Mitglied inaktiv
Hallo! Habe ein Problem mit meinem 3 jährigen Sohn. Seit kurzem heult er weger jeden Kleinigkeit. Wenn er was nicht findet, brüllt er sofort los, ohne richtig danach gesucht zu haben. Er sitzt beim Abendessen und heult urplötzlich los, ohne Grund. Er sieht auch gerne am Abend das Sandmännchen an, seit zwei Tagen will er ihn nicht mehr sehen und weint auch deswegen. Auf die Frage warum er das nicht mehr sehen möchte, antwortet er nur, weil der Sandmann mit dem Sand streut, daß mag ich nicht. Letzten Abend bevor er ins Bett ging wollte er noch ein Buch lesen, suchte es sich auch selber aus, plötzlich sagt er mitten unterm lesen, daß er dieses Buch nicht weiterlesen möchte, weil er Angst hat. Er hat das Buch immer gerne gelesen. Ich reagiere teilweise ziemlich zornig auf sein Verhalten, weil es für mich unverständlich ist. Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten und warum ist er plötzlich so von heute auf morgen? Kann mir jemand einen Rat geben? Gruss Stini
Christiane Schuster
Hallo Stini Bitte reagieren Sie nicht zornig sondern zeigen Sie Mitgefühl für die Ängste Ihres Sohnes. Er fühlt sich z.Zt. genauso unglücklich wie Sie. Wie "Hexe" schon sehr ausführlich informiert:-)): Ihr Sohn setzt sich z.Zt. sehr intensiv mit seiner Umgebung auseinander, was durchaus altersgerecht ist und bedient sich imaginäre Figuren/Phantasiegestalten, um verschiedenste Anlässe und Begebenheiten besser verstehen zu können. Sein Weinen bedeutet genauso viel, wie das Bitten um Hilfe. Fragen Sie ihn jeweils mitfühlend, warum er denn weint und schlagen Sie ihm ein geeignetes Handeln vor. Hat er beim Abendbrot vielleicht keinen Hunger mehr, darf er es ruhig sagen; findet er Etwas nicht, sollte er doch mal Da oder Dort suchen; dass der Sandmann Sand streut, sagt man nur so, damit... Bitte zeigen Sie Verständnis. Erholsames Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Stini, also, ich muss jetzt mal die Partei Deines Sohnes ergreifen ;-) Dass er "ohne Grund" heult, ist Deine erwachsene Interpretation. Wir Erwachsenen neigen ja dazu, unsere Deutungen und unser Weltbild unseren Kindern gnadenlos aufzustülpen. Aus der Sicht Deines Sohnes (und nur die zählt) gibt es natürlich sehr wohl einen Grund, wenn er weint. Ein Kind weint nie grundlos, sondern es bringt damit ein bestimmtes Bedürfnis zum Ausdruck. Vielleicht braucht er momentan besonders viel Nähe und Sicherheit, weil die Außenwelt sich gerade erweitert (Kiga?) und unüberschaubarer für ihn wird. Auch tritt er ja jetzt in die sog. magischen Phase ein, wo sich das Unterbewusstsein von Kinder stark entwickelt. Dies führt dazu, dass sie innere Bilder nach außen projizieren. Typisch dafür ist z.B. die allbekannte Angst im Dunkeln, Angst vor Monstern, vor unheimlichen Gestalten (zu denen auch ein harmloses Sandmännchen gehören kann) usw. Kinder lernen erst nach und nach, welche Ängste real sind und welche nicht. Sie können innerseelische Bilder schwer von der Außenwelt trennen. Die Außenwelt ist zeitweise daher für sie belebt und durchdrungen von erschreckenden Dingen und Gestalten. Meine Tochter war eine Zeitlang auch so ängstlich: Sie verdächtigte sogar den harmlosen Sesamstraßen-Ernie, er könne in Wahrheit eine als Ernie verkleidete Hexe sein... Da fiel mir auch erstmal nix mehr ein, denn auf diesen Gedankengang muss man erstmal kommen ;-) Dass es nicht einfach für ein Kind ist, zwischen realer und irrealer Welt zu unterscheiden, sehen wir (ach so überlegenen, vernunftgesteuerten) Erwachsenen doch an uns selbst: Wieviele Menschen gehen ungern in einen dunklen Keller, des nachts an einem Friedhof vorbei, unter einer Leiter her etc. Obwohl das völliger Unsinn ist - rational betrachtet, oder? Abstellen kann man sein Unbehagen deshalb trotzdem nicht. Unbewusste, "grundlose" Ängste sind Teil unserer Psyche. Vielleicht kannst Du ein bissel gnädiger mit Deinem Kleinen sein, wenn Du verstehst, warum seine Ängste ganz normal und altersgemäß sind. Frage Dich eventuell auch, wovor Du persönlich Angst hast, und ob diese Ängste wirklich alle rational begründbar sind, huh? Manchmal hilft es auch zu mehr Verständnis, wenn man sich fragt, wie die eigenen Eltern mit den Ängsten damals umgegangen sind. Haben Deine Eltern Dir bei Deiner Angst Verständnis, Trost und Sicherheit gegeben? Oder haben auch sie eher die Vernunftskeule geschwungen...? Wie hättest Du Dir Deine Eltern in der selben Situation gewünscht? Mir helfen solche Fragen immer, meine Kids besser zu verstehen. Dein Sohn braucht jetzt keine Kritik (rationale Erklärungen erreichen sein Unterbewusstsein eh kaum), sondern einfach Dein Verständnis und Rückhalt. Tröste ihn, wenn er Trost braucht, besprich Ängste mit ihm, ohne ihn zu tadeln oder ihm zeigen zu wollen, wie unsinnig sie sind. Im Laufe der nächsten Monate oder Jahre wird sich diese alterstypische Angst wieder geben - und zwar umso zuverlässiger, je mehr Verständnis und Liebe Du ihm entgegenbringst. Die momentane Phase Deines Sohnes ist eine große Chance, ihm zu zeigen, dass er für seine normalen Gefühle nicht abgelehnt, sondern geliebt wird. Diese Grunderfahrung kann ihn für sein ganzes Leben stärken. Liebe Grüße, Hexe
Mitglied inaktiv
uuu
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