Frage:
Ab wann schimpfen?
Hallo,
das klingt jetzt wahrscheinlich dumm aber nachdem das Abendessen wieder eine mittlere Katastrophe war muss ich fragen.
Unser Sohn ist 10,5 Monate und an sich recht aufgeweckt. Meist hab ich den Eindruck, dass er viel versteht, was ich sage. Wenn ich ihm z.B. sage, er soll seinen Becher zu Papa bringen, hebt er ihn auf und läuft zumindest in die richtige Richtung. (Lässt sich dann leider häufig von was anderem ablenken)
Im Augenblick ist er beim Abendbrei aber total anstrengend. Er verweigert sich erst ganz und lässt sich nur mit Mühe überhaupt übetzeugen ein paar Löffel zu Essen. Nach wenigen Löffeln fängt er dann an hin und her zu zappeln, wird immer unruhiger, wirft den Kopf in den Nacken und brabbelt vor sich hin. Er versucht die Breischüssel umzuschmeißen und schlägt nach dem Löffel. Gleichzeitig streckt er aber auch seinen Arm nach mir aus weil er aus dem Stuhl will. Da er heute z.B. Mittags gar nicht Essen wollte, habe ich darauf bestanden, dass er mindestens die Hälfte isst. Als er weiter gemacht hat, hab ich mit strenger Stimme geschimpft, dass er aufhören soll so rumzuzappeln und endlich aufisst. "Nein" habe ich bewußt nicht verwendet, da wir versuchen das sparsam zu verwenden, damit er nicht nur Verbote hört.
Daraufhin hat er angefangen zu weinen, hat sich als ich eisern blieb dann aber doch noch 2\3 füttern lassen.
Jetzt ist mir schon klar, dass er meine Worte nicht wirklich verstehen kann und nur auf den Tonfall reagiert haben wird. Trotzdem frage ich mich im Nachhinein, ob ich zu streng war. Ab wann kann oder sollte an anfangen ein Kleinkind zu schimpfen? Ich möchte, dass er versteht, dass ich sein Verhalten nicht richtig finde, aber natürlich will ich nicht, dass er sich von mir "verstoßen" fühlt oder so.
Nach dem Füttern heute hab ich ihn deshalb auch in den Arm Genommen und gekuschelt. Er war ruhig und hat die Umarmung erwidert.
Wie sollte ich mich in solchen Situationen verhalten und was kann ich von so einem kleinen Kind wirklich schon erwarten?
Er wird außerdem gerade in der Krippe eingewöht, hat also einiges zu verkraften.
Vielen Dank für Ihre Arbeit hier!
Mitglied inaktiv - 22.09.2015, 21:40
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Ab wann schimpfen?
Liebe lilke,
die meisten Kinder verstehen ein NEIN oder geschimpft werden mit etwa 18 Monaten. Vorher dürfen sie aber gerne schon ein NEIN zu hören bekommen. Die Kinder lernen, dass sie nach einem NEIN mit dem aufhören sollen, was sie gerade machen. Dies lernen sie aber nur durch viele Wiederholungen und ausprobieren, ob das NEIN von gestern auch heute noch ein NEIN ist. Auch, wenn Sie lhrem Sohn gegenüber lieber nicht so oft NEIN verwenden wollen, so wird es für Ihren Sohn aber einen Wiedererkennungswert haben, an dem er sich orientieren kann. Andere Worte oder Erklärungen wird er noch länger nicht verstehen. Leichter lernen Kinder noch durch Handlungen. In Ihrem angeführten Beispiel hätten Sie einmal mit ernsten Worten bitten können, nicht mit dem Schälchen zu spielen, um es dann wegzustellen. Dadurch, dass Ihr Sohn nicht mehr mit dem Schälchen spielen kann, wird er schneller lernen, dass es nicht gewünscht ist.
Ohne mich in die Essensfrage einmischen zu wollen, hier nur ein kleiner Tipp. Ihr Sohn ist am Abend sicherlich schon sehr müde und mag sich nicht mehr so anstrengen. Zudem weiß er, dass es noch ein Fläschchen gibt und das genügt ihm, um für die Nacht satt zu werden. Wenn er also nur ein paar Löffelchen oder Stückchen Brot essen mag, ist es völlig in Ordnung. Zudem braucht er derzeit ganz stark Mama. Er ist in der Eingewöhnung und sucht in anstrengenden Situationen, wie z.B. dem Abendessen, Ihre Nähe. Nehmen Sie ihn gerne aus dem Hochstuhl raus und nehmen ihn auf Ihren Schoß. Dort mag er vielleicht auch noch ein wenig weiter essen. Meist wollen die Babys/Kleinkinder nach ein paar Tagen, manchmal Wochen, wieder wie selbstverständlich lieber alleine im Hochstuhl sitzen.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 24.09.2015
Antwort auf:
Ab wann schimpfen?
Hallo lilke,
allgemein sind die von den Herstellern angegebenen Breimengen nur Richtlinien. Meine Kinder haben nur selten in dem Alter die Hälfte der angeblich normalen Portion aufgegessen. Ich denke, vielleicht einfach entspannt beim eignen Abendessen ein bisschen Fingerfood anbieten, vielleicht Obst oder Brotwürfel oder bissl Breze zum Knabbern. Er wird schon essen, wenn er hungrig ist. Oder alternativ mal eine Zeit wieder mehr trinken - er ist ja noch klein und hat vielleicht auch mit der Eingewöhnung viel zu tun.
Essen zu einem Machtkampf zu machen ist wahrscheinlich keine so tolle Idee, solange er nicht tagelang jede Nahrung verweigert.
Viele Grüße
von
zweizwerge
am 23.09.2015, 12:28
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Ab wann schimpfen?
Seit wann kann dein Kleiner laufen? Sicher noch keine Ewigkeiten!
Von daher ist es etwas Neues, Tolles, SOOOOOO Aufregendes, das will er immer immer immer machen, Er hat gar keine Zeit sitzen zu bleiben, keine Zeit zum Essen!
Mama, ich kann laufen, guck mal, LAAAUUUUFEN, ich bin cool, lass mich hier raus, was soll der Brei, ich kann laufen!!!!
(-;
Außerdem ist er abends vom Tag kaputt und sicher wenig aufnahmefähig. Fütter ihn vielleicht etwas früher, wenn er noch nicht ganz so fertig ist.
Essen hat derzeit einfach keine Priorität., sondern LAUFEN und Krippe.
Du machst das doch intuitiv schon ganz richtig, ich will nur seine SIcht der Dinge darlegen. (wie ich es mir vorstelle)
Grüße!
von
hopsefrosch
am 23.09.2015, 20:32
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Ab wann schimpfen?
Er läuft jetzt fast zwei Monate, 1.5 Monate läuft er sicher, also so neu ist das nicht mehr. Ich dachte eher, dass er vielleicht einen Schub hat (47. Wo.) aber ich kann ihn halt nicht einfach alles verweigern lassen. Oder?
Heute hat er Mittagsbrei wieder genauso komplett verweigert, GOB hat er nur ein Viertel gegessen dann genauso und das sind eh nur etwa 160g und Abends wollte er auch keinen Brei. Sein Essen heute bestand über den ganzen Tag aus einer Banane, drei Hirsekringeln, einer Minireiswaffel und sechs Stücken Brot. Ich hab ihn diesmal nicht zum Essen gezwungen weil er tatsächlich zu müde war und das eh nicht geklappt hätte, aber so geht es nicht weiter...
Wir verwenden im Übrigen keine Gläschen und es ist einfach auch eine Verschwendung, wenn er frisch gemachten Brei verweigert und ich den dann wegschmeißen muss.
Mitglied inaktiv - 23.09.2015, 20:48
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Ab wann schimpfen?
Ich wil keinen Machtkampf. Mir geht es darum ob ich ihm klar machen kann, dass sein Verhalten nicht korrekt ist oder ob das im Augenblick noch völlig sinnlos ist.
Er bekommt seit er 4 Monate ist Beikost und zwar immer frisch und hat bis letzte Woche auch immer ordentlich gegessen. Nicht immer die ganze Portion aber genug, dass man sagen konnte, es passt. Seit einigen Tagen verweigert er sich aber.
Fingerfood bekommt er bereits aber was er da isst sind drei Stücke Brot und das was es. Das ist keine vernünftige Ernährung...
Mitglied inaktiv - 23.09.2015, 20:54
Antwort auf:
Ab wann schimpfen?
Es ist im Augenblick noch total sinnlos im klar machen zu wollen, dass er den Brei essen muss.
Unser Sohn war absolut genau so. Mit Bei(!)kost fing es erst richtig mit etwa 13 Monaten an. Davor mochte er es nicht. Außerdem mag nicht jedes Kind Brei!!!
Unserer mochte Brei absolut nicht. Wir haben ihm Möhren gedünstet und so zu Essen gegeben, das fand er toll.
Auch so kleine Kinder haben ein Selbstbestimmungsrecht und das sollte man einfach akzeptieren. Entweder ist er für Beikost momentan noch nicht empfänglich, oder er mag den Geschmack/die Konsistenz nicht.
Einfach entspannt bleiben.
von
AnneB79
am 23.09.2015, 23:05
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Ab wann schimpfen?
Nochmal:
Unser Sohn bekommt seit er 4 Monate alt ist Beikost und hat die immer sehr gut gegessen. Wir hatten nie Probleme. Er hat in seinem Leben noch nichts ausgespuckt - nicht mal wenn ich es wollte, weil er sich was genommen hatte, was er noch nicht richtig kauen konnte.
Gedünstete Möhren findet unserer obwohl er sie als Brei mag aber nun mal gar nicht toll, da lutscht er nur kurz dran und legt sie dann weg.
Mir geht es hier nicht um eine Anleitung, wie ich meinen Sohn füttern kann, sondern darum ab wann ich anfangen kann ihm zumindest mit meinem Tonfall zu sagen, dass ich sein Verhalten nicht gutheiße um es zurück in eine Richtung zu lenken, die nicht nur richtig(er) ist, sondern in der er bereits gut unterwegs gewesen ist.
Dass ich sein Verhalten nicht mochte war ihm ja offenbar klar, sonst hätte er nicht geweint. Er hat verstanden, dass er etwas gemacht hat, was nicht okay war. Meine Frage bezog sich nun darauf ob es jetzt bereits der richtige Zeitpunkt ist mit solchen Erziehungsmaßnahmen anzufangen.
Er trotzt im Augenblick recht gern, wenn er was nicht kriegt, das er will aber dann nehm ich ihn kurz in den Arm, streichle ihm über den Kopf und sage ihm mit ruhiger Stimme, dass ich verstehe, dass er das möchte, dass es aber nicht gut für ihn ist und er es deshalb nicht haben darf. Dann ist er wieder ruhig und sucht sich was anderes.
Das ist ja aber eine positive Bestätigung für ihn, das versteht er vermute ich eher. Wenn ich mit ihm schimpfe ist das aber negativ und jetzt stellt sich mir halt die Frage inwiefern er das bereits verarbeiten kann.
Und auch nochmal: Ja, ich weiß, er versteht die Worte nicht, aber der Tonfall kann ja bereits viel ausdrücken.
LG
Mitglied inaktiv - 24.09.2015, 10:03
Antwort auf:
Ab wann schimpfen?
Ich habe das schon verstanden. Ich frage mich aber was Du mit schimpfen erreichen möchtest? Klar, dass er seinen Brei ist, den Du gekocht hast...
Und, ja er wird merken, dass Du negative Schwingungen verbreitest. Aber ich weiß nicht, ob er versteht warum.
Essen und der Esstisch sollte kein "Kampf"schauplatz sein. Deshalb meinte ich, entspannt bleiben und abwarten.
Und, was hindert Dich daran ihm andere Speisen anzubieten? Müssen ja keine gedünsteten Möhren sein.
von
AnneB79
am 24.09.2015, 15:28
Antwort auf:
Ab wann schimpfen?
Nochmal: Ich möchte keine Essensberatung. Das wäre schließlich auch das falsche Forum dafür.
Das ist von Ihnen sicherlich nett gemeint aber weder zielführend für meine Fragestellung noch wird sie von mir benötigt. Ich habe mich bereits im entsprechenden Forum informiert und beraten lassen und halte mich auch an diese Beratung.
Ich weiß auch nicht, wie Sie auf die Unterstellung kommen, unser Esstisch sei ein "Kampfplatz", weil ich einmal am Abend mit ihm geschimpft habe.
Und dass er keine anderen Speisen angeboten bekommen würde ist auch frei erfunden von Ihnen. Sie brauchen sich um die Ernährung meines Sohnes keine Sorgen zu machen. Wenn er seinen Brei nicht isst, wird er sicherlich nicht verhungern, weil wir ihm keine Alternativen anbieten.
Wenn Sie fachlich nicht ausgebildet sind und/oder meine Frage offenbar nicht beantworten können, dann nehmen Sie bitte Abstand davon mir Ratschläge erteilen zu wollen, wo ich keine brauche. Sie haben ja selbst gesagt, dass Sie nicht wissen, ob er die Kombination zwischen seinem Fehlverhalten und meinem Schimpfen herstellen kann und genau das ist nun einmal meine Frage.
Das ist ein rein sachliches Thema und ich wäre Ihnen sehr verbunden wenn Sie es dabei belassen würden.
Danke.
Mitglied inaktiv - 24.09.2015, 15:46
Antwort auf:
Ab wann schimpfen?
...naja, aber nur weil er nichts essen will, ist das doch kein Fehlverhalten? Vielleicht hat er zur Zeit nicht so viel Hunger. Eigentlich raten einem alle Ernährungsexperten beim Thema Essen nicht zu drängen und zu erzwingen, wozu dann sicher auch schimpfen gehört. Im schlechtesten Falle lernt er dadurch sein Sättigungsgefühl zu übergehen.
Wenn es dir grundsätzlich ums Schimpfen geht, war das Thema Essen vielleicht kein gutes Beispiel...
Mitglied inaktiv - 24.09.2015, 20:26
Antwort auf:
Ab wann schimpfen?
Ich bitte erneut darum Antworten, die nicht zur Frage gehören und noch dazu falsche Unterstellungen machen zu unterlassen.
Ich habe mein Kind nicht geschimpft, weil er nicht gegessen hat, sondern weil er zum nicht-Essen exzessiv rumgezappelt und nach Schüssel und Löffel geschlagen hat. Um es zu wiederholen, habe ich ihm nachdrücklich gesagt, dass er aufhören soll zu zappeln damit wir aufessen können.
Und dass er nachdem er den ganzen Tag nichts gegessen hat keinen Hunger gehabt haben soll wage ich gelinde gesagt zu bezweifeln.
Wenn Sie sich einmischen, dann beziehen Sie sich bitte wenigstens auf die Fakten, anstatt ein verzerrtes Bild der Situation zu schaffen, das von der eigentlichen Fragestellung ablenkt.
Danke.
Mitglied inaktiv - 24.09.2015, 21:18
Antwort auf:
Ab wann schimpfen?
Vielen Dank.
Wir hatten versucht das NEIN als solches zu reduzieren, da es eine Zeit lang das am häufigsten verwendete Wort war und wir nicht wollen, dass er es dann, wenn es wirklich wichtig ist ignoriert, weil er es ständig hört. Inzwischen hört er da in den für uns entscheidenden Momenten auch recht gut drauf.
Und nur noch mal abschließend, er darf natürlich Abends wenig essen an einem normalen Tag, wenn er aber den ganzen Tag die Nahrung verweigert, muss ich nun einmal aus gesundheitlichen Gründen darauf bestehen, dass er etwas zu sich nimmt. Mit auf den Schoß nehmen mache ich schon, bringt aber in diesen Situationen leider meistens auch nichts. Das funktioniert nur, wenn er wirklich "nur" nicht isst. Wenn er auch noch rumzappelt und nach dem Essen schlägt, bringt das leider nichts mehr.
Danke auf jeden Fall, ich weiß jetzt, dass er es noch nicht wirklich zuordnen kann und werde es das nächste Mal mit dem simplen NEIN probieren.
Mitglied inaktiv - 25.09.2015, 07:46
Antwort auf:
Ab wann schimpfen?
Ich finde, das Buch von Gonzales "Mein Kind will nicht essen" sollte hier nicht unerwähnt bleiben - sicher eine gute Empfehlung für alle, die manchmal Probleme beim Essen oder rundherum haben.
In diesem Fall hört es sich ja wirklich nur nach einer Phase an, in der er sicherlich nicht verhungern wird.
von
zweizwerge
am 29.09.2015, 13:30
