Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kindergarten mit 18 Monaten zu früh?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kindergarten mit 18 Monaten zu früh?

fleur.mangoo

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Hallo, ist es für die kindliche Entwicklung nachteilig, wenn das Kind bereits mit 18 Monate den Kindergarten besucht? Unsere Maus kommt mir noch so klein vor, und kann doch kaum ihre Bedürfnisse äußern. Bleibt die enge Bindung zu ihr erhalten? Bisher hatte sie mich als ihre Hauptbezugsperson. Eine letzte Frage noch: Ich werde Teilzeit arbeiten. Also nur 2-3 Tage die Woche (es können verschiedene Tage sein, also mal Mo-Mi, mal Mo, Di, Fr). Sollte die Maus besser von Mo-Fr in den Kiga gehen, um einen Alltag dort zu haben? Oder kann ich sie an den freien Tagen zu Hause lassen, da ich auch frei habe und Zeit mit ihr verbringen, da sie noch so klein ist! Oder bringt sie das dann aus dem Rhythmus? Ich freue mich auf ihren Rat! Lg Jeannette


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Jeannette, wie Sie den Antworten meiner Vorrednerinnen entnehmen können, gibt es kein zu früh oder zu spät. Es ist immer Ermessenssache und Gefühlssache der jeweiligen Eltern. Sie sollten mit einem guten Gefühl hinter Ihrer Entscheidung stehen, dann ist es auch für Ihre Tochter die richtige Entscheidung. Die Bindung zu Ihrer Tochter wird nicht darunter leiden. Bzgl. der Betreuungstage sprechen Sie mit dem Kindergarten. Für manche ist es in Ordnung, dass die Betreuung an unterschiedlichen Tagen stattfindet, andere halten eine 5-Tage-Betreuung für notwendig. Auch in dieser Hinsicht gibt es kein gut oder nicht so gut. Viele Grüße Sylvia


Mitglied inaktiv

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Mein Sohn ging mit 1 Jahr und 7 Monaten in die kita und meine Erfahrung zeigte mir das es etwas zu spät war. Hatte arge probleme mit eingewöhnung. Aber das ist von kind zu kind unterschiedlich. Die betreuer in der kita meinten damals das es besser ist je früher die kids in die kita kommen. Aber so pauschal lässt sich daa denke ich nicht sagen.kommt immer aufs kind an. Und für die routine ist es auch besser wenn die kinder dann montag bis freitag gehen :)


SonjaF79

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Liebe Jeannette, ich denke, da kann Dir niemand einen endgültigen Rat geben, da jedes Kind so anders ist! Unser Kleiner kam mit 18 Monaten in die Krippe, und das hat sich als super Zeitpunkt herausgestellt. Die Eingewöhnung lief sehr unkompliziert - der Kleine fand in der neuen Umgebung so viel Spannendes zu entdecken, dass er sich da sehr schnell eingelebt und wohl gefühlt hat. Und ich war in den kommenden Monaten dann ganz begeistert, wie viel er durch die etwas älteren Kinder und die anregende neue Umgebung ganz spielerisch gelernt hat und wie er sich weiter entwickelt hat. Ich denke nach der Eingewöhnungszeit ist es gut möglich, dass Du Deine Tochter ein oder zwei Tage pro Woche zuhause lässt. Wenn das direkt vor oder im Anschluss an das Wochenede ist, ist es sicherlich am besten. Denn ob ein Kind nur Sa und So zuhause ist, oder z.B. Sa, So, Mo (und evtl. Di) macht m.E. keinen so großen Unterschied. Wir haben z.B. einen festen "Oma-Tag" - und das ist sogar ein Mittwoch. Aber auch da gilt: Jedes Kind ist unterschiedllich! Also - mein Tipp an Dich: Einfach mal abwarten und schauen, wie es Euch allen mit dieser neuen Lebensphase geht! Und sich darauf freuen! :-) Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Mein Sohn kam mit 10 Monaten in die Krippe und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte für ihn. Er lernt dort unheimlich viel von den anderen Kindern und ist super gern dort. Die Eingewöhnung war einfach und bis heute (jetzt 16 Monate) läuft er freudestrahlend in den Gruppenraum rein und genauso am Nachmittag auch wieder raus. Im Endeffekt kommt es aber auf das Kind an. Mit 18 Monaten kann deine Tochter sich halt durchaus schon etwas äußern und gerade wenn Du selbst mit der Entscheidung haderst sie hinzuschicken, wie sie das merken und nicht hinwollen. Du musst also vor allem für DICH entscheiden, ob DU bereit bist Dein Kind abzugeben. Mir erscheint das nämlich nicht so. Und wenn DU nicht bereit bist, wird es deine Tochter auch nicht sein. Nicht, weil sie zu jung wäre, sondern weil sie spüren wird, dass Du sie nicht loslassen willst. Dann wird sie Angst bekommen und nicht gehen wollen. An Eurer Bindung wird der Kindergarten nichts ändern, im Gegenteil. Sie wird sich wenn sie eingewöhnt ist noch mehr auf Dich freuen und noch intensiver die Zeit mit Dir verbringen. Sie wird halt auch noch zusätzliche, neue Bezugspersonen haben, die für sie aber nur in der Krippe relevant sein werden. Als Beispiel: Wir wohnen auf dem Dorf, da sieht man die Erzieher halt auch mal im Supermarkt. Mein Sohn ist immer einen Moment lang ziemlich irritiert, wenn er sie außerhalb der Krippe trifft, weil für ihn die nur dort existieren. Das sind die Leute, mit denen er in der Krippe spielt und die dort seine Bezugspersonen sind. Außerhalb der Krippe haben die nach seinem bisherigen Verständnis nix zu suchen. Das macht ihm dann keine Angst oder so, aber es irritiert ihn einen Moment lang. Ihr Bezugskreis wird einfach erweitert. Das bezieht sich natürlich auch auf andere Kinder und das finde ich persönlich extrem wichtig, denn Kinder lernen in dem Alter vor allem von Kindern, nicht von Erwachsenen. Zumindest lernen sie von ihnen viel schneller. Das bezieht sich nicht nur auf das Sozialverhalten, sondern auch auf andere Sachen wie Motorik und auch Sprache. Zur Frage mit den Zeiten: Die Eingewöhnung solltest Du natürlich sowieso täglich ohne Unterbrechung machen, sonst ist deine Tochter irritiert. Ansonsten ist ein regelmäßiger Rhythmus für so kleine Kinder wichtig, damit sie weiß "morgen ist wieder Krippe" und nicht plötzlich früh überrascht wird, dass ihr hingeht. Das ist deutlich einfacher, wenn sie jeden Vormittag dann dort ist. Außerdem ist das natürlich für die Gruppe als solche viel besser. Wenn sie ständig unregelmäßig fehlt, wird sie viele Aktivitäten verpassen. Das wöchentlich zu ändern würde ich nicht machen. Da lieber auf drei fixe Tage festlegen und sie die übrigen beiden daheim behalten. Aber dem Kind gerade am Anfang zuzumuten "morgen geht es mal in die Kita oder auch nicht"... das wird sie glaube ich eher aus dem Rhythmus werfen. Du musst sie ja an den Tagen, wo Du Zuhause bist nicht so lange in er KiTa lassen. Deine Buchungszeiten und die Regeln in Eurer KiTa kenne ich ja nicht, aber wie wäre es, wenn Du sie an den Tagen wo Du daheim bist nach dem Mittagessen, noch vor dem Schlafen holst? Dann hast Du sie daheim und sie kann trotzdem den Vormittag - der ja in den meisten Krippen der "geführte" Teil der Kinderaktivität ist - mit den anderen Kindern verbringen. Aber wie eingangs erwähnt... ich denke das aller, aller, aller wichtigste ist, dass Du Dir selbst erst einmal ganz klar wirst, was du willst. Wenn Du ein Problem damit hast, sie in die KiTa zu geben, dann lass das mit der Teilzeit und behalte sie Zuhause. Denn wenn Du noch ein Problem damit hast, wird die Eingewöhnung scheitern. LG Lilly


samoe

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Hallo, ich denke auch, du solltest (wenn du finanziell die Möglichkeit dazu hast) noch einmal darüber nachdenken, ob du dein Kind wirklich schon abgeben möchtest. Denn es ist wirklich so, dass dein Kind DEINE Unsicherheit merkt und es sich evtl. schwerer dadurch eingewöhnt. ABER: Ich möchte auch gerne noch einmal etwas sagen. Die Politik und der Staat (und mittlerweile auch die Gesellschaft) wollen einem klar machen, dass ein Kind so zeitig wie möglich in die Krippe MUSS. Da es nur dort die nötige Förderung erhalte, dass es zwingend die anderen Kinder brauche, etc. NEIN, das ist einfach nicht wahr. WENN du dich liebevoll um dein Kind kümmerst (und das tust du ganz sicher), dann braucht es die ersten 2-3 Jahre eigentlich nur DICH, den Papa, die Omas/Opas, liebevolle Familienangehörige/Freunde (zum mal aufpassen und dich entlasten). Also, wenn du frei entscheiden kannst und du befindest dein Kind noch zu klein, dann bleibe einfach noch 1/2 oder auch ein ganzes Jahr daheim. In diesem Alter machen Monate noch "Welten" aus. Ein 1,5 jähriges Kind benimmt sich noch gaaanz anders als ein 2-jähriges, usw. Ich habe unseren ersten Sohn damals mit knapp 18 Monaten zur Tagesmutti gegeben, da ich weiterstudieren musste. Aber sie ist eine absolute tolle Tagesmutti und ich hatte kein schlechtes Gewissen, ihn dort zu lassen. Er hat mich von Anfang an kaum gebraucht und nach 2 Tagen bin ich nicht mehr dageblieben. Die Eingewöhnung verlief also völlig unproblematisch, obwohl "schon" fast 18 Monate. Hör auf dein Herz! LG, samoe


zweizwerge

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Huhu, die anderen haben schon viel geschrieben. Noch ein Aspekt zum tageweise zuhause lassen: viele Krippen finden das zumindest offiziell nicht toll oder dürfen das nicht akzeptieren, da sie staatliche Förderung bekommen, die sich an den Besuchszeiten orientiert. Wenn also bei Euch ein starker Wettbewerb um Krippenplätze besteht, ist es vielleicht nichts, was Du von vornherein an die große Glocke hängen solltest. Wenn es sich dann "zufällig" im Laufe der Zeit ergibt, dass das Kind nicht jeden Tag kommt, kann die Krippe aber nichts machen (und die Erzieher fühlen sich wahrscheinlich eher entlastet). Wünsche eine gute Entscheidung :-)


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