Hallo Frau Ubbens, Unsere Tochter ist fast 4 Jahre alt. Sie möchte ausschließlich rollenspiele mit stofftieren spielen, nichts anderes. Immer nur rollenspiele. Mein Mann ist Erzieher von Beruf und hat schon damit angefangen als sie noch ein Baby war, mit stofftieren zu sprechen und ihr etwas vorzuspielen. Sie findet es großartig. Leider findet sie es so großartig, dass sie überhaupt nichts anderes machen will zuhause. Wenn sie den ganzen Tag zuhause ist (und in der corona Zeit war das monatelang der Fall), dann will sie von morgens bis abends nur rollenspiele spielen, am liebsten mit teddy. Sie sagt dann 200 mal am Tag "du sollst teddy nehmen, du sollst teddy nehmen!!" Ich muss Hausarbeit machen und sie hat einen kleinen Bruder um den ich mich kümmern muss. Papa muss arbeiten, aber er nimmt sich in seiner Freizeit jeden Tag sehr viel Zeit um mit teddy zu spielen. Nur mittlerweile ist er davon auch nur noch genervt. Ich möchte das nicht, ich komm mir total blöd dabei vor da zu sitzen und Stimmen für stofftiere zu machen. Ich mach gerne etwas anderes mit ihr, aber sie lehnt das alles ab. Jetzt geht sie in den Kindergarten. Und ihre Gruppe heißt tatsächlich "rollenspielbereich". Da gibt's kostüme und stofftiere und eine Bühne, sie findet es natürlich toll. In der Krippe und auch im Kindergarten schaffen es andere Kinder ab und zu sie dazu zu bewegen, etwas anderes zu spielen. Zuhause beschäftigt sie sich im Sommer auch gern mit Wasser draußen und wir gehen viel raus (auch schon allein um von den stofftieren weg zu kommen), ihr Bruder kommt auch mit, und dann fährt sie auch laufrad oder wir gehen spazieren. Im Grunde ist alles gut für sie, auch Zoo oder Freunde mit Kindern besuchen fahren, solange sich ein Erwachsener bei der Aktivität ausgiebig mit ihr beschäftigt. Sie möchte auf gar keinen Fall alleine spielen. Sie sagt auch immer "selber beschäftigen will ich mich nicht". Zuhause gibt's für sie nur teddy. Alles andere will sie nicht. Sie spielt auch wenig mit anderen Kindern allein. Sie macht es an sich gern, aber es muss immer ein Erwachsener direkt daneben stehen. Im Kindergarten fängt sie an zu weinen wenn die Erzieher nicht in Sichtweite sind. Sie müssen nichts direkt mit ihr machen, aber immer ganz nah bei ihr sein. Zuhause weint sie auch sobald sie mich nicht sofort findet im Haus oder im Garten, dann kriegt sie offenbar richtig Angst. Wir haben sie noch nie allein gelassen, sie hatte allerdings mit vielen Veränderungen zu kämpfen :Bruder, Umzug, neuer Kindergarten usw. Ich hab das Gefühl sie möchte diese rollenspiele unbedingt weil sich dann ein Erwachsener direkt und unmittelbar mit ihr beschäftigen muss und nicht "abhauen" kann, sie versucht uns damit festzunageln. Wenn wir beim Essen sitzen und füttern ihren Bruder, besteht sie darauf dass auch neben ihr jemand sitzt, sonst "hab ich ja keinen eigenen Erwachsenen" sagt sie dann. Selbst beschäftigen kann sie sich nur in einer einzigen Situation : schlafenszeit. Wenn sie ins Bett soll, kann sie plötzlich total super allein spielen. Aber das geht dann natürlich nicht mehr, dann ist schlafenszeit. Können wir irgendwas tun damit sie weniger fixiert auf Erwachsene ist und auch mal etwas spielt wo kein Erwachsener direkt mitspielen muss? Mit ihrem Bruder mag sie sich gar nicht beschäftigen, verstehe ich aber auch. sie weint oft weil er sie kneift oder nervt, sie sagt oft sie will dass er woanders wohnt.ich kanns verstehen, sie hat ihn sich ja nicht ausgesucht. Wir warten noch darauf dass sie sich an ihn gewöhnt, er ist jetzt 16 Monate alt. Vielen Dank und viele Grüße. :)
von Bagari am 08.09.2021, 09:53