Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kindergarten?????? (lang und kompliziert)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kindergarten?????? (lang und kompliziert)

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Liebe Frau Schuster, zunächst einmal vielen Dank dafür, dass sie die Fragen von uns Müttern immer so kompetent und einfühlsam beantworten, Mein Sohn Nico ist 2 Jahre alt, meine Tochter Laura 20 Monate jünger. Wenn ich möchte, dass Nico im Sommer 2002 (also mit drei) in den Kindergarten (katholisch, nur 1 Gruppe, altersgemischt, gleich nebenan) geht, dann muss ich ihn diesen Sommer anmelden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich ihn überhaupt, bzw. schon so früh in den Kindergarten schicken möchte. Wenn er dann in den Kindergarten geht, fehlt uns doch die Zeit gemeinsam mit Laura etwas zu unternehmen. Die Möglichkeit, ihn nur für zwei/drei Tage in den KiGa zu schicken (m.E. die beste Lösung, könnte ich mir auch schon jetzt vorstellen), habe ich hier anscheinend nicht, informiere mich aber weiter darüber. Überhaupt, wenn er mit drei Jahren in den Kindergarten kommt, dann sind es immer noch drei Jahre bis zu seiner Einschulung, also quasi bis dahin sein halbes Leben.Ist das nicht zu lang und wird ihm irgendwann langweilig? Dazu kommt noch, dass wir in dieser Zeit wieder umziehen werden. Wahrscheinlich ist er dann viereinhalb. Ich habe grundsätzlich den Eindruck, dass es momentan üblich ist, die Kinder noch früher in den KiGa oder die Kindertagesstätte zu schicken und wir werden oft von Leuten gefragt "Ist er denn schon im Kindergarten?" Ist es denn egoistisch von mir, dass ich ihn noch länger um mich und auch um Laura herum haben möchte? Schadet es seiner Entwicklung, wenn er nicht oder erst spät in den KiGa geht? Nico ist sehr unabhängig von mir und recht selbständig, ich bin also bestimmt keine Mutter, die sich an ihr Kind klammert und denke auch, dass er sich dort sehr wohl fühlen wird, habe aber auch Bedenken, dass es richtig ist, mit drei Jahren die Verantwortung für seine Erziehung schon anderen zu übertragen. Ich hoffe, ich habe mich nun nicht zu verwirrend ausgedrückt und freue mich schon auf Ihre Antwort. LG Anda


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Hallo Anda Schön, dass Sie in diesem Forum stöbern und mit dem einen oder anderen Ratschlag etwas anzufangen wissen.- Es ist von Ihnen keineswegs egoistisch, wenn Sie Ihrem Sohn noch ein wenig seine Familie von morgens bis abends gönnen. Sie scheinen sich sehr viel mit den Kindern zu beschäftigen, sodass er eher noch mehr zu Hause als im Kindergarten lernen kann, indem häufig eine Betreuerin sich um 25Kinder kümmern muß. Er wird auch zu Hause mit Ihrer Hilfe zunehmend selbständiger, scheint ein gesundes Selbsbewußtsein zu haben und hat auch durch seine Schwester die Möglichkeit, sich in seinem sozialen Verhalten zu üben. Folglich kann er diese Erfahrungen in einer kleinen überschaubaren Gruppe viel intensiver und individueller erfahren. Leider geben heute viele Eltern Ihre Kleinen schon recht früh in öffentliche Einrichtungen, weil Sie sie -schlimmstenfalls- "aus den Füßen" haben wollen, aber auch wieder mehr Zeit für sich haben möchten. Natürlich muß ein großer Teil auch zur finanziellen Lage der Familie beisteuern, was durchaus zu einer größeren Zufriedenheit innerhalb der Familie beitragen kann. Die idealste Lösung wäre tatsächlich die Stunden-weise Betreuung in einer Kindergruppe. Vielleicht gibt`s in Ihrer Nähe auch eine Familienbildungsstätte oder innerhalb der Gemeinde eine Eltern-Kind-Gruppe, zu der Sie gemeinsam mit Ihren Kindern hingehen könnten, und deren Gruppenstärke in der Regel nur bis zu 10Kinder umfasst? Geht Nico erst mit 4,5Jahren in den Kiga, hat er noch genügend Zeit die bis dahin noch nicht gelernten Fähigkeiten bis zum Schuleintritt zu erlernen. Dazu gehört dann z.B. das Zurechtfinden in einer großen Gruppe, genügend Selbsbewußsein, ein gutes Sozialverhalten, eine gewisse Selbständigkeit (Schuhe binden, Anziehen), Konzentrationsfähigkeit, u.V.m. Haben Sie selbst genügend Zeit, Geduld und finanzielle Sicherheit, lassen Sie Nico noch eine Weile zu Hause ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Fühlen Sie sich allerdings selbst unausgeglichen, wenn Sie "nur" für Kinder, Mann und Haushalt da sind, ist es besser, die Kinder für einige Stunden einer "Fremdbetreuung" zu überlassen, da die Zufriedenheit innerhalb der Familie die Voraussetzung dafür ist, dass die Kinder in eine sichere! Selbständigkeit geführt werden können. Denken Sie daran: Sie sind emanzipiert, weil Sie nicht mit der Masse mitschwimmen sondern so handeln, wie Sie es für sich selbst und Ihre Familie für richtig halten!- Sonniges Wochenende und: bis bald?


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hallo anda! ich bin erzieherin und ich hätte mich damals sehr darüber gefreut, wenn noch mehr mütter so wie du denken würden. ich hatte oft 3 jährige kinder die noch gar nicht "kindergartenreif" waren oder die sich im dritten/letzten jahr im kiga super gelangweilt haben. wir haben zwar versucht, ihnen mehr gesonderte angebote etc. zu ermöglichen, konnten das aber leider nicht immer so durchziehen (wegen personalmangel,vielen gerade 3 gewordenen kinder die uns sehr in anspruch genommen haben usw.). man kann das zwar nicht über den kamm scheren-es gibt natürlich 3 jährige die "fit" für den kiga sind und die sich bis zum kigaende nicht langweilen- aber meiner meinung nach,sollte man doch seine kleinen ruhig noch zu hause lassen,wenns möglich ist. mein kind werde ich auch erst mit 4 jahren in den "kindergarten lassen" und ein schlechtes gewissen zu haben,oder dich egoistisch zu fühlen ist absolut nicht nötig..im gegenteil! was übrigens noch interessant ist! als ich vor 12 jahren die ausbildung begann,wurde von den entwicklungspsychologen noch die meinung vertreten,das kinder mit 3 jahren (wieder:ausnahmen gibt es) noch gar nicht reif für den kiga sind,bzw. eine solch große gruppe und deren bedingungen, überfordernd wirken. LG Eva


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Hallo Anda! Das mit dem Kindergarten ist für mich auch schon immer ein Thema, worüber man ständig nachdenken kann, wie man es denn am besten und am richtigsten macht. Bei uns in Brandenburg ist es noch das „normale", wenn du Dein Kind mit einem Jahr in die Krippe gibst und wieder arbeiten gehst. (Plätze sind meist genug vorhanden) Das finde ich einfach schrecklich und ich wollte meinen Sohn auch frühestens mit 3 in den Kiga bringen und gelte damit als Außenseiter. (Was auch sicherlich mal an dem Jugen ausgelassen wird) Jetzt ist er 2 und unser Baby gerade geboren. Nici ist es zu Hause oft langweilig , gerade jetzt, wo es nicht mehr alles nach seinem kopf gehen kann. Ich habe jetzt eine Einrichtung gefunden, wo ich Ihn 3 mal die Woche für 2,5 Stunden hinbringe. Es ist ein Kiga, getragen von einem Verein, mit 6 Kindern im Alter zwischen 2-6. Er hat dort neue Anregungen und es gefällt Ihm prima. Auch ich bin momentan mit der Situation mehr als zufrieden. Nun überlege ich ständig, ob ich Ihn bis zu seinem Schuleintritt dort lassen kann, oder ob er doch auch später mal in einer größeren Gruppe zurechtkommen sollte. Vielleicht schreibt Frau Schuster dazu ja etwas. Vielleicht findest Du auch eine Alternative, mit der Du es Euch allen recht machen kannst. Liebe Grüße Kerstin


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Hallo, wenn Du es fianziell durchstehst und Dein Kind nicht in den Kindergarten will, würde ich ihn zuhause lassen. Bei meinem Großen (jetzt 7)war es aber so, dass er mit einem Jahr immer Kinder gesucht hat. Beim Spaziergang im Park hat er sich eiiner Kindergruppe angeschlossen. Im Urlaub wollte er unbedingt mit anderen spielen. Oft ist es auch so, dass in den Kindereinrichtungen Dinge getan werden, die Du zuhause nicht machen kannst (Besuch bei der Feuerwehr, ein Polizist kommt). Aber ich denke, Du musst für DICH UND DEIN KIND entscheiden. Und das wird auf jeden Fall richtig. Alles Gute S33


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