Frage im Expertenforum Kinderernährung - Gastroenterologie an Dr. med. Axel Enninger:

Abklärung Durchfall Säugling

Dr. med. Axel Enninger

Dr. med. Axel Enninger
Kinder- und Jugendarzt, Kindergastroenterologe

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Frage: Abklärung Durchfall Säugling

Lala Karimova

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Guten Tag Herr Dr. Enninger,  ich folge Consilium Pädiatrie Podkast regelmäßig. Die Themen sind sehr interessant!  Nun zu meiner Frage:  meine Tochter ist 7 monate alt. Seit 01.02. hat sie plötzlich Schleimig wässrige ( mit schaum ) dunkel grüne Stuhlgänge- 8-9 mal Pro 24 Stunden gehabt. Außer Durchfall hat sie keine weitere Symptomatik, kein Fieber. Vorgesern war die Häufigkeit 6 mal, gestern 3 mal , farbmässig gelb-geün aber von gleicher Beschaffenheit ( eher schleim ). Und heute morgen bis jetzt nur ein mal und erfreulicherweise zum ersten mal mit Konsistenz !  36 Stunden vor dem Beginn der Durchfallsymptomatik hatte sie 1. Dosis von Bexsero Impfung. Die Impfung erfolgte unter leichte erkältungssymptomatik ( sie hatte 5 Tage vor dem geplanten Impfung Fieber 2 Tage und Schnupfen ).  Am 3.Tag der Durchfallsymptomatik hat unserer Kinderarzt sie untersucht, war der Meinung, es sei wahrscheinlich eine virale Gastroenteritis. Hat Perenterol Junior für 5 Tage und Schonkost verschrieben.  ( kurze Info : ich Stille und seit ihrem 5. Monat hat sie Mittagsbrei ( grmüse kartoffel fleischbrei mit Beikostöl und Apfel ( oder Orangen / Birnen/- Saft) und Abendbrei ( kuh/ ziehemilch vollkorn getreidebrei ( instant / köllner schmelzflocken ) +Butter ). Unter Perentetol kam keine Besserung, ich habe dann mit LGG mono Infektodiarstopp für 5 Tage angefangen es erfolgte auch darunter keine Besserung. Am 7. Tag war die Stuhlprobeuntersuchung, die kam unauffällig aus. Allerding muss man erwähnen, da wurden nur die Bakterielle ( Salmonelle/Shigelle, Yersinien, Campylobakter ( Camp. EIA ), EHEC Shigatoxin EIA Pathogene und nur Norovirus untersucht. Rotaviren. Adenoviren, Astroviren wurden nicht mit untersucht. ( gegen Rotaviren ist sie geimpft. ). Da es unter LGG Mono keine Besserung auftrat, habe ich seit 3 Tagen mit Mutaflor 1 ml Suspension x pro die angefangen. Unser Kinderarzt sagt, wir sollen mit Schonkost weitermachen ( ausser Muttermich hat sie Mittagsbrei ( Karotten /Kürbis kartoffel ( seit 4-5 Tagen habe ich erneut mit Rindfleich  angefangen ) Brei ( aber ohne Beikostöl, Ohne fruchtsaft - ( vit C mit dem Zweg Eisenaufnahme ) und Abendbrei instant Reisflocken mit abgekochtem Wasser + zermatschte Banane. Diesen Beikost isst meine Tochter bereits seit 15 Tagen. Laut AWMF Leitlinien solle man mit Diät nich länger fortsetzen, weil das die Regeneration von Enterozyten der Mucosa verhindert. Auf meine Frage, ob das doch Kuhmilcheiweisallergie sein kann , sagte der KIA, dies würde nicht so plötzlich anfangen. Aber trotzdem habe mich geraten, als stillende Mutter einen Auslassdiät zu machen ( keine Milchprodukte für 3 -4 Wochen. ). Sonst ist der Allgemeinzustand o.p.B.  Gewicht war bei U5 am 18.12.2024 7700 Gramm, am 3. Tag der Symptomatik habe Kinderarzt mit Kleidung gemessen ( neuer windel, Body, Pullover und Lätzchen - 8000 Gramm. Bis dieser Erkrankung war alles gut. Sie hatte nach dem Abendbrei ( milchgetreide Brei ) Einführung sogar Verstopfungen. ( mal 5 Tage, mal 2 Tage keinen Stuhlgang gehabt.  Ich kann nur den zeitlichen Zusammenhang erwähnen, nach 36 Stunden mehr als 1 Tag nach dem Bexsero hat Durchfallsymptomatik begonnen. Ob dadurch durch aktiverung des Immunsystems eine Unverträglichkeit ausgelöst ist ?  Jetzt sind die meine Fragen :  was denken Sie was könnte die Ursache sein?  Für Wie viele Tage solle ich Mutaflor geben? Kann man nach Ende der Mutafloreinnahme Omnibiotic Panda für einen Monat verabreichen?  Könnte das eine nich IgE vermittelte Kuhmilcheiweisallergie sein? wie lange Schonkost ? Darf sie ausser instant Reisflocken-  Instant Vollkorn Hafer, Vollkorn Dinkel, Vollkorn Grieß brei essen? Oder Vollkorn getreide solle man meiden?  Wenn ja, für wie lange? Wie lange solle ich Milch und milchprodukte ihr nicht geben ( wegen sekundäre Laktoseintoleranz ) ?   Und ob das wirklich Sinn hat, dass ich als stillende Mutter 3-4 Wochenlang Milchprodekte meide? Wenn ja, wie werde ich Сalciumzufuhr aufrechterhalten? Danke im Voraus !   Mit freundlichen kollegialen Grüßen, Lale Karimov


Dr. med. Enninger

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Sehr geehrte Frau Karimova, bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich die Vielzahl von Fragen nicht einzeln beantworten kann und werde. Grundsätzlich ist weniger oft mehr. Bei Kindern mit Gastroenteritis braucht man eine Elektrolytlösung, um die Flüssigkeitsverluste auszugleichen und sonst keine Medikamente. Wenn die Kinder es schaffen ist die Empfehlung das Kind so zu ernähren wie vor Beginn der Durchfallsepisode auch. Der Körper kommt damit gut klar. Man benötigt weder Probiotika noch "Schonkost". Was man unbedingt benötigt ist die Zuversicht, dass es wieder aufhört und man versuchen sollte nicht in Aktionismus zu verfallen. Es wird so oder so besser. Wenn ich lese, dass Sie AWMF Leitlinien lesen, würde ich mir wünschen, dass Sie sowohl Ihrem Kinderarzt mehr vertrauen als auch darauf, dass sich in der Kinderheilkunde Vieles von alleine löst. Stuhldiagnostik ist bei ambulanten Patienten praktisch nie nötig, denn es ergeben sich aus dem Nachweis des einen oder anderen Virusstammes keine Konsequenzen. In den Kliniken ist das aus Kohortierungsgründen anders. Impfungen werden immer wieder angeschuldigt zum Beispiel Durchfallepisoden auszulösen. Dafür gibt es wissenschaftliche keine Belege. Wir alle möchten für Dinge, die mit unseren Kindern passieren, eine Erklärung haben. Da Kinder im frühen Alter häufig geimpft werden, werden Sie für alle möglichen Phänomene zeitliche Zusammenhänge mit Impfungen finden können. Mein Rat wäre schrittweise wieder auf die Ernährung Ihres Kindes zurückzugehen, wie Sie es vorher gemacht haben. Ob Sie die Kuhmilch bei sich weglassen oder nicht, bleibt Ihnen überlassen, wenn Sie es längerfristig tun, würde ich zu einer professionellen Ernährungsberatung raten.


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