Mitglied inaktiv
Guten Tag Herr Dr. Posth! Ich wollte mich mal genau erkundigen, was genau das Urvertrauen und die feste Bindung zur Mutter ist und wozu diese gut sind. Können Erziehungsfehler (gelegentl. Fremdbetreuung ~2 Std/Woche ab dem 8.Monat) dieses Urvetrauen/Bindung so stark beeinflussen, daß ich Angst haben muß? Wie kann ich erkennen, daß mein Kind (18 Monate) ein gutes Urvertrauen und eine feste Bindung zu mir hat? Danke Lisa
Liebe Lisa, um zu verstehn, was Urvertrauen und sichere Bindung sind, machen sie sich bitte die Mühe, meinen Text dazu zu lesen. Dafür habe ich ihn geschrieben. Es ist fraglich, ob das "Zeitfenster" für den Aufbau solcher Empfindungen so groß ist, das auch noch im 4. Lebensjahr diese Gefühlsbasis herstellbar ist. Das ist wichtig zu wissen, wenn man ein älteres Kind adoptieren will. Ein paar Schnitzer oder Ausrutscher in der "Erziehung" werden sicherlich nicht das Urvertrauen zerstören, dafür ist der Säugling viel zu hinwendungsbedürftig zu seinen Bezugspersonen. Das geht ja sogar soweit, daß sogar schwach gebundene Kinder (unsicher ambivalent oder vermeidend) letztlich immer noch den Fehler für ein Scheitern der Eltern-Kind-Beziehung oder auch Paarbeziehung der Eltern bei sich selbst suchen. Eine oft tragische Geschichte, wenn man an Mißbrauchs- oder Mißhandlungsereignisse denkt. Für uns Erwachsene und Eltern bedeutet das, daß wir eine große Verantwortung für das Wohlbefinden unserer Kinder tragen, und diese emotionale Abhängigkeit auf keinen Fall erpresserisch zu Erziehungszwecken ausnutzen dürfen. Leider wird das aber oft getan. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Achja - und ist das Urvertrauen und die Bindung zur Mutter nur im ersten Lebensjahr des Kindes möglich aufzubauen oder hat man noch bis zum 3.+ 4. Lebensjahr die Möglichkeit evtl. "Erziehungsfehler" wieder auszubügeln?
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