DieLara
Sehr geehrter Herr Dr. Wirth, sehr geehrter Herr Dr. Radke, mein Mann und ich sind an einem Punkt angekommen, an dem wir nicht mehr wissen, was nun richtig und förderlich ist und was falsch bzw. kontraproduktiv ist um das gesunde Essverhalten unserer Tochter zu fördern, Ich muss leider dafür ertwas ausholen: Unsere Tochter ist als Zwilling in der 26. SSW per Notkaiserschnitt entbunden worden. Ihr Zwillingsbruder verstarb wenige Tage später, aber sie machte sich so prächtig, dass wir sie schon 4 Wochen vor dem eigentlichen Entbindungstermin mit nach Hause nehmen durften. Heute ist sie 2 Jahre alt und kognitiv, Gott sei Dank, altersgerecht. Leider hat sie eine motorische Entwicklungsstörung (Diparese) und damit einhergehend auch Knickfüße und das ganze Program. Sie läuft noch nicht, stehen kann sie mit hilfe ihrer Orthesen und sofern sie sich festhalten kann, schon gut. Ihre Beweglichkeit im Rumpf-/Beckenbereich ist eingeschränkt, da sie schnell das Gleichgewicht verliert und sich unter Stress sehr steif macht.Die Physiotherapeutin und wir arbeiten fleißig daran, dass sie in Rotation kommt. Sie wiegt 9 Kilo und ist damit leider untergewichtig. Sie hat starke Probleme mit ihrem Stuhlgang. Aktuell bekommt sie vom Kinderarzt Movicol verschrieben, da sie andernfalls so sehr unter Verstopfung leidet, dass nur mit Einläufen Abhilfe geschaffen werden kann. Sie war schon als Säugling Trinkfaul, was vermutlich an ihrer eingeschränkten Motorik lag, hat aber dennoch langsam aber stetig zugenommen. Die Umstellung auf Breinahrung mit etwa 6 Monaten klappte gut, auch wenn sie sehr wenig Volumen zu sich nahm, weshalb wir nach ärztlicher Rücksprache öfters Mal Öl, Sahne und Butter in´s Essen gaben um die Kaloriendichte zu erhöhen. Mit etwa einem Jahr hat sie dann Interesse an unserem Essen entwickelt und hat angefangen bei uns mitzuessen, eine Milch gab es nur noch abends. Dann kamen die Backenzähne und plötzlich wollte sie wieder mehr Milch trinken, Der Kinderarzt riet ihr zu geben, was sie möchte, da er überzeugt ist, "sie holt sich was sie braucht." Von da an wurde jede Form von Brei und normalen Essen immer häufiger verweigert. Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem sie eigentlich nur noch Milch trinkt, Fleischkäsebrötchen und Fleischwurst isst. Oft weigert sie sich unser Mittagessen nur zu probieren. Ich koche sehr viel frisch und Gemüse und Obst steht seit jeher täglich auf dem Speiseplan. Wir leben ihr ein gesundes Essverhalten vor, sie interessiert sich nur überhaupt nicht für das Essen. Erschwerend kommt dazu, dass sie ein vermindertes Hungergefühl hat, der Kinderarzt sagt, dass sie ihr Hungergefühl nicht oder nicht intensiv genug spürt, (weshalb sie als Säugling z.B. nie aus eigenem Antrieb eine Flasche verlang hat). Wenn man sie nicht an´s essen erinnert, dann isst sie den ganzen Tag lang nichts- ihr fehlt das Essen einfach nicht. Seit einigen Wochen nun, würgt sie, sobald wir uns mit ihr an den Esstisch setzen. Sie dreht sich angewiedert vom Tisch weg, fängt an zu weinen. Der Kinderarzt riet, wir sollen ihr das geben, was sie möchte- auch wenn es aus ernährungspsychologischer Sicht nicht ideal ist. Nun beschreibe ich Ihnen mal den gestriegen Tag. Sie weckte mich um vier Uhr und wollte eine Milch. Also hat sie gut 150ml Pre-Milch getrunken. Um sieben Uhr sind wir aufgestanden. Um acht Uhr haben wir gefrühstückt. Ich habe ihr ein Toastbrot mit Käse angeboten, wollte sie nicht, eine Banane ebenso wenig. Dann einen Fruchtzwerg angeboten, wollte sie auch nicht. Um 12 Uhr Mittagessen. Kartoffeln mit Spinat (hat sie früher gern gegessen). Gestern hatte ich keine Chance ihr auch nur einen Löffel voll zu geben, Einen Mittagsschlaf macht sie nur noch selten, daher sind wir dann in den Garten gegangen. Ich habe ihr einen Tuk-Keks angeboten, ein Fruchttütchen, ein Würstchen- keine Chance. Abends um 19 Uhr (sie hat den ganzen Tag lang nichts gegessen und nur stilles Wasser getrunken- Fruchtsäfte verweigert sie auch) habe ich ihr Fleischwurst angeboten, hat sie verweigert- aus Verzweiflung habe ich ihr dann einen Schokoladendonut angeboten und den hat sie komplett gegessen... Seit dem hat sie bis aktuell (11 Uhr Folgetag) nichts weiter gegessen und auch keine Milch getrunken. Mein Mann und ich sind hin und hergerissen zwischen "Sorgen machen und froh sein um jedes Fitzelchen Schokolade, hauptsache sie isst etwas"- und "das ist Erziehungssache, sie isst nichts, weil sie auf etwas Süßes wartet." Die Physiotherapeutin sagt, es würde an der Motorik liegen- aber ich kann das nicht so richtig nachvollziehen, immerhin hat sie ja schon mal recht gut gegessen... Können Sie uns einen Rat geben, wie wir weiter verfahren sollen? Hauptsache Essen rein in´s Kind, solang es freiwillig ist egal welcher Nährwert? ... oder zum gesunden essen zwingen? ... oder gar "hungern" lassen? Gibt es Vitaminpräperate, die man ihr ins Trinken mischen, oder wie Medizin verabreichen kann? Wir beruigen uns damit, dass sie ja fit (wenn auch blass) ist und allem anschein nach das wenige Essen so gut verwertet, dass sie nahezu täglich Stuhlgang hat. Das sie so unter Verstopfung leidet ist für mich auch klar, immerhin nimmt sie so gut wie keine Ballaststoffe zu sich, Ich möchte momentan, aufgrund der Corona-Situation, ungern mit ihr persönlich zum Kinderarzt und schätze eine Zweitmeinung sehr. Vielen, lieben Dank für Ihre Mühe! Ich wünsche Ihnen schöne Osterfeiertage! Mit freundlichen Grüßen DieLara
Das ist ein komplexes Problem, welches bei FG häufiger auftritt. Pre-Milch ist in diesem Alter nicht mehr geeignet, Sie sollten normale Vollmilch geben. Aber das ist eine Marginalie. Insgesamt handelt es sich um eine Fütterstörung, die Sie mit professioneller Hilfe angehen müssen. Schauen Sie, wer sich in Ihrer Umgebung mit diesem Thema befasst; es gibt Spezialambulanzen. Auf jeden Fall hilft ein SPZ hier weiter, zumindest wissen die, wer kompetent helfen kann. Wichtig ist ein relativ fester Rhythmus und nicht Ausweichmahlzeiten, sondern eine strukturierte Herangehensweise. Das kann zeitrauend sein. Gruss S. Wirth
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