Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wie mehrtägige Trennung mit sehr sensiblen Kleinkind gestalten?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wie mehrtägige Trennung mit sehr sensiblen Kleinkind gestalten?

The Librian

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Ich habe einen 3-jährigen Sohn (*08.17) und stehe unmittelbar vor der Entbindung meines zweiten Kindes. Ein mehrtägiger KH-Aufenthalt ist unumgänglich, aufgrund von Corona darf mein Sohn mich nicht besuchen. Er hängt sehr an mir und zeigt in letzter Zeit stark bzw noch stärker als sonst, dass er nicht von mir getrennt werden möchte. Längere Trennungen kennt er noch nicht. Als ich noch arbeiten ging, war ich jedoch teilweise 24 Stunden außer Haus. Das hat relativ gut geklappt. Das Verhältnis zum Vater ist gut; sind wir beide anwesend, darf sich dieser aber nicht kümmern im Sinne von Versorgung, Spielen ist okay. Dazu kommt, dass mein Sohn vor ein paar Wochen den KIGA gewechselt hat (organisatorisch vom Träger bestimmt). Dort ist er gut angekommen, den Abschied morgens zieht er aber sehr in die Länge, seit letzter Woche gibt es auch Tränen. Mein Sohn weiß, dass ich bald ins KH muss und wir uns dann nicht sehen können. Er fordert meine ständige Nähe ein, spielt im Rollenspiel Baby (oder großes Kind) und zeigt deutlich, dass er emotional sehr beschäftigt ist. Können Sie mir einen Rat geben, wie ich mein Kind am besten unterstützen kann? Wieviel soll ich von mir aus kommunizieren? Vermutlich gehe ich morgens zur Einleitung ins KH - soll ich meinen Sohn noch in den Kiga bringen oder die Verabschiedung auf längere Zeit besser daheim gestalten? DANKE!


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Hallo, ich verstehe Ihre Sorgen glaube aber, dass das besser funktionieren wird, als Sie befürchten. Ihr Sohn hat eine gute Beziehung zum Vater, der in Ihrer Abwesenheit auch schon früher die Versorgung gut gemacht hat. Die Angst Ihres Sohnes hat wahrscheinlich auch nicht nur mit der Trennung zu tun, sondern bezieht sich auch auf die Veränderung der Familiensituation (Rollenspiele), die er nicht einschätzen kann. Insofern wird ein mulmiges Gefühl bei ihm bleiben, aber er bleibt in einer vertrauten Situation und im guten Kontakt zum Vater. D.h., selbst wenn er traurig ist (z.B. abends im Bett) ist jemand da, der nahe und verlässlich genug ist. Und dann kann das für die beiden auch eine wichtige und verbindende Erfahrung sein. Für den Abschied ist wichtig, dass Sie vermitteln, dass Sie ihm die Tage der Trennung zutrauen. Die eigene zuversichtliche Haltung ist für das Kind eine große Hilfe (und die eigene Angst erschwert die Situation). Deshalb würde ich den Abschied auch eher in der vertrauten Situation zu Hause gestalten, als öffentlich vor der KiTa. Ich wünsche Ihnen allen für die kommenden Tage alles Gute. Dr.Ludger Nohr


The Librian

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Entschuldigen Sie bitte die fehlenden Grußworte, aber die Zeichenbeschränkung ...


evfa

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Hallo, ich war im September in einer ähnlichen Situation wie du. Mein Sohn (2,5 Jahre) ist auch sehr auf mich fixiert und ich hatte große Sorgen vor der Zeit wo ich zur Entbindung im Krankenhaus bin... Ich habe meinem Sohn eine Spielzeug versprochen, das er sich schon lange wünscht, für dann wenn ich im Krankenhaus bin. Er war voller Vorfreude und der Abschied viel um dann auch nicht so schwer. Vielleicht wäre das auch etwas für euch? Bei uns hat es zumindest geholfen


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