Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind fremdelt, wie kann ich helfen, dass mehr Sicherheit entsteht?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind fremdelt, wie kann ich helfen, dass mehr Sicherheit entsteht?

Mitglied inaktiv

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Hallo. Unser Sohn wurde in seinen ersten drei Monaten zweimal operiert, war viel im Krankenhaus und hatte viele Schmerzen. In dieser Zeit waren wir immer bei ihm, aber es gab viele Momente, wo wir ihn nicht halten konnten (Intensivstation, ...). Es ist nun alles gut, er ist mittlerweile 2 Jahre alt und hat sich super großartig entwickelt. Verständlicherweise stressen ihn fremde Menschen und uneinschätzbare Situationen sehr. Nun ist diese starke Anhänglichkeit an mich leider so nicht mehr tragbar, da ich arbeiten muss und auch mal wieder Raum für mich brauche. Er fremdelt in 'schlechten' Phasen (z.B. Krankheit - er ist häufig erkältet und dann so richtig schlimm), sogar bei seinem Vater und die Großeltern dürfen ihn auch nur selten berühren. Wie kann ich meinem Sohn noch mehr Sicherheit vermitteln, dass ich immer wiederkomme? Danke für eine Antwort. Herzlichen Gruß - Bärbel


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Bärbel, wie drückt sich das Fremdeln aus? Weint er sehr lange, wenn Sie das Haus verlassen, mag er sich nicht beruhigen und mit spielen o.ä. ablenken lassen? Ist er den ganzen Zeitraum über traurig, wenn Sie nicht da sind? Besuchen Sie eine Spiel- oder Turngruppe? Trennt er sich da von Ihnen und spielt im gleichen Raum oder sitzt er "nur" bei Ihnen? Hat er ansonsten Kontakt zu anderen Kindern, bei Besuchen oder auf dem Spielplatz? Wie verhält er sich dort? Kann er sich von Ihnen lösen, wenn Sie in der Nähe sind? Wer wird Ihren Sohn betreuen, während Sie arbeiten gehen? Bitte melden Sie sich noch einmal, damit ich gezielter antworten kann. Viele Grüße Sylvia


Mitglied inaktiv

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Liebe Sylvia, danke für die schnelle Rückmeldung. Wir sind seit einigen Monaten bei 3Tagesmüttern. Dort hat er anfänglich viel geweint, mittlerweile geht's besser. Er ist allerdings, durch sein geschwächtes Immunsystem ständig krank und nach ein paar Tagen Kita-Pause fällt ihm jedesmal der Gang dorthin wieder schwerer. In den Krabbel- und Spielgruppen, die ich anfänglich besucht habe, hat er viel geweint und wollte nur auf meinem Arm sein! Es ist mittlerweile besser geworden, aber selbst auf Spielplätzen zeigt er wenig eigene Impulse! Es gab schonmal eine Phase, in der Oma mit ihm kurz auf den Spielplatz gehen konnte. Es sind aber grad alte Muster wieder durchgebrochen umd nun hat selbst Papa Schwierigkeiten, ihn zu beruhigen. Unser Sohn schreit dann so schlimm, dass er hustet und sich übergibt! Ich finde ihn trotzdem großartig und für das, was er erlebt hat, hat er sich gut entwickelt. Er hat auch Spaß und macht Quatsch. Ich würde ihm allerdings gerne helfen, sein Trauma zu bewältigen und seine Ängste zu mindern! Vielen herzlichen Dank Bärbel


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Bärbel, verändern Sie an der Grundsituation erst einmal nichts. Ihr Sohn hat sich an den Ablauf gewöhnt, auch, wenn ihm der Abschied nach Krankheitstagen immer wieder etwas schwerer fällt. Jetzt kommt der Sommer, in der fast alle Menschen und vermutlich auch Ihr Sohn, weniger anfällig für Krankheiten sind. Es wird mehr Ruhe und Beständigkeit für Ihren Sohn kommen. Viele Wochen Tagesmutter ohne Krankheitsunterbrechung. Diese Phase wird Ihrem Sohn mehr Sicherheit geben, auch gestärkt durch Krankheitsphasen im Winter zu kommen und das Abgeben nach einer Pause wird nicht mehr schwerer fallen als vorher. Viele Kinder haben im Alter Ihres Sohnes eine oder auch mehrere Phasen, in der sie offensichtlich einen Elternteil bevorzugen. Ihr Sohn lebt diese Phase allerdings intensiver aus, als die meisten anderen Kinder. Geben Sie Ihrem Mann und Ihrem Sohn die Möglichkeit, sich alleine zu behaupten und sei es für eine halbe Stunde regelmäßig am Wochenende. Verabschieden Sie sich bewußt und gehen dann, aber am Anfang nicht für lange. Fangen Sie mit 10 Minuten an und verlängern Sie die Zeiten. Bald wird sich Ihr Sohn auch nach kurzer Zeit vom Papa beruhigen lassen und fröhlich mit diesem spielen, wenn Sie nicht in der Nähe sind. Viele Grüße Sylvia


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