Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kindergarten klappt einfach nicht

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kindergarten klappt einfach nicht

Sternchen1001

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Guten Morgen, mein Sohn 4,5 Jahre geht seit letztes Jahr Sept. in den Kindergarten. Er ist ziemlich sensibel und sehr weit in der Entwicklung. Der Anfang war super, nach 2 Wochen blieb er allein. In der Gruppe sind eine Kinderpflegerin und eine Erzieherin. Die Erzieherin musste ab Mitte Oktober zu einer schweren OP und ging. Es kam eine Vertretererzieherin. Die Vertreterin ließ er erst mal gar nicht an sich ran, redete nur noch mit der Pflegerin. Nach 1 Monat hatte sie sein Herz erweicht und von da an hat er beide sehr geliebt. Es kam der Coronawinter und ein riesiges Durcheinander. Mal war nur die Pflegerin da, dann nur die Ersatzerzieherin, dann beide, dann waren beide krank und die Gruppe zu. In der Zeit fing er an morgens zu weinen, aber auch da war er immer mit gutem Zureden bereit zu bleiben. Dann kam im Mai die alte Erzieherin zurück und er war traurig und weinte der Ersatzerzieherin hinterher. Es ging aber, die Pflegerin war ja noch da. Ja - die hat nun gekündigt und ist auch nicht mehr da. Seit 01.09 weint nur noch. Mit der alten Erzieherin kommt er nicht mehr klar, er sagt immer sie sei so streng (obwohl sie ihn nie schimpft, er gehört zu den braven) und es am Anfang letzten Jahres ja auch mit der ging. Die neue Kinderpflegerin ist erst 18 und tut nur Dienst nach Vorschrift. Da die alte Erzieherin Freitags nicht mehr kommt ist noch eine dritte derzeit da, um die Kinder an sie zu gewöhnen, die kommt aber in Zukunft eben nur Freitags - die mag er ganz gern. So zu meinem Problem: er weint jeden Morgen schon zuhause - er will nicht in den Kindergarten. Dort wird es dann ganz schlimm, das ist kein Trotzweinen, er leidet wirklich - teilweise tragen sie ihn weinend von mir weg. Ich geh immer ins Treppenhaus und warte ab, ob er aufhört, das tut er dann auch recht schnell. Immer wenn ich ihn abhole, sagt er, es war ganz toll, bis abends sagt er aber wieder es war blöd. Das zweite ist er hat Freunde dort. Aber viele sind gegangen (durch die weite Entwicklung hat er viel mit den Vorschulkindern gespielt) da leidet er jetzt drunter, will aber auch nicht mit neuen Kindern spielen, da bockt er. Drei Freunde hat er noch, aber da dasselbe wie im Kindergarten, wenn sie ihn einladen, muss ich mit dableiben. Er war auf 3 Kindergeburtstagen eingeladen, alle dreimal hat er geweint und wollte nicht hin, weil Mama dann ja geht. Das erste Mal bin ich geblieben, das zweite Mal gings, aber gestern hat er 5 Minuten dort dauergeweint, dann blieb er doch, sagt aber schon auf den nächsten will er nicht. Ich weiß nicht was ich machen soll, um ihm zu helfen. Liegt es nur daran, dass ständiger Wechsel war, diese Unruhe in der Gruppe und er so sensibel ist? Er hing halt sein Herz immer an die Personen, die dann gingen, aber bei seinen Freunden ist es ja auch so, dass er weint und nicht bleiben will. Was kann ich denn noch tun?


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Sternchen1001, meine Vorrednerin hat schon sehr gut geantwortet. Dem kann ich nichts Neues mehr hinzufügen. Viele Grüße Sylvia


cube

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Ehrlich gesagt finde ich, legst du zu viel Augenmerk auf alles, was einen Grund darstellen könnte, dass euer Sohn gerade nicht gerne in den KiGa geht. Es klappt nicht - aber eigentlich stimmt das ja nicht. Er beruhigt sich schnell und am Ende des Tages sagt er, dass alles ganz toll war. Kinder haben immer wieder Phasen, in denen sie nicht gerne in den Kiga gehen und sicher sind für viele Kinder ständige Wechsel in der Betreuung auch nicht schön und verstärken das Gefühl, dass man lieber zu Hause bleiben würde - da ist alles wie immer, stabil, bekannt, keine Überraschungen. ES ist nicht schön, wenn er sich weinend verabschiedet, weinend weggetragen wird - aber das eigentlich wichtige ist: er lässt sich beruhigen und hat dann Spaß. Ichglaube, dass er am Abend dann wieder alles blöd findet, ist schon mehr ein Ritual zwischen euch. Er merkt ja, wie du mitleidest und dir Gedanken/Sorgen machst. Ich kenne das von unserem Kind noch - beim Abholen alles super, Kind gut gelaunt, ich erleichtert. Abends: er will aber morgen nicht und überhaupt war alles blöd - und wenn ich dann auch noch darauf einstieg, war es ganz aus. versuch einfach mal, selbst positiv zu bleiben. Nicht zu trösten im Sinne von "oh ja, ich verstehe dass, es ist echt blöd, aber leider muss Mama ..." sondern eben eher "ok, dann bin ich mal gespannt, was du heute alles erlebst." Vielleicht etwas, von deme r gestern begeistert erzählt hat, nochmal erwähnen oder so. Und am Abend auch nicht darauf einsteigen, dass es morgen bestimmt wieder ganz doof wird. Neutral bleiben. Zuhören, aber nicht befeuern, indem du gleich auf die Trösteschiene gehst sozusagen. Was sagen die Erzieherinnen, wie es tagsüber läuft? Bzgl. Kindergeburtstagen: nicht jedes Kind bleibt mit 4 schon alleine irgendwo. Und wenn er gerade eh in der Phase ist, am liebsten nur mit dir/bei dir, dann würde ich das einfach so hinnehmen und gar nicht versuchen, ihn zu überreden. Klär einfach vorher schon mit den Eltern, dass du momentan dabei bleiben musst. Das ändert sich auch wieder. Der Sohn einer Freundin ist super lange nirgendwo alleine geblieben - auch nicht bei Menschen/Kindern, die er schon lange kannte. War irgendwann zack vorbei. Ich finde das nicht so schlimm. Nervig vielleicht für dich.Oder eher unangenehm, weil alle anderen so super selbstständig sind und nur du die Mutti bist, die dabei bleiben muss ;-) Dafür haben diese andere "Probleme" - die bekommst du nur nicht mit :-)


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