Ella2020
Sehr geehrte Frau Henkes, seit einigen Tagen scheint sich bei meiner Tochter (2 Jahre und 8 Monate alt) etwas „zu tun“. Sie möchte nicht mehr alleine einschlafen, möchte bei uns im Bett schlafen, verlangt außerordentlich oft nach dem Schnuller. Wir haben nichts an unseren Ritualen geändert. Kann ich von einem Entwicklungsschub ausgehen? Als weitere Information wäre für Sie möglicherweise interessant, dass wir ein zweites Kind erwarten (derzeit 12. SSW). Seit der 7. SSW leide ich an starker Übelkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und auch phasenweise Schlaflosigkeit – ich bin also richtig k.o. Aus diesem Grund übernehmen mein Mann (der aufgrund der Corona-Situation nun mehr Zeit zu Hause verbringen kann) und auch meine Mutter oft meine Tochter. Könnte das mit dieser Situation auch zusammen hängen? Fühlt sie sich hin- und hergeschoben? Ich freue mich auf eine Antwort. Mit freundlichen Grüßen, Ella
Guten Tag, von hier aus kann ich nicht sagen, was das veränderte Verhalten Ihrer Tochter ausgelöst hat. Aber ich kann Ihnen sagen, dass diese Verhaltensänderungen in diesem Alter völlig üblich und in Ordnung sind. Möglicherweise träumen die Kinder bewußter oder verarbeiten unbewußt neue Erfahrungen, die sie veranlassen, einen kleinen Entwicklungsschritt zurückzugehen und auf bewährte Verfahren aus den Phasen davor zurückzugreifen. Dazu gehören das Suchen der elterlichen Nähe oder das Nutzen des Schnullers. Die Kinder wissen, dass ihnen das "früher" geholfen hat. Wenn Sie das gut aushalten können, hilft das Ihrer Tochter in dieser Phase. Sie wird es auch wieder abstellen, wenn sich innerlich etwas Neues gefestigt hat. Natürlich merkt Ihre Tochter, dass etwas anders ist, schon weil der Vater derzeit mehr zuhause ist. Das wird sie aber nicht beeinträchtigen. Sie bleiben ja anwesend, auch wenn Sie nicht so viel mit ihr machen können wie gewohnt. Da wird sie sich nicht hin- und hergeschoben fühlen. Es sind ja wichtige Bezugspersonen, die sie betreuen und sie kann jetzt mit denen schöne Erfahrungen machen. Auch Ihre Schwangerschaft wird in der jetzigen Phase noch keinen Einfluss auf Ihre Tochter haben. Sie kann sich das noch gar nicht richtig vorstellen, auch wenn Sie es weiß. Ich wünsche Ihnen alles Gute und einen baldigen angenehmen Verlauf der Schwangerschaft. Ingrid Henkes
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