr lebendig und kann sich nicht wirklich lange mit Puzzlen, Gesellschaftsspielen beschäftigen. Hingegen Playmobil und Barbie kann sie Stunden spielen. Sie kann seit sie 2 ist das Alphabet und ihren Spitznamen schreiben und einfache Worte wie Mama und Oma sind kein Problem. Meine Frage ist jetzt, wie wir am besten mit der Sache umgehen. Ich denke sie weiß genau was sie macht und dass sie es nicht darf (wir lesen auch viel über solche Themen zum Beispiel das Buch "Dann hau ich dich". Sie weiß genau was passiert aber lässt es einfach nicht. Mittlerweile fühle ich mich richtig unwohl wenn ich in den Kiga gehe (sie geht erst 3 Wochen). Und irgendwie kommen auch immer Zweifel was ich wohl bei ihr falsch gemacht habe, denn ich war und bin noch immer ein Gegner von Gewalt, weshalb mir ihr Verhalten auch ein richtiger Dorn im Auge ist. Denken Sie sie könnte unterfordert sein im Kiga oder sollte ich konsequenter sein (sie darf jetzt momentan nicht in den Tanzkurs und Playmobil musste sie abgeben, da wir sie genau über die Konsequenzen informiert haben). Haben Sie vielleicht sonst noch Tipps. Ich bin momentan sehr sehr traurig und weiß mittlerweile nicht mehr wie ich weiter mit der Sache umgehen soll, da mir das alles auch sehr unangenehm ist. Vielen lieben Dank schon einmal im voraus. Und Danke für so ein TOLLES Forum
Liebe NOSI13J, Ihre Tochter scheint viel Aufmerksamkeit zu benötigen und hat im Laufe der Zeit gelernt, dass sie diese durch ihr Verhalten bekommt. Was sie noch nicht gelernt hat, ist, dass sie diese auch auf andere Weise bekommen kann. Ihre Tochter verbindet das Tanzverbot und die Wegnahme des Playmobils nicht mit dem Hauen und Schubsen. Eine Konsequenz sollte direkt nach dem Hauen und Schubsen erfolgen. Sie können folgendermaßen vorgehen: Nach dem Hauen nehmen Sie sie an die Seite und trösten für sie auffällig den kleinen Bruder. Ihre Tochter darf sich nach einer etwa 2-minütigen Auszeit beim Bruder entschuldigen. Schenken Sie Ihrer Tochter möglichst regelmäßig ungeteilte Aufmerksamkeit. Lassen Sie sie des Öfteren mal entscheiden, was sie gemeinsam mit Ihnen (und dem Bruder) machen möchte. Sie wird sich wichtig fühlen und bekommt auch damit spürbare Aufmerksamkeit. Gehen Sie viel mit Ihrer Tochter nach draußen. Sie braucht die Bewegung, die dazu führen kann, dass sie zu Hause entspannter mit ihrem Bruder umgehen kann. Der Kindergarten muss einen eigenen Weg finden, mit dem Hauen und Schubsen umzugehen. Dies können Sie am Nachmittag nicht ahnden, da Ihre Tochter dies nicht in Verbindung bringen wird. Viele Grüße Sylvia
cube
Ist sie denn zu Hause auch so? Haut/schubst sie euch auch oder ist das nur gegenüber anderen Kindern? Es könnte gut sein, dass sie unterfordert ist - vielleicht ist aber auch die Gruppe bzgl. der Größe/Lautstärke für sie Stress. Oder sie hat ein Problem mit Regeln befolgen. Das ist natürlich in einer sozialen Gruppe deutlich wichtiger und wird auch eingefordert als zB zu Hause, wo der Fokus viel mehr nur auf ihr liegt. Daher die Frage, wie es zu Hause ist . Und was macht der KiGa in solchen Situationen? Zu Hause eine Strafe aussprechen, die auch nichts mit dem Ereignis zu tun hat, ist für Kinder unverständlich. Und wird als Willkür empfunden bzw. gar nicht erst verstanden. Und zwar unabhängig davon, ob sie schon schreiben oder sonstige Dinge kann. Die Konsequenz müsste im KiGa erfolgen. Wie zB eine Auszeit. 2 Minuten zur Erzieherin setzen und nicht spielen dürfen oä. Aber mal eine ganz andere Frage: seid nur auf Wunsch der Tochter umgezogen? Wenn das wirklich der Fall wäre, liegt das eigentliche Problem evt. doch an mangelndem Regelverständnis bzw. sich auch mal zurück nehmen können. Wenn ihr nur auf Wunsch eures Kindes umzieht, dann werdet ihr sicher auch viele andere Dinge auf ihren Wunsch hin tun. Dann hätte sie gelernt, dass es halt immer nach ihrem Kopf geht und das Wünsche und Grenzen anderer Menschen nicht so wichtig sind. Aber ich nehme an, ihr hattet eh vor umzuziehen und habt dann die Gelegenheit genutzt, in die Nähe der Oma zu ziehen, oder?
NOSI13J
Hallo. Nein wir sind natürlich arbeitsbedingt umgezogen. Sie verhält sich nur so im kiga oder in anderen Gruppen mit Kindern. Zuhause hat sie klare Regeln und auch Strukturen Tagesabläufe etc. Haut sie ihren Bruder bekommt sie auf Augenhöhe gesagt wir möchten und tolerieren dies nicht, macht sie dies erneut bekommt sie eine kurze Auszeit. (ist natürlich mit Oma und Opa im Haus etwas schwieriger, da sie dort doch mehr darf) Sie hat einen sehr großen Wortschatz weshalb ich auch versuche die Abläufe immer möglichst gleich zu halten, dass wenig Diskussionen möglich bzw. Nötig sind. Hauen tut sie nur Kinder. Wobei ich aber auch sagen muss, dass zum Beispiel ihre Tante sehr empfindlich ist was den Umgang unserer Tochter mit deren Tochter betrifft. So wird unserer Tochter trotz liebevollem Umgang und Bussi geben häufig sehr laut geschimpft weshalb wir mittlerweile den Kontakt meiden. Bezüglich des Verhaltens Im Kindergarten: die Erzieher reden mit ihr und erklären es ihr. Auszeiten erfolgen auch. Vor kurzem ist ihr Uropa verstorben und ich frage mich ob das Verhalten jetzt auch mir dem Ereignis vielleicht zusammenhängt. Was mir auffällt ist, dass sie zwar ein sehr lebensfrohes quirliges Mädchen ist, aber sie benutzt momentan nur dunkle Farben zum Malen. VIELEN Dank auf alle Fälle schon mal für deine Tipps
zweizwerge
Wenn ich ein bisschen Küchenpsychologie beitragen kann ;-). Aggressivität ist für Kinder auch ein Weg zur Kontaktaufnahme, hat man mir mal gesagt. Wenn sie also im neuen Kindergarten noch keinen Anschluss hat, ist es vielleicht im Moment (oder auch sonst) ihre Art zu zeigen, dass sie Kontakt haben will. Keine Freunde haben wollen: naja, vielleicht sind die Trauben zu sauer, weil sie im Moment zu hoch hängen... wie Du schreibst, kann sie sich gut ausdrücken, und wenn die Erzieher ihr sagen, sie soll nicht hauen usw, weil sie sonst keine Freunde findet, reagiert sie wahrscheinlich einfach trotzig mit "Will ich sowieso nicht!". Tanzen würde ich nicht als Strafe verbieten, weil sie dort (Du schreibst jedenfalls nichts von Problemen) wohl einen positiven sozialen Umgang hat, und diese positive Seite, wo sie sieht, wie es gehen kann, würde ich nicht wegnehmen wollen. Ich denke auch, Konsequenzen im Kindergarten sind angebracht. Und am besten wäre es, Du erleichterst ihr das ankommen im Kindergarten, indem Du versuchst, eine Freunschaft zu vermitteln, auch außerhalb des im Moment schwierigen Kindergartenterrains. Vielleicht könnt ihr ein anders Kind außerhalb des Kindergartens treffen oder mit zum Tanzkurs nehmen... Und, auch beim kleinen Bruder, immer wieder andere Arten der Kontaktaufnahme vormachen... nein, nicht so rauh, Du kannst aber lieb streicheln, schau, so ist es für Euch beide schön... komm, roll einen Ball vorsichtig zu ihm hin... Viel Glück!
cube
Ohne Grund oder aus einem bestimmten Grund? Ohne Grund könnte tatsächlich eine Art Kontaktaufnahne sein - wobei das nicht dazu passt, dass sie sich gut ausdrücken kann. das tune her Kinder, die genau das nicht können. Ohne Grund könnte auch sein, weil ihre Wahrnehmung eine andere ist. Wahrnehmungsstörungen können eben auch zu überzogenen Reaktionen führen - entweder, weil sie selber gar nicht einschätzen kann, das sie jemandem weh tut oder weil sie die Berührung eines anderen Kindes als Schubsen/Hauen empfindet. Gibt es einen Grund (zumindest für sie) wie Dinge anfassen, die ihr gehören/sie sich gerade hingestellt hat, etwas nicht dürfen, etwas machen sollen was sie nicht will etc - dann würde man eher von mangelnder Frustrationstoleranz sprechen. Sie also lernen muss, mit ihrem Frust anders umzugehen. Ist nur so eine Überlegung dazu.
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