Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, auf der Geburtstagsparty meines Sohnes (2 Jahre) ist mir etwas Peinliches passiert. Obwohl ich sonst immer versuche Kindern mit Worten zu erklären, was Sie dürfen oder nicht dürfen, habe ich meinem Neffen (4 Jahre)auf die Finger geklopft, als er ungefragt ein Stück der Geburtstagstorte meines Sohnes abgebrochen hat. Das ist mir besonders peinlich, denn vor ein paar Wochen habe ich im Familienkreis noch lautstark verkündet, dass ich "Auf die Finger klopfen" oder "Auf die Finger schlagen" bei Kindern unakzeptabel finde und dass ich immer versuche Konflikte mit Worten zu lösen. Ich bin nicht sicher, ob meine Schwägerin, mit der ich kein inniges Verhältnis pflege, mitbekommen hat, dass ich Ihrem Sohn auf die Finger geklopft habe. Einen Moment später habe ich dann gesehen, dass mein Neffe erneut versucht hat den Kuchen anzuknabbern, ohne abzuwarten bis er ein Stück bekommt. Daraufhin hat die Schwester meines Mannes (die Tante)eingegriffen, um meinem Neffen mit Worten verständlich zu machen, dass das so nicht geht. Es ist mir, wie gesagt, sehr unangenehm, dass mir das mit dem "Auf die Finger klopfen" passiert ist. Vielleicht hat sich das negative Verhältnis zu meiner Schwägerin auf deren Sohn übertragen. Ich weiß nicht was da über mich kam, es kam einfach so aus mir raus. Ich wollte meinem Neffen wirklich nicht auf diese Art "erklären", dass er mit dem Kuchen warten muß, bis ich ihm ein Stück anbiete. Soll ich meine Schwägerin darauf ansprechen und mich entschuldigen ? Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen wegen der Sache. Es klingt vielleicht albern, aber ich grüble schon den ganzen Abend, warum ich so heftig reagiert habe, obwohl ich das mit dem Anknabbern normalerweise gar nicht schlimm finde. Auf der einen Seite fürchte ich, dass sich das ohnehin schlechte Verhältnis zu der Familie meines Mannes nun noch schlechter gestaltet. Auf der anderen Seite verhält sich meine Schwägerin mir und meinem Sohn gegenüber stets so abweisend, dass ich nun auch zu stolz bin, Sie auf mein "Fehlverhalten" anzusprechen. Ich habe mit "Aussprachen" nur schlechte Erfahrungen innerhalb der Familie meines Mannes gemacht, entweder ich bekomme dann "eins drüber" oder das Gespräch wird einfach abgeblockt, nach dem Motto: "Ich will mir das nicht anhören." Mache ich ein Drama aus der ganzen Sache ? Was tun ? Vielen Dank für Ihre Antwort. Gruß Irene
Christiane Schuster
Hallo Irene An der Meinung der Anderen sehen Sie schon, dass Sie nicht länger grübeln sollten. Schließlich sind wir Erziehenden auch "nur" Menschen, die manchmal spontan und ohne lange nachzudenken handeln. Im Nachhinein sind wir es dann, die sich ein schlechtes Gewissen einreden, während der Hauptbeteiligte -nämlich Ihr Neffe- den Vorgang im nächsten Augenblick schon wieder vergessen hat. Würde er sonst ein weiteres Mal an die Torte gegangen sein?- Wer von sich selbst sagt, er habe keine Fehler, der lügt! Das gilt selbstverständlich auch für Ihre Schwägerin.- Schwamm drüber, liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Irene, Du bist ein Mensch, der sich wohl tendenziell etwas zuviele Gedanken macht. Um andere, aber auch um Dinge, die vorbei und gegessen sind. Ich bin ähnlich, deshalb darf ich Dir, glaube ich, hier posten, obwohl ich nicht die Fachfrau bin. Ich glaube, Du interpretierst in Deinen Ausrutscher unendlich viel mehr hinein, als nötig. Mir gehen Gastkinder, die sich hartnäckig nicht an die Regeln halten, auch oft stark gegen die Hutschnur. Obwohl auch ich nie Klapse anwende, könnte ich mir in einer ähnlichen Situation, wie Du sie schilderst, durchaus vorstellen, genauso zu reagieren. Der Klaps war ja auch nicht direkt eine Strafmaßnahme, sondern sollte Deinen Neffen in dieser ganz konkreten Situation daran hindern, den Kuchen abzubrechen. Ich finde es arg übertrieben, jetzt irgendwelche psychologischen Dinge bezüglich Deines Verhältnisses zu Deiner Schwägerin da hinein zu interpretieren. Ich glaube nicht, dass Deine Schwägerin - SOLLTE sie die Szene überhaupt mitbekommen haben - jetzt (wie Du) wirklich stundenlang darüber grübelt und Deine Handlung mit dem vergleicht, was Du neulich mal irgendwann gesagt hast. Ich glaube, da überschätzt man manchmal, wie wichtig die Dinge, die man sagt, für andere wirklich sind. Schließlich ist an jenem Tag sicher von vielen Leuten viel gesprochen worden. Und wenn sie sich erinnern sollte, wird sie Dich damals zu Recht so verstanden haben, dass Du Klapse nicht als Erziehungsmethode billigst. Den "Kuchen-Abbrech-Verhinderungsklaps" (:-)) wird sie sicher nicht dramatisch sehen. Sonst würde sie Dich selbst darauf ansprechen. Langer Rede kurzer Sinn: Wenn Du sie jetzt im Nachhinein auf diese völlig bedeutungslose Szene ansprichst, wirst Du nur Befremden und Unverständnis ernten und der Sache ein Gewicht geben, das sie nicht verdient. Achte halt selbst drauf, dass Dir das nicht wieder passiert, dann hast Du aus dieser kleinen Situation wirklich absolut alles herausgeholt und gelernt, was man daraus lernen kann. ;-) Alles Liebe (und etwas mehr Gelassenheit...) wünscht Dir Bine
Mitglied inaktiv
Ich kenne das, schlechtes Gefühl im Magen und stundenlanges Grübeln über einen blöden Fehler. Ich sage mir dann immer, bestimmt finde ich es selbst viel ärger, als alle anderen ! Und ich kann was tun: forwärts schauen und es nächstes Mal besser machen !
Mitglied inaktiv
Hallo Bine, einen ganz lieben Dank für Deine ausführliche Analyse der Situation. Vielleicht habe ich mich in die "Finger klopf-Geschichte" doch etwas zu sehr vertieft. Ich finde es klasse, dass Du Dir zu dem Thema so viele gute und sachliche Gedanken gemacht hast, die mich tatsächlich auch wieder etwas "runtergeholt" haben. Ich habe beschlossen, meine Schwägerin nicht darauf anzusprechen. Trotzdem glaube ich - auch wenn das jetzt nach Wald- und Wiesenpsychologie klingt - dass in dieser kleinen Szene auch viel vom angespannten Verhältnis zwischen mir und meiner Schwägerin mitschwingt. So oder so, bei einem anderen Gastkind hätte ich mit der Mutter über meinen "Ausrutscher" lachen können bzw. wäre es mir wahrscheinlich gar nicht passiert. Du hast sicher recht: Meine Schwägerin macht sich bestimmt nicht so viele Gedanken wegen dieser Szene oder generell über Dinge, die ich sagte oder nicht sagte. Mit Ihrem offensichtlich zur Schau gestellten Desinteresse mir und meinem Sohn gegenüber, stellt Sie das ja ständig unter Beweis. Ich erinnere mich auch an einen "Ausrutscher" Ihrerseits. Als ich Sie darauf ansprach, hat Sie sich nicht mal entschuldigt, im Gegenteil, Sie hat Ihr Fehlverhalten sofort mir zugewiesen, obwohl mehrere Leute, die die Szene miterlebt hatten, Sie darauf ansprachen: "Das sei ja wohl unmöglich gewesen, etc." Sie war in der Situation und auch noch danach absolut unhöflich und ziemlich belehrend. Doch stopp ... Ich mache mir ja schon wieder soviel Gedanken... wahrscheinlich fehlt mir einfach die Anerkennung von Seiten der Familie meines Mannes. Während ich alles bequatschen und ausdiskutieren will, ist der Großteil der Familie meines Mannes nur daran interessiert, wie jemand handelt. Es herrscht einfach nicht die gleiche Wellenlänge zwischen uns. Auch stehe ich meist allein mit meiner Meinung da, da mein Mann sich auch nicht gerade 100% solidarisch verhält. Aber na ja, was solls. Ich versuche jedenfalls die Sache in Zukunft etwas cooler anzugehen. Also vielen Dank nochmal - wie gesagt - ich fand Deinen Beitrag total aufmunternd und positiv. Ich hätte gar nicht gedacht, dass sich jemand Fremder so gut in diese Situation hineinversetzen kann. Gruß Ingrid
Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster und hallo auch Tanja und Bine, danke für die netten und aufmunternden Worte. So ein bißchen Unterstützung schafft doch gleich wieder bessere Laune. Tschüss und bis bald .... Gruß Irene
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