Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Angst vor der Dunkelheit - kein nächtliches Durchschlafen mehr

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Angst vor der Dunkelheit - kein nächtliches Durchschlafen mehr

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Guten Tag, zuerst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin 37 J. alt und Mutter zweier Kinder. Mein Mann ist 45 J. alt. Unsere Tochter wird im April 4 J. alt. Unser Sohn ist 2,5 J. alt. Folgendes Problem beschäftigt uns seit mehreren Wochen: Unsere Tochter hatte nie Probleme mit dem Durchschlafen. Sie hatte auch nie Angst vor der Dunkelheit. Neuerdings ist es so schlimm, das sie nicht mal mehr alleine in einen Raum geht, um z.B. dort das Licht einzuschalten. Mein Mann oder ich müssen immer mit. Wenn wir sie fragen, warum sie nicht allein geht, dann sagt sie, dass sie angst hat und die Hexe oder der Geist kommt. Sie geht seit 09/06 3 x wöchentlich in die Nachmittagsgruppe des Kindergartens (14-17 h) Es gab dort nie Probleme. Sie hat nie geweint, ist ohne Murren allein dageblieben. In den Novemberwochen fand ein Mottotag statt: Licht und Dunkelheit . Es wurden Motivtaschenlampen eingesetzt. Die verschiedenen Motive sollten von den Kindern erkannt und benannt werden. Es wurden auch Geräusche mit aufgenommen, die zugeordnet werden sollten. Ausserdem kam ein Handpuppentheater zum Einsatz, wo wir wieder bei der Hexe und dem Geist wären. Ich habe gestern das Problem bei den Erzieherinnen angesprochen. Sie sagen, das bei meiner Tochter keine besonderen Auffälligkeiten wären, das sie wohl aber bei dem Handpuppentheater etwas angst gehabt hätte und nicht mitmachen wollte. Die Erzieherinnen haben sie dann auf den Arm genommen, aber sie war trotzdem verängstigt. Leider ist es bei uns im Kindergarten so, das die Eltern über das anstehende Programm nicht im Voraus unterrichtet werden, sondern erst im Nachhinein. Auch habe ich gefragt, ob man einen Rat für mich hätte, wie man das Problem wieder in den Griff bekommt. Die Erzieherin meinte, ich solle ihr immer wieder sagen, das es auch liebe Hexen gäbe und evtl. ein Buch von Bibi Bloxberg kaufen und mit ihr anschauen. Sie würde auch noch einmal schauen, ob sie entsprechende Litaratur für mich habe und mit unserer Tochter darüber sprechen. Meine Frage: Wie schaffe ich es, meiner Tochter die Angst zu nehmen, damit sie wieder durchschläft ? Abschliessend muss ich noch sagen, das unsere Tochter ein ziemliches Energiebündel ist. Auch reizt sie zur Zeit ihre Grenzen aus. Sie wirft sich auf den Boden und schreit und schreit und schreit, das kann schon mal eine halbe Stunde so gehen. Ich muss dazu noch anmerken, das ich seit 06/06 an den Tagen wo meine Tochter in den Kiga geht arbeiten gehe, von 12-16 h. Sie wird daher vor dem Kiga von meiner Schwägerin betreut, die sie dann auch zum Kiga bringt. Ich hole sie dann wieder ab. Auch ist sie sehr eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder und traktiert ihn wo sie nur kann. Ich frage mich daher, ob man das Problem (Angst, nicht durchschlafen) im Ganzen sehen muss ?


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Hallo Ratsuchende Sie sehen es ganz richtig: die Ängste Ihrer Tochter setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen, wobei ich die Hauptursache darin sehe, dass sie ihre Ängste dazu "nutzt", mehr liebevolle Aufmerksamkeit zu erhalten. Nehmen Sie die Ängste ernst. Lassen Sie die Ängste ausleben, indem Sie Ihre Tochter zu Rollenspielen (Kasperletheater) anregen, in Denen sie der Regisseur, bzw. der "Bestimmer" sein darf. Neben dem Rat der ErzieherInnen, darüber zu informieren, dass es auch gute Hexen usw. gibt, empfehle ich Ihnen, Ihrer Tochter einen kleinen Talismann (Schlüsselanhänger) als Beschützerle am Hosenbund o.Ä. zu befestigen, der immer bei ihr ist und den sie drücken kann, wenn sie sich mal fürchtet. Zu ihr ins Bett legen Sie ein Kuscheltier als Traumfresserchen -nach dem gleichnamigen Buch von Michael Ende-, lassen Sie die Zimmertüren angelehnt und evtl. im Flur ein kleines Nachtlicht brennen und begleiten Sie Ihre Tochter nach Möglichkeit, wann immer sie es möchte. Sobald sie sich wieder sicher fühlt, wird sie auch wieder zunehmend selbständiger sein wollen. Liebe Grüße, viel Geduld und: bis bald?


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