Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Baby schreien lassen?

Frage: Baby schreien lassen?

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hallo, mein problem: mein kleiner ist drei monate´, und der vater meint, wenn er bruellt, dann soll ich ihn bruellen lassen. auf dem arm waer´s auch nicht besser (jedenfall nicht sofort), also waere es doch egal. Und am besten wuerde sich unser sohn schon mal daran gewoehnen, dass man im leben auch einsamkeit und verlustaengste aushalten muesste. sonst wuerde ich ein mamasoehnchen ranziehen. und fuer mich waere es auch nicht gut, staendig zu springen, ich wuerde das ja auf dauer nicht durchhalten. der witz: mein freund ist durchaus nicht reaktionaer, eher der unkonventionelle typ. ich dachte, mich haut´s um. dabei schreit unser kleiner ziemlich wenig. nur seit ein paar tagen ist er abends unruhiger und weint, was sich auch schon mal zu bruellen steigert, wofuer ich bisher keine ursache finde. fazit: ich traue mich nicht, den kleinen mit ihm alleine zu lassen, weil er ihn ja schreien lassen wuerde. wie lange? ich weiss es nicht, will es aber lieber nicht ausprobieren. dadurch habe ich natuerlich deutliche mehrbelastung, die man sich sonst gut teilen koennte. waere schoen gewesen :->>>>> welche argumente kann ich bringen? er ist sehr kritisch, und wenn er etwas ablehnt, zweifelt er auch alle quellen an. studien sind dann eben "nicht aussagekraeftig" oder "zu allem gibt es gegenstudien". na super. ich bin entnervt (nicht vom kind). gruss, melli


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Hallo Melli Wie Sie sicherlich schon gelesen haben: Kleinkinder haben keine andere Möglichkeit, ihre Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen als durch Weinen. Mit 3 Mon. kann Ihr Sohn sich noch nicht allein helfen und ist auf Ihre Hilfe angewiesen. Aus diesem Grund sollten Sie ihn nicht weinen lassen sondern ihm helfen, indem Sie nach der Ursache des Weinens suchen. Verlassen Sie sich auf Ihren natürlichen Mutterinstinkt und lassen Sie Ihren Sohn -wenn`s auch Mehrarbeit bedeutet- vorläufig in Ihrer Sicherheit gebenden Nähe. Sonst hätten Sie ein schlechtes Gewissen und entsprechend auch keine Ruhe um anderen Tätigkeiten nachzugehen.- Vielleicht hat Ihr Sohn Hunger, Blähungen, eine sich ankündigende Erkältung oder braucht er "einfach" mehr liebevolle Zuwendung, statt Beschäftigungs-los in seinem Bett zu liegen.- Sonntägliche Grüße und: bis bald?


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ich wollte noch ergaenzen, dass ich durchaus unterscheide, ob der kleine nur "noergelt" (langeweile?) oder wirklich schreit. bei letzterem beginnt es mit weinen und steigert sich bis zum lauten schreien, bei dem er zwischendurch nach luft schnappt und rot wird im gesicht. wenn er nur noergelt, lasse ich ihn auch mal liegen, aber beim richtigen weinen kann ich das nicht laenger als ein paar momente anhoeren.


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... mußte grade etwas schmunzeln ... Unser erster Sohn war ein Schreibaby erster Kajüte und auch mein Mann hat mich ständig genervt, daß es egal wäre, ob er nun auf dem Arm schreit oder in seinem Bett und war jedesmal entnervt, wenn Momo dann endlich aufd em Arm eingeschlafen war, man legte ihn ins Bett und 5 Minuten später ging das Horrorszenario wieder los .... Bei uns ging da mit Argumenten nicht viel, die wollte mein Mann alle nicht hören - bzw.: Gehört hat er sie schon, eigentlich auch gut gefunden, aber beim umsetzen scheiterte es dann. es hat auch ewig gedauert, bis ich mich mal allein vor die Tür getraut habe und mein Mann hatte mir versprochen, den Zwerg nicht schreien zu lassen. Nun. Ich war 1,5 Stunden später wieder da. Und fand auf der Couch einen völlig frustrierten Ehemann sitzen - mit total glücklichem, schlafenden Baby auf dem Bauch. Aber was war ? Er hatte es natürlich DOCH probiert, hatte mir beweisen wollen, daß er Recht hat. Nicht, daß ich das im Prinzip toll gefunden habe, aber es hat ihn für alle weitere Zeit geheilt, weil er nämlich eine 3/4 Stunde alles probiert hat, um den Sohn dazu zu bringen, in seinem Bett zum Schlafen zu bringen - erfolglos. Am Ende konnte mein Mann es selber nicht mehr hören und das war das wirkungsvollste, was passieren konnte. Er hat das nicht nochmal versucht ;-) Ich finde es jedenfalls richtig, wenn Du Dich um Dein schreiendes Kind kümmerst, in diesem Alter brauchen sie noch viel Zuwendung und sie können sich ja nicht anders äußern ! LG und viel Geduld mit Deinem Mann ! Silke


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Mhm, vielleicht solltest Du Deinem Mann mal erklären, wie es wäre, wenn er in einer vollkommen hilflosen Situation (Babys KÖNNEN nun einmal noch nichts aus eigner Kraft) nach Hilfe schreien würde (kleine Babys und Kinder schreien NIE aus Boshaftigekeit - für sie ist auch Langeweile eine Tortur!) und seine Beschützer würden mit den Achseln zucken und sich abwenden. Tja, keine Arme, keine Kekse! Mir krampft sich wirklich der Magen zusammen bei so viel Ignoranz und Hartherzigkeit. Ist vielleicht etwas hart formuliert: Warum bekommen solche Leute wie Dein Mann ein Kind, wenn sie nicht bereit sind, angemessen und verantwortungsvoll dafür zu sorgen! Ich wünsche Dir, keinerlei Geduld mit Deinem Mann. Fynna


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dito


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Hallo Melli, das ist ja wirklich ungeheuerlich, und ich finde toll, daß Du Dich da durchsetzt. Also, manche Menschen bewegen sich ja erst, wenn sie selbst etw. davon haben, sprich: Dein Freund sollte begreifen, daß er (auch die langfristige) Zufriedenheit, Sicherheit und Zuversicht seines Kindes JETZT mitprägen kann. Nämlich, wenn er mithilft, Eurem Kind das Urvertrauen zu vermitteln. Wird dem Kleinen das verweigert, weil der Vater uninformiert und bequem ist, erhält er später die Quittung: ein unausgeglichenes, quengeliges und unglückliches Kind!! Dann kann er sehen, wie er mit Wutattacken, Umsichschlagen etc. etc. ungehen will... Diese ganzen Zusammenhänge sind sehr gut in dem Buch "Smart Love- erziehen mit Herz und Verstand" beschrieben. Vielleicht überzeugt ihn das ja ? Vielleicht ist er auch gerade noch dabei, sich mit seiner Vaterrolle anzufreunden und zu identifizieren... Oder ist eifersüchtig? Recht auf Lernen haben wir ja alle, aber auf Kosten der Kleinen darf das nicht gehen. Wie gut, daß die Mama da ist!!! LG und daß er es bald einsieht!! Laura


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hallihallo, ich denke der einzige der sich berechtigte sorgen wegen "einsamkeit und verlustängste durchstehen" machen sollte, wäre dein mann (c; du kannst ihm ja sagen, dass er seinen sohn gern schreien lassen kann - wenn er sicher gehen will, dass er ein unsicheres, aggressives, unglückliches kind ohne vertrauen in seine eltern grossziehen will, das den rest seines lebens verzweifelt versuchen wird, seine bedürfnisse zu befriedigen. dazu kommt dass kinder, die als babys schreien gelassen wurden, wenn sie älter werden auch viel mehr schreien - also wahrlich kontraproduktiv die ganze sache. wenn du gute literatur zum thema lesen möchtest, kann ich dir "evas erwachen" von alice miller (schweizer psychotherapeutin) empfehlen. ah, und da es wahrscheinlich auch zum thema "schlaf" irgendwann diskussionen geben wird: "schlafen und wachen" von dr. william sears ist sehr empfehlenswert und kein aufruf zur seelischen misshandlung wie das so beliebte "jedes kind kann schlafen lernen". und weils grade so schön ist: "auf der suche nach dem verlorenen glück" von jean liedloff ist auch sehr empfehlenswert. gute argumente findest du auch im netz, z.b. unter www.das-kind-muss-ins-bett.de oder www.attachment-parenting.de sorry für den langen text aber ich krieg die krise wenn ich sowas höre... liebe grüsse, sandra


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Wie soll sich ein Baby sonst verständigen, deutlich machen, dass ihm etwas fehlt. Schreien ist lebensnotwendig für ein Baby. Oohne Schreien würde es verhungern und seelisch verkümmern. Aber mit *Schreienlassen* wird dein Mann das *Problem* nicht lösen. Die sog. Verlustängste sind keine *Spinnerei* des Babys, sondern ein Erbe aus der Zeit, in der unsere Vorfahren auf *Wanderschaft* waren und das *Vergessen* eines Babys den sicheren Tod bedeutete - auch heute noch. Ein Baby hat noch kein Zeit- und Raumgefühl. Es weiß weder, dass 2 Minuten eine kurze Zeit sind noch, dass Mama ja nebenan ist. Ein Baby drückt mit seinem Schreien ein Bedürfnis aus und kein Wunsch. Dein Mann ist alt genug, um mit Verlustängsten umgehen zu können, schließlich kann er für sich selbst sorgen - denke ich mal ;o)


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Ich kann Deinen Frust sehr gut nachfühlen, und ich muß ehrlich sagen, da packt mich die Wut, wenn ich soviel Ignoranz höre! Dein Freund scheint nicht gerade reif für ein Kind, ist wahrscheinlich selbst noch eins, oder aber borniert und hartherzig! Sorry, Melli, das hilft Dir nicht, aber Du hast oben schon tolle Tips bekommen. Und gib ihm unsere Antworten zu lesen... Ich hätt´ Probleme (oder er ganz gewaltige mit mir) mit so jemand...


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Was der Vater Deines Zwerges da vom Stapel läßt ist das letzte. Sorry, wenn ich so denke. Ein so kleiner Wurm brauch sich nun wirklich nicht an Verlustängeste gewöhnen. Der ist doch ohne Euch verloren.


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