Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Anpassung Gefühle 3-jährige?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Anpassung Gefühle 3-jährige?

Rosarot6835

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Hallo Frau Ubbens.  Ich mache mir zur Zeit Gedanken über meine bald 3-jährige Tochter.  Ich hatte in den Sommermonaten berufsbedingt wenig Zeit für sie und war dementsprechend oft gestresst, ungeduldig und genervt, wenn etwas nicht so geklappt hat wie ich wollte. Ich denke, ich habe sie zu oft geschimpft oder mit Strafen gedroht, wenn sie nicht so kooperativ war wie ich es gerne gehabt hätte. Sie verbrachte auch viel Zeit bei ihrer Tante und ihrem Opa, die beide leider eine eher altmodische Erziehung praktizieren.  In letzter Zeit ist es so, dass wenn ich meine Tochter auf etwas hinweise, zum Beispiel "Pass bitte auf, das Wasser ist heiß!", bedankt sie sich immer und sagt "Danke, dass du mir das gesagt hast." Auch bei ganz banalen Dingen, die ich noch nicht mal herbeigeführt habe umarmt sie mich als Dank.  Dann kommt noch dazu, dass sie sich für Gefühlsausbrüche entschuldigt und sagt, es tut ihr leid, dass sie sich so verhalten hat und dass jetzt alles gut wird. Wenn ich wütend werde, weil sie zum Beispiel trödelt kommt sie auch und sagt mir, dass alles gut ist.    Im Grunde habe ich das Gefühl, dass durch mein Verhalten im Sommer und die Erziehung meiner Schwägerin und meines Schwiegervaters (da wird auf negative Gefühle mit Ablehnung reagiert und müssen auf Kommando beendet werden) sie denkt, dass sie nur lieb, brav und kooperativ zu sein hat. Ich befürchte, sie möchte sich einfach anpassen. Das macht mir Angst. Denn das will ich ihr auf keinen Fall vermitteln.    Wie gehe ich damit jetzt um? Oder ist ihr Verhalten doch irgendwie normal. Ich versuche jetzt in meinem Frust nicht immer gleich zu schimpfen, aber das klappt auch nicht richtig. Ich stecke in dem Verhalten fest. Ich sage ihr aber auch, dass es in Ordnung ist, wenn sie sich über mich oder was auch immer ärgert. Sie darf wütend sein. Ich liebe sie immer. Ab Dezember wird auch der Kontakt zu meiner Schwägerin und ihrem Vater eingeschränkt werden.    Ich hoffe, Sie können mir ein paar Ratschläge geben. Ich freue mich auf Ihre Antwort.    Vielen Dank und liebe Grüße!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Rosarot6835, das Verhalten Ihrer Tochter hat wenig mit Anpassung zu tun. Vielmehr hat sich Ihre Tochter das Verhalten bei irgendwem abgeguckt. Für Ratschläge wird sich bedankt, für vermeitnliches Fehlverhalten wird sich entschuldigt. Meist hält solch ein Verhalten für einige Monate an, um dann von selbst wieder abzuebben. Wenn Sie merken, dass Sie in einer gestressten Grundstimmung sind, versuchen Sie sich kleine Auszeiten zu nehmen. Das kann beispielsweise eine Tasse Kaffee auf dem Balkon oder im Garten sein oder wenn die Zeit dafür nicht da ist, zumindest ein kurzes Augenschließen und langsam bis 10 zählen. Damit können Sie sich wieder ein wenig entspannen und gelassener die nächsten Minuten oder sogar Stunden verbringen. Viele Grüße Sylvia


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