Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, unsere Tochter 4 Jahre geht sehr selten in den Kindergarten. Sie ist lieber zuhause und spielt mit ihrer kleinen Schwester. Um sie zu fördern nehmen wir uns täglich Zeit und basteln oder spielen mit ihr. Sie scheint ein sehr zufriedenes Kind zu sein und weiß, was sie will. So darf sie auch selbst entscheiden, wann sie in den Kiga geht. Der Kiga ist leider sehr konservativ. Sie möchten, dass die Kinder regelmäßig kommen, damit sie nicht den Anschluss zur Gruppe verpassen. Unsere Tochter hat aber keine Probleme sich in die Gruppe zu integrieren und auch die anderen Kinder freuen sich, wenn sie mal wieder da ist. Wir sehen den Kiga als Zusatzangebot für sie an und möchten dies auch in dieser Weise nutzen, stoßen aber auf reichlich viel Unverständnis bei den Erzieherinnen und auch bei anderen Eltern, die froh sind, wenn sie ihre Kinder den ganzen Tag unterbringen können. Uns wurde nahegelegt sie abzumelden, da sie doch so selten käme. Wir haben doch aber einen Anspruch auf den Platz oder etwa nicht? Sollen wir uns nach einem flexibleren Kiga umschauen? Sehen sie einen Kiga als absolutes Muss an? Vielen Dank für ihre Antwort Heike
Christiane Schuster
Hallo Heike Ein absolutes Muß ist der KiGa ganz sicher nicht. Als familien-ergänzende Einrichtung trägt er meist allerdings in hohem Maße dazu bei, dass die Kleinen lernen auch in einer größeren Gruppe sicher orientieren zu können und auch mal die Erfahrung zu machen, dass es nicht immer ausschließlich nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen gehen kann. Verständlicher Weise können die ErzieherInnen jedes Kind nur dann kontinuierlich und individuell, d.h. seinen Fähigkeiten entsprechend in beinahe allen Bereichen fördern, wenn sie das Kind genau kennen.- Jeder Tag in der Einrichtung bringt für die Kinder neue Erlebnisse, die insgesamt zu einer Gruppen-Gemeinschaft zusammenschweißen. Es werden außerhalb der Kernfamilie Erfahrungen gesammelt, die die spätere Ablösung, bzw. das eigenverantwortliche Handeln spielerisch fördern. Erforderliche Eigenschaften, ohne die ein Gruppenleben, wie auch die Schule es vorgibt, gar nicht möglich wäre, wie z.B. Pünktlichkeit, angemessenes Sozialverhalten o.Ä. werden ohne Druck und meist mit viel Spaß geübt. Stellen Sie einen derartigen Bildungsauftrag nicht an die Einrichtung, bzw. sind Sie der Meinung, diese Hinführung zur sicheren Selbständigkeit selber leisten zu können, ist m. E. nach das Beharren auf einen Anspruch überflüssig.- Haben Sie schon mal daran gedacht, Ihrer Tochter statt des Besuchs eines Kindergartens die Teilnahme an einer Interessengruppe, wie Turnen, musik. Früherziehung o.Ä. zu ermöglichen? So bliebe ihr genügend Zeit sich mit ihrer Schwester zu beschäftigen, während viele Fähigkeiten, die für die Schule wirklich von großer Wichtigkeit sind, ebenfalls gefördert würden. Denken Sie bitte daran, dass Ihre Tochter auch später in der Schule nicht einfach kommen und gehen kann, wann es ihr passt. Es ist für sie um Vieles einfacher, wenn sie vorher -neben allen übrigen Fähigkeiten- lernt, sich in einer Gruppe mit Gleichaltrigen sicher orientieren zu können. Die Kernfamilie ist und bleibt nun mal eine Kleingruppe, die in dieser Zusammensetzung kein 2.Mal vorgefunden wird. Ein flexiblerer KiGa wird vielleicht Ihrem eigenen Anspruch gerecht; aber ob er Ihrer Tochter den Weg in eine sichere Selbständigkeit erleichtern würde?- Für eine richtige Entscheidung drück` ich Ihnen die Daumen. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo! Also, mal ganz ehrlich: Ist dieser Beitrag wirklich ernst gemeint? Deine Tochter hat Dich ja gut im Griff! Wirst Du ihr auch später mal nachgeben, wenn es um die Schule geht? Darf sie dann auch entscheiden, ob sie hinmöchte oder nicht? Ich kann die Erzieher gut verstehen, denn ein Kindergarten ist keine "Ablieferungsstelle", sondern eine Einrichtung, die bei den Kindern u.a. auch den sozialen Kontakt fördern, bzw. auch eine Vorbereitung auf das spätere Leben sein soll. Dazu gehört eben auch, daß das Kind regelmässig und nicht nur zwischendurch mal den Kiga besucht. Es ist ja sehr schön, daß sich Deine Tochter schnell integrieren kann, aber wirklich zu dieser Gruppe dazugehören wird sie sicher nicht! Bei Deiner Einstellung würde ich wirklich dazu raten, das Kind abzumelden, denn so blockiert sie nur den Platz, den ein anderes Kind gerne regelmässig in Anspruch nehmen würde! Das ist meine Meinung dazu. Susanne
Mitglied inaktiv
Hallo Heike, ich finde es prima wie du mit deinem Kind umgehst und dass du ihre Bedürfnisse respektierst! Ein Kindergarten ist keinesfalls ein muß. Freue dich an deinem zufriedenen selbsbewußten Kind. Andere Kinder haben andere Bedürfnisse, bzw. andere Eltern haben andere Bedürfnisse, aber die mußt du nicht auf dich übertragen (lassen). Liebe Grüsse
Mitglied inaktiv
Hallo Heike, ehrlich gesagt kann ich beide Seiten verstehen. Ich würde meinen Sohn auch nicht zwingen können und wollen, wenn er nicht in den KiGa wollte. Aber andererseits hat Susanne in einem Punkt recht: Der Kindergarten ist eine öffentliche Einrichtung, da muß es gewisse Regeln geben. Wenn alle Kinder kämen, wann sie wollten, wie sollte dann der Tag im KiGa aussehen ? Und eine Art Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzusammenhalt köme dann auch nicht auf, wenn jedes Kind kommt und geht, wie es will. Auch hat Susanne mE in dem Punkt recht: Viele wünschen sich einen KiGa-Platz und bekommen keinen - vielleicht solltest Du wirklich aus Fairneßgründen darüber nachdenken, den KiGa-Platz dann zu kündigen und Dich statt dessen auf alternative Angebote verlegen (Turngruppe, Schwimmkurs oder sonstwas ?). Wobei natürlich auch da eine gewisse Regelmäßigkeit gefordert wird - meiner Meinung nach zu Recht. Noch ein Punkt von Susanne ist richtig: Sie kann später im Leben auch nicht immer machen, wonach ihr gerade der Sinn steht. Ich denke, Du solltest Dich entscheiden - nur die Schokoladenseiten, das gibt es selten im Leben - schön, wenn man das dem Kind lange erhalten kann, aber Vorbereitung auf Routine und Regelmäßigkeit sind wohl auch wichtig ... Knifflige Situation ... wie ist es denn mit einem KiGa mit begrenzter Zeitr aber dafür eben täglich ? Oder betreute Spielgruppen, die nur 2-3x wöchentlich stattfinden ? Also ich für meinen Fall würde Konsequenzen ziehen: Entweder es gefällt ihr, dann geht sie regelmäüßig oder aber es gefällt ihr nicht, oder sie will es nicht, dann aber auch konsequent. Ganz oder gar nicht ?! LG, Silke
Mitglied inaktiv
Hallo, ich denke mal das es aber für deine Tochter in der Schule schwierig sein wird. Dort muß sie dann jeden Tag hin und ich finde am besten lernt sie das jetzt im KiGa. Vielleicht solltest du sie erst wieder nächstes Jahr anmelden, vielleicht ist sie noch nicht so weit das sie gehen will.
Mitglied inaktiv
also eine sache muss ich jetzt schon loswerden: ich war NIE im kindergarten und hatte trotzdem (?) absolut KEINE probleme, mit der regelmäßigkeit der schule umzugehen. ich habe die jahre davor völlig "frei" gespielt, mal mit freunden, mal ohne freunde, mal mit dem bruder, mal ohne den bruder, meine mutter hat sehr viel mit mir gebastelt, ist mit mir gewandert, hat beeren mit mir gesucht usw., was ich aber als kind vor der schulzeit NIE hatte, das waren irgendwelche organisierten gruppenbeschäftigungen wie eben kiga, turnen, schwimmen, musik... ich bin der meinung, dass der kiga den kleinen die möglichkeit bietet, mit anderen kindern zu spielen und sich an gewisse regeln zu halten - aber ist absolut KEINE notwendigkeit, auch nicht als IRGENDEINE vorbereitung auf die schule... meine meinung, lg, connie
Mitglied inaktiv
Ich war auch nie in einem Kindergarten, da gebe ich Connie voll und ganz recht - es geht auch so... aber was mich an obigen Beiträgen stört, ist Eure Angst, daß die Kleine einen Kindergartenplatz BLOCKIERT - wohnt Ihr alle in der Großstadt? Hier auf dem Dorf sind sie froh, wenn sie eine Gruppe "voll" bekommen... Und meine Tochter geht auch nicht in den Kindergarten, ganz nebenbei. Wir sind täglich im Wald unterwegs, unternehmen an freien Tagen viel und laden gleichaltrige Kinder zu uns ein. Der Nachteil hierbei: man muß sich mit seinen Kinder beschäftigen :-) Gruß Roger
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