Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, mein Sohn 3 ½ geht seit 2 Monaten in den Kindergarten. Schon am ersten Tag hieß es, dass er schwierig sei. Er habe alle Spielsachen ausgeräumt und nicht wieder aufgeräumt und wäre nur durch die Gegend gerannt. Am zweiten Tag wurde gesagt er sei sehr aktiv, am dritten Tag wurde mir das Buch „Kinder brauchen Grenzen“ empfohlen und am vierten Tag sagte mir mein Sohn, dass er nicht mehr in den Kindergarten gehen kann, weil eine Erzieherin in „rausschmeißen“ wolle. An den ersten Tagen habe ich immer sofort reagieren können und auch den Erzieherinnen sein Verhalten erklären können und am fünften Tag habe ich die Erzieherin sofort auf das angesprochen, was sie gesagt haben soll (hat gestimmt) und ihr gesagt, was das bei meinem Sohn angerichtet hat. Die beiden haben miteinander gesprochen und dann lief es erst einmal gut bis auf das Problem mit dem Aufräumen (ansonsten habe ich von keiner Seite etwas erfahren und da ich negatives von den Erziehrinnen gleich erfahre, gehe ich davon aus, dass es gut ging). In den letzten Wochen gab es wieder Problemchen. Er sei ein Einzelgänger und spielt nicht mit anderen Kindern und würde nur in der Ecke sitzen und zusehen, er wäre verträumt. Mittlerweile nässt er auch wieder tagsüber ein (im Kindergarten und zuhause) und wird zuhause aggressiv gegen seine Schwester, seine Freunde und gegen seine Eltern. Bislang sagten die meisten, die mit ihm zutun hatten, dass er sehr ausgeglichen, sozial eingestellt und ausgleichend bei Schwierigkeiten ist. Letztens haben wir das Gruppenfoto vom Kindergarten bekommen und wir haben es uns gemeinsam angesehen und ich habe ihm gefragt, mit wem er gerne spielt. Darauf sagte er mir, dass er mit keinem Kind gerne spielt sondern dass er lieber mit den Vorschulkindern spielt (in seiner Gruppe sind die meisten Kinder zwischen 3 ½ und 4 Jahren alt) oder ansonsten alleine. Das merke ich ihm auch an. Wenn ich ihn mittags hole und er in einer anderen Gruppen mit älteren Kindern spielt ist er gut gelaunt und ausgeglichen (und die Erzieherin dieser Gruppe sagte auch, er sei so ausgeglichen und spielt so schön), wenn ich ihn aus seiner Gruppe hole, ist er meist schlecht gelaunt. Nächste habe ich ein Gespräch mit den Erzieherinnen und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich möchte wissen, was im Kindergarten so passiert, evtl. auch mit den Erzieherinnen gemeinsam Konsequenzen für bestimmte Verhaltensweisen (in die Hose machen; sich den Teller vollhäufen und nicht aufessen ...) absprechen, die im Kiga und zuhause gelten sollen. Vor allem bei dem wieder Einnässen ist mir wichtig, dass kein großes Trara drum gemacht wird und keinesfalls die Bemerkung kommen soll "du darfst dann nicht mehr in den Kiga", denn das würde sicher zu einem Machtspiel führen. Mir wurde schon angedeutet, sie wollen mir Tipps geben, wie ich mit ihm besser umgehen kann. Ich möchte dem Kindergarten unbedingt klarmachen, dass ich ein Miteinander von Kiga und Elternhaus möchte, habe aber ein bisschen Angst, dass es darauf hinausläuft, dass der Kiga alles toll macht und zuhause alles schief läuft. Außerdem überlege ich einen Gruppenwechsel anzuregen in eine Gruppe, in der auch ältere Kinder sind, aber die Vorschulkinder, mit denen er gerne spielt, gehen ja auch in einem Monat weg. Vielleicht haben sie ja einen Tipp für mich. Danke Ulli
Christiane Schuster
Hallo Ulli In aller Regel ist es so, dass "die Neuen" sich erst einmal in der Gruppe sicher zu orientieren lernen sollten und dazu gerade in den ersten Tagen nach dem Kiga-Eintritt verstärkt die Zuwendung und Motivation der Erzieherin brauchen, die dem Kind sowohl die übrigen Kinder, als auch die Räumlichkeiten; die Spielmaterialien als auch die wichtigsten Regeln nahe bringen sollte. Woher soll Ihr Sohn wissen, welches Verhalten von ihm gewünscht wird, was in der Gruppe verständlicher Weise ganz anders als zu Hause gehnadhabt wird, wo nur 1 oder sehr wenige Kinder miteinander spielen. Grenzen in häuslicher Umgebung liegen nun mal oft woanders als die Grenzen in einer Gruppe, die ein "Neuer" erst kennenlernen muß. Wird ihm Nichts gesagt, erklärt, wird ihm auch bei der Eingewöhnung nicht geholfen, verhält er sich orientierungslos.- Suchen Sie bitte nicht die Schuld bei sich, bzw. Ihren Erziehungsmethoden! Der Kiga hat familienergänzende Aufgaben zu übernehmen und nicht die Familie muß den Kiga ergänzen! Suchen Sie von sich aus das Gespräch zu den Erzieherinnen; stehen Sie Ratschlägen gegenüber offen, aber lassen Sie sich nicht "bevormunden". Sie selbst sind es, die ihr Kind besser als jede(r) Andere kennt und auch jetzt erfahren mußte, dass das Kind sich wirklich nicht wohl fühlt (Einnässen) und mit seinem Verhalten genau diese innere Zerrissenheit zum Ausdruck bringt, die es bisher zu Hause nicht zeigte. Müssen Sie erkennen, dass die Ergebnisse der Gespräche keinerlei Veränderung seitens des Verhaltens der Erzeiherinnen, bzw. Ihres Sohnes bewirken, sollten Sie über einen Wechsel nachdenken, da die Zufriedenheit des Kindes IMMER an 1.Stelle zu stehen hat. Erholsames Wochenende und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hol ihn da raus! Ich habe in unserem Freundeskreis bislang ausnahmslos die Erfahrung gemacht, dass Kinder, die im Kindergarten plötzlich so anders sind als zu Hause fast immer "schlecht behandelt" werden. Eines der Kinder wurde z.B. weinend ignoriert und die Erzieherinnen haben mit den Händen in den Taschen ihren Kaffeeklatsch weitergemacht (haben die Eltern versteckt von draußen beobachtet). Wenn Dein Kind sonst fast überall auf positiven Zuspruch stößt und nur bei seiner Gruppe bzw. seiner Erzieherin nicht, dann stimmt da einfach die Chemie nicht und wenn er auch noch einnäßt, dann mußt Du ihm unbedingt HELFEN! Laß Dir nicht von einer Erziehrin, die aus Deinem ausgeglichenen, freundlichen, sozial verträglichen Kind einen einnässenden Einzelgänger gemacht hat, Erziehungstipps geben! Beobachte doch einmal heimlich das Geschehen im Kindergarten, wenn niemand von Deiner Anwesenheit weiß, dann wirst Du mit Sicherheit um einiges klüger sein. Eine Erzieherin, die einem Kind, dass so kurz in einer neuen Gruppe ist, mit Rausschmiss aus dem kindergarten droht, taugt meiner Meinung nach nicht viel. Wer weiß, was sie Deinem Kind noch alles gesagt hat und wer weiß, womit sie gedroht hat, wenn er es Dir sagt! Alles Gute!
Mitglied inaktiv
ohje, das klingt ja nicht so vielversprechend. Hast Du mal über einen Wechsel des Kindergartens nachgedacht? vielleicht gibt es irgendwo eine kleiner altersgemischte Gruppe (Kinder von 3-6 Jahren). Dass er wieder einnässt halte ich schon für ein Alarmsignal. Die Reaktionen gleich zu Anfang seiner Zeit (nicht wieder aufräumen etc.) von Seiten der Erzieherinnen sind mehr als unsensibel. Offensichtlich ist er kein "Anpasser", das macht zwar manches schwieriger, ist aber doch eine Stärke! Kein Kind kann mit 4 Jahren seinen Teller entsprechend seinem tatsächlichen Appetit füllen - das kann ich heute noch nicht! Also was soll es da für Konsequenzen geben? Strafe? Essensentzug? Die Konsequenz wäre m.E. ihm dabei zu helfen. Also erst einmal einen Löffel und dann die Gewissheit, er darf noch einmal nehmen, wenn er dann noch Hunger hat (so läuft das bei uns im Kiga und zu Hause und die Kinder können sich verlassen, dass sie dann auch noch was bekommen und nicht andere Kinder alles gegessen haben). Nicht Aufräumen ist natürlich ein Ärgernis, aber dann sollten sie ihm helfen und nicht mit Rausschmiss drohen (und das am 4. Tag!). Wenn ein Wechsel nicht in Frage kommt, bleib beim Gespräch stark und vor allem ruhig! Stelle deine Position und die Position Deines Sohnes dar. Sprich sie auf einen Gruppenwechsel an in eine Gruppe mit anderer Altersstruktur. Kannst du mal von den älteren Kindern jemanden nach Hause zum spielen einladen? Das würde ihm sicher auch helfen, wenn es da jemanden gibt - vielleicht jemanden, wo Dir auch die Mutter sympathisch ist, damit Du Dich auch mal mit anderen Eltern austauschen kannst. Kinder die sogenannt "schwierig" sind, werden so leicht ausgegrenzt und oft erst dadurch wirklich schwierig. Also wehret den Anfängen.
Mitglied inaktiv
Ich finde auch, dass das schlecht klingt. man kann nicht nach den ersten Tagen so urteilen. meine kinder haben echt ewig gebraucht, eines hat sich im kindergarten noch ganz anders benommen, als dein sohn, aber die erzieherin hat das alles selbst (und liebevoll) geklärt. und auch akzeptiert, dass er fast ein jahr nicht mit den anderen spielte. klar haben sie zwischendurch mal ausgemacht, dass er kein zweites mal auftun darf beim essen, aber nach absprache und ohne bevormundung. wenn du ihn dort nicht rausnehmen kannst/möchtest, würde ich immer auf zusammenarbeit drängen. aber wenn sie dir "grenzen setzen"-bücher empfehlen, ist es sicher schwierig, weil sie deine sicht nicht verstehen. Viel kraft LG leo
Mitglied inaktiv
Danke für eure Antworten. Ich finde schon, dass Kinder Grenzen oder besser gesagt eine geradlinige, für sie vorhersehbare Haltung von Seiten ihrer Bezugspersonen brauchen. Aber die Konsequenzen sollten nach Möglichkeit schon im Verhältnis zu dem Vorgefallenen stehen und auch realisierbar sein. Für mich ist es völlig überzogen einem so kleinem Kind am Anfang seiner Kindergartenzeit mit Rausschmiss zu drohen (auch wenn es als Auszeit gemeint ist, es aber aufgrund der Wortwahl bei dem Kind nicht ankommt), da ein Rausschmiss so einfach mit Sicherheit nicht möglich ist. Ich möchte mit dem Kiga zum Wohl von meinem Kind zusammenarbeiten, da ein Kigawechsel wohl kaum möglich ist und das auch realisieren. Man kann meinem Sohn sehr viel erklären und er handelt dann auch entsprechend, manchmal muss man ihn wieder dran erinnern, aber das ist - denke ich - bei einem so kleinen Kind normal. Wir treffen uns nachmittags regelmäßig mit anderen Kindern - z.T. auch aus dem Kiga - zum Spielen und es klappt meist immer gut. Manchmal brauchen die Kinder etwas um miteinander warm zu werden, aber meist spielt er dann sehr schön mit den anderen Kindern. Ich weiß auch, dass mein Sohn sehr anstrengend sein kann und viel Input braucht und es manchmal nervig sein kann, wenn er immer wieder etwas wissen will, aber ich weiß auch, dass er schön und ausdauernd spielen kann und in seinem Sozialverhalten gegenüber anderen Kindern bislang meist positiv aufgefallen ist. Die Situation im Kiga ist sicher auch für die Erzieherinnen in seiner Gruppe nicht einfach. Sie sind neu in ein bestehendes Team gekommen, dass in ein größeres Haus umgezogen ist und haben eine Gruppe mit fast nur neuen Kindern bekommen. Ulli
Ähnliche Fragen
Guten Tag Frau Ubbens, mein Sohn (3) geht seit 3 Monaten gerne in den Kindergarten. Es gab nie Trennungsprobleme und er mag die Erzieherinnen sehr. In seiner Gruppe ist ein Kind (4) mit Down-Syndrom. Der Junge kitzelt mein Sohn, obwohl es mein Sohn nicht möchte (habe ich auch den Erzieherinnen gemeldet), vor paar Tagen hat der Junge mein Sohn a ...
Hallo meine Tochter (4 Jahre) ist seid letzten Sommer komplett "trocken" geworden auch im Kindergarten wo sie nun auch seid über 1 Jahr ist. Ende Januar hatte sie dann Scharlach und da hat es angefangen das sie einfach mit ihrem großen Geschäft nicht mehr auf die Toilette gegangen ist. Mit pipi klappt alles super. Ich habe es da auf die Krank ...
Hallo, mein Sohn wird in zwei Wochen sechs Jahre alt und wir dieses Jahr in die Schule kommen. Ich denke schon, er freut sich darauf, aber andererseits macht ihm das ganze natürlich auch Angst. Ein weiteres "Problem" dabei ist, dass wir versuchen, ihn auf eine Privatschule zu bekommen, wo, wenn alles gutgeht, sein bester Freund auch hingehen so ...
Liebe Frau Ubbens, mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und hat vor einem Monat im Kindergarten begonnen, da wir vorher keinen Platz bekommen haben. Seine Eingewöhnung geht nur langsam (2-3 Std. täglich vom Kiga festgelegt), da er mehr Zeit braucht die Abläufe/ Regeln zu erlernen. Er ist auch sehr aktiv wirft oft Dinge um. Dies hat sich jetzt gebessert, al ...
Hallo, Unser Sohn 3 Jahre hat im April mit dem Kindgarten gestartet und war letzte Woche auch komplett alleine dort von 8:30-12 Uhr. Zweimal kurzer Abschiedsschmerz ansonsten kein Problem. Jetzt ist er schon seit Sonntag krank..ich denke aber er kann morgen wieder gehen, sagt aber er will nicht. Kann man ihm jetzt nach der Zeit wieder zumu ...
Sehr geehrte Frau Ubbens, mein Sohn ist jetzt etwas über 3 Jahre alt und geht seit Januar diesen Jahres regelmäßig in den Kindergarten. Eingewöhnung war letztes Jahr im September, aber da hatten wir ihn im Dezember mal wegen der vielen Infekte rausgenommen und deswegen kann man sagen, dass er seit Januar regelmäßig geht. Jedenfalls ist ...
Guten Tag, Eingewöhnung in die alterserweiterte Gruppe läuft seit 7 Tagen. Eigentlich gut. Diese Woche begleitet der Papa. Gegen 11 Uhr kam der Kleine( 2) plötzlich weinend ( erstes Mal, seit gestern Trennung von 3 Stunden). Zuhause ist dem Papa aufgefallen, dass der Kleine einen Kratzer am Hals und ein ganz rotes Ohr hatte. Also entwed ...
Sehr geehrte Frau Ubbens, meine vierjährige Tochter braucht ewig lange um fürs Kindergarten fertig zu werden und die Vorbereitungszeit ist mit viel Geschrei und unglaublich viel Stress für mich verbunden, weshalb ich oft auch laut werde wad ich aber unbedingt vermeiden möchte. Wir wecken sie um 7 Uhr, essen wird meistens am Abend vorbereitet u ...
Hallo, Meine Tochter (3 Jahre alt) geht seit knapp 2 Monaten gemeinsam mit ihrer Freundin, die sie schon seit etwas über 2 Jahren kennt in den Kindergarten. Anfangs war noch alles gut, aber mittlerweile streiten sich die beiden nur noch. Dauernd heißt es dass meine Tochter ihre Freundin schlagen und schubsen würde und sie nicht mitspielen lässt ...
Hallo Frau Ubbens, Sie haben mir hier in dem Forum schon sehr helfen können, nun hätte ich eine weitere Frage. Und zwar wir haben 2 Kindern (4 1/2 und 2 1/2). Beide sind in Betreuung (Kindergarten und Großtagespflege). Der Große ist seit er ca. 2 ist in verschiedenen Betreuungen gewesen (1 Jahr Tagesmutter, 1 Jahr private Betreuung und se ...
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen