SonjaF79
Sehr geehrter Herr Dr. Radke, ich habe eine Frage zu unserem 14 Monate alten Sohn. Unser Kleiner ist für sein Alter relativ klein (ca. 76 cm), aber gleichzeitig recht gut "beieinander" (ca. 10,7 kg). Er ist ein sehr guter Esser - und ich frage mich häufig, ob ich ihn bereits in dem Alter beim Essen stoppen sollte, damit er später nicht übergewichtig wird. Dazu muss man sagen, dass ich und meine Familie alle eher leicht übergewichtig sind (ca. BMI 26,5) - allerdings bei sehr guter Gesundheit und körperlicher Fitness. Ich koche sehr gesund - der Kleine bekommt hauptsächlich gedünstetes Gemüse mit etwas Rapsöl, Nudeln, Kartoffeln oder Reis (in der Regel ohne Soße bzw. mit Tomatensoße oder etwas Frischkäse) und zweimal pro Woche mageres Fleisch, einmal Fisch (ohne Panade). Morgens und Abends isst er Vollkornbrot mit ein bisschen Butter und Obst und über den Tag verteilt ca. 300 ml Milch (einmal Stillen und ein kleines Glas Vollmilch). Dazwischen isst er täglich zwei bis drei Handvoll pures Obst oder ungesüßtes Obstmuss. Zum Trinken bekommt er Wasser pur. Zuckerhaltige Lebensmittel bekommt er nur ab und an in kleinen Happen, z.B. vom Sonntagskuchen. Bei den Mahlzeiten, die wir alle gemeinsam einnehmen, isst er mit riesen Appetit. Oft muss ich ihm drei- oder viermal nachgeben (er zeigt sehr energisch auf das, was er noch möchte). Ich gebe ihm dann noch Gemüse, Nudeln, Kartoffeln oder Vollkornbrot pur, bis er zufrieden ist. Meinen Sie, das ist in Ordnung so - oder sollte ich ihn, bevor er von sich aus zufrieden ist, ablenken und die Essensmenge dadurch etwas verringern? Ich möchte allerdings nicht, dass er Angst hat, nicht genug zu bekommen und dadurch nur noch schneller isst und beharrlicher auf einem Nachschlag besteht... Aber ich möchte natürlich auch vermeiden, dass er zu viel isst. Das "Problem" haben wir eigentlich schon immer. Schon beim Stillen und bei der Beikost war er immer ein sehr guter Esser und kleiner "Nimmersatt". Ist das in Ordnung so, solange er ausgewogen und gesund ernährt wird? Ich danke IHnen für Ihre Antwort!
Ihre Familie gehört evtl. zu den so genannten "guten Futterverwertern", d.h. aufgenommene Kalorien setzen mehr bei Ihnen an als bei andern Menschen. Lassen Sie sich von einer Ernährungsberaterin beraten. Die tägliche Energieaufnahme Ihres Kindes sollte so gut wie möglich dokumentiert werden, damit man weiß, wieviel Energie Ihr Kind zu suche nimmt und ggf. gegensteuern kann. Bitte Sie Ihren Kinderarzt um eine Empfehlung.
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