Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kindergarten schlaflos

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kindergarten schlaflos

Pimpol92

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Hallo Frau Ubbens, wir haben ein riesiges Problem. Es geht um unsere 3 1/2 jährige Tochter. Sie geht seit Anfang August in den Kindergarten. Die Eingewöhnung war sehr schwer aber nach 3 wochen konnten wir sie dann für 4 Stunden im Kindergarten lassen. Für genau 2/3 Tage ging es auch gut, dann fing sie allerdings an abends einen Riesen Theater zu machen, dass sie nicht schlafen gehen möchte, weil sie ' Angst hat, dass es früh morgens ist und sie in den Kindergarten muss ' . Morgens als sie dann wach geworden ist, hat sie auch nur geweint und gesagt, dass sie nicht ohne uns sein möchte. Tagsüber ist sie auch sehr anhänglich. Sie möchte nur noch getragen werden. Alleine laufen klappt überhaupt nicht. Wenn wir zum Spielplatz gehen oder einkaufen gehen oder sonst was machen… sie will nur auf dem Arm sein. Nachts wird sie auch wach und weint und kann nicht mehr einschlafen. Sie möchte dann aufstehen, will nicht mehr schlafen und schläft dann meistens nach 1 1/2 Stunden vor Erschöpfung vom weinen wieder ein. Wenn sie erst einmal im Kindergarten ist, dann hat sie auch Spaß da und wenn ich sie abhole, erzählt sie mir auch, dass sie einen schönen Tag hatte ??? Aber wenn es dann Richtung Abend geht und sie mich fragt ' Mama hab ich morgen frei ??? ' und ich ihr antworte, dass sie morgen in den Kindergarten muss, dann schreit und weint sie wieder und gibt mir 373627 Argumente wieso, weshalb, warum sie nicht in den Kindergarten gehen muss. Dann geht das Theater wieder von vorn los. Wir begleiten sie in den Schlaf aber sie wehrt sich so sehr vorm schlafen. Das alles dauert jetzt mindestens 1 1/2 Stunden im Bett. Vor dem Kindergarten waren es maximal mit Buch lesen 30 Minuten. Dann das nachts wach werden und weinen… und morgens auch weinen und Klammern ohne Ende … ich rede immer nur positiv vom Kindergarten und erzähle ihr Geschichten von meiner Zeit im Kindergarten. Ich lese ihr Bücher vor über Kinder die in den Kindergarten gehen… ich habe wirklich viel versucht. Es wird den ganzen Tag nur gekuschelt. Aber es ändert sich nichts. Ich habe Angst, dass sie davon irgendeinen Schaden tragen könnte ? Dass ich sie trotzdem jeden Morgen dahin bringe ? Keine Ahnung.. ich weiß nicht mehr weiter … ist das normal? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass das normal ist .. und ich habe keine Ahnung was ich tun soll. Ich habe auch schon mit der Leitung gesprochen aber irgendwie kann mir auch nicht so recht jemand helfen.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Pimpol92, war Ihre Tochter vor dem Kindergartenstart auch schon eher anhänglich? Dass Ihre Tochter am Nachmittag viel getragen werden möchte und sich eher anhänglich zeigt kann mit dem fehlenden Schlaf zusammenhängen. Sie wird vermutlich in den letzten Wochen meist relativ müde sein. Da ist ihr Verhalten bzg. der Anhänglichkeit als normal einzustufen. Stehen Sie selbst positiv zum Kindergartenbesuch und betonen es ggü. Ihrer Tochter auch entsprechend. Beispielsweise können Sie Ihrer Tochter sagen, dass sie in den Kindergarten darf (und nicht muss), aber auch Fakten schaffen, dass Kinder in den Kindergarten gehen und Eltern arbeiten. Ansonsten sprechen Sie von sich aus nicht über den Kindergarten, damit das Thema für Ihre Tochter nicht zum Dauerthema wird. Bringt Ihre Tochter Argumente gegen den Kindergarten und "möchte" diskutieren, gehen Sie möglichst wenig darauf ein, damit Ihre Tochter nicht merkt, dass sie damit Ihre Aufmerksamkeit bekommt. Lenken Sie Ihre Tochter ggf. ab, wenn Sie merken, dass sie diskutieren möchte. "Komm, wir gehen jetzt in die Küche und bereiten das Essen vor," o.ä.. Ihre Tochter ist alt genug, als dass sie nunmehr verstanden hat und es täglich erlebt, dass sie gute und schöne Zeiten im Kindergarten hat. Macht es abends einen Unterschied, ob Sie als Mama oder der Papa Ihre Tochter in den Schlaf begleiten? Wie sieht die Einschlafbegleitung aus? Will Ihre Tochter "einfach", dass sie immer weiter vorlesen, weint sie, diskutiert sie? Versuchen Sie, den Einschlafprozess einfach zu gestalten, sprich, sich nicht auf zu viele Dinge einzulassen. Ganz klar wird beispielsweise ein Buch vorgelesen, dann wird das Licht ausgemacht und Sie oder der Papa sitzen neben dem Bett und warten, bis Ihre Tochter eingeschlafen ist, ohne sich auf Gespräche einzulassen. Betonen Sie ggf. nur, dass Sie möchten, dass sie nun schläft. In der Nacht ähnlich. Ihre Tochter braucht in dieser Umbruchphase liebevolle aber auch klare Strukturen. Viele Grüße Sylvia


Pimpol92

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Hallo Frau Ubbens, nach ihrer Antwort haben wir versucht so wenig wie möglich auf das Kindergarten Thema einzugehen. Wir haben versucht sie abzulenken und haben auch den Großeltern mitgeteilt, dass diese nicht ständig nachfragen sollen. Das hat gut geklappt. Allerdings ist es trotzdem nicht weniger geworden mit der Hysterie. Sie möchte partout abends nicht schlafen gehen. Es ist ein regelrechter Kampf. Es macht kein unterschied wer sie hinlegt. Wir sitzen auch nicht daneben, sondern legen uns dazu. Wir lesen ihr das eine Buch vor und danach setzt sie sich auf und brüllt .. sie hat einen wirklich sehr langen Atem. Teilweise weint sie 20 Minuten durch, bis sie dann vor Erschöpfung einschläft oder sie Wimmert vor sich hin. Habe dann das Gefühl sie traut sich nicht laut zu weinen und weint dann schmerzvoll für sich alleine. Das tut mir natürlich wirklich sehr weh. Jetzt hat sie auch noch angefangen zu stottern. Das kommt doch sicherlich vom Stress? Ich kann nicht verstehen wieso es sie so sehr stresst. Ich weiß auch nicht mehr was ich noch tun soll.. wenn wir über den Kindergarten sprechen, dann rede ich nur positiv darüber. Sie hat ja auch vor Ort Spaß. Nur das drum herum ist wirklich eine Katastrophe…


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