Angst vor Einbrecher, dieben usw

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Angst vor Einbrecher, dieben usw

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn ist im März 5 Jahre alt geworden und hat Angst vor Einbrechern, Dieben, "Kinderklauer". Er fragt oft, ob zu uns Einbrecher kommen, ob wir bestohlen werden und dass er Angst hat, dass ihn jemand klaut. Deshalb geht er mittlerweile nicht mal mehr zu seinen Freunden nach hause, da dort böse Männer kommen könnten. Ohne mich oder meinen Mann macht er nichts mehr. Auch im Hallenspielplatz spielt er nicht mehr ohne uns, aus Angst sich zu verlaufen. Ich erkläre ihm, dass wir Einbrecher sicher hören würden und sie bei uns gar nichts wertvolles stehlen könnten. Auch habe ich ihm erklärt, dass er mit keinem Fremden mitgehen darf, ohne uns mit keinem Fremden sprechen darf und auch nichts annehmen darf. Außerdem lasse ich ihn noch nirgends alleine ohne Aufsicht hin. Das Thema sterben ist bei ihm auch aktuell. Er möchte wissen, wann man stirbt und wieso. Und wie man in den Himmel kommt und wann man wieder zurück kommt. Ich beantworte ihm diese fragen ehrlich aber auch kindgerecht. Dass man nie wissen kann, wann man stirbt. Dass man krank werden kann oder bei einem Unfall oder weil man sehr alt ist. Ich habe gelesen, dass diese Phase in diesem Alter ist und wollte wissen, wie ich reagieren soll. Mein Sohn fragt viel und ist sehr interessiert, jedoch habe ich das Gefühl, dass er uns nicht so richtig glaubt, wenn wir ihn beruhigen wollen z.b. wegen der Einbrecher. Ist das noch normales Verhalten oder muss ich mit dem Arzt darüber sprechen? Wäre es sinnvoll mit seiner Bezugserzieherin im Kiga darüber zu sprechen dass sie es ihm auf ihre Art erklärt? Ich bedanke mich herzlich. Mfg

von lalelu8 am 01.05.2017, 23:13



Antwort auf: Angst vor Einbrecher, dieben usw

Liebe lalelu8, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin nur anschließen und werde ihre Worte hier nicht wiederholen. Eine Idee noch, wie Sie Ihrem Sohn versichern können, dass vermutlich keine Einbrecher zu Ihnen ins Haus kommen, ist ihm zu zeigen, dass die Fenster und Türen verschlossen sind, wenn sie nicht da sind und nachts, wenn sie alle schlafen. Er kann ja selbst mal von außen probieren, ein Fenster zu öffnen!? Sie müssen zu keinem Arzt. Diese Phase ist normal und geht vorbei. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 02.05.2017



Antwort auf: Angst vor Einbrecher, dieben usw

Wollte kurz auch etwas dazu kamellen, weil wir diese Phase bei unseren Kindern auch hatten. Die Einbrecher-Angst ist normal und geht von selbst vorbei. Es ist richtig, dass Du Deinen Sohn da beruhigst, aber der Erfolg kommt trotzdem nicht von jetzt auf gleich. Phasen brauchen einfach ihre Zeit, und dann verschwinden sie sang- und klanglos. Es gibt keinen Weg, um sie abzukürzen. Was das Sterben angeht, wird geraten, die Wahrheit lieber etwas abzumildern, denn zu viel Ehrlichkeit verstört Kinder sehr. Ich würde deshalb nicht sagen, dass man jederzeit sterben kann (das ist schockierend für kleine Kinder). Sondern ich habe meinen Kindern gesagt, dass fast alle Leute heute sehr alt werden (was statistisch gesehen ja sogar stimmt), und das es ganz, ganz selten ist, dass das nicht klappt. Damit kamen sie ganz gut klar, bis diese Phase vorbei war. LG

von Bonnie am 02.05.2017, 09:52



Antwort auf: Angst vor Einbrecher, dieben usw

Danke für deine Antwort. Ich erkläre es ihm alles kindgerecht. Wegen Krankheiten ging es darum, weil er mich gefragt hatte, warum meine Tante im Himmel ist und ich ihm geantwortet habe, dass sie krank war. Aber dass heutzutage die meisten Menschen sehr alt werden. Ich denke schon, dass er es auch gut aufgenommen hat. Mir geht es primär um seine Angst vor einbrechern etc. Weil ich glaube, dass jedes Kind irgendwann fragen zum Tod stellt. Aber ja, man sollte es wirklich nicht zu sehr ins detail erklären, was ich auch gar nicht möchte. Es ist halt doch ein schwieriges Thema.

von lalelu8 am 02.05.2017, 11:54



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