Ninchen1111
Hallo, mein Sohn hat die Coronazeit bisher sehr gut gemeistert, außer dem immer größer werdenden Medienkonsum, wo er bei Spielen teilweise richtig ausflippt und schimpft und bis er teilweise sogar weint. Dann schreiten wir allerspätestens ein und beenden die Situation mit einem Angebot wie draußen was gemeinsam spielen. Aber seit einiger Zeit stellen wir fest, dass diese virtuelle Wut auch ins reelle Leben einzieht. Seine kleine behinderte Schwester ist ihm schon seit einiger Zeit ein Dorn im Auge und sie kann in seinen Augen nichts richtig machen. War es am Anfang nur die Kindermusik aus der Toniebox, die ihn hat schimpfen ließ, reicht jetzt schon "falsch" stehen oder gucken. Wir versuchen einzuschreiten und zu erklären, aber irgendwie kommen wir nicht an. Dieses WE hat er sich beim Training über seinen eigentlich besten Freund aufgeregt, weil dieser angeblich gesprintet und nicht gejoggt ist. Am Samstag sind die zwei im Streit auseinander gegangen (Du bist nicht mehr mein Freund). Sonst war das Thema dann auch abgeharkt und am Montag gab es immer einen Neustart. Nicht so heute. Wie aus dem Nichts holte mein Sohn das Thema wieder raus an der Bushaltestelle mit der selben großen Emotion. Ich musste schimpfen um ihn zu stoppen. Die Jungs haben einen ganzen Schultag zusammen. Aber wie kann ich meinem Sohn helfen zu verstehen, dass man auch mal nachgibt. Das ein Thema erledigt ist und die Wut nicht wert ist. Oder wie kann er sich ablenken, damit es ihn nicht so trifft?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das ist keine einfache Zeit für alle Beteiligten. Ihr Sohn erlebt sich in dieser schnellen Unzufriedenheit und geringen Impulskontrolle selbst nicht als liebenswert, kann aber noch wenig ändern. Dann geht er lieber in die Rolle des "ich brauche Niemanden und mir kann keiner was" als nachzugeben, was die Lage weder für ihn noch für die Umgebung einfacher macht. Einsicht wird dann als Niederlage erlebt und muß vermieden werden. Es ist gar nicht einfach den Kindern in diesen Situationen mit liebevoller Klarheit (s.d.) zu begegnen, da sie nicht mehr de "Baby-Charme" haben und meinen, alles besser zu wissen.Trotzdem (oder gerade deshalb) brauchen sie elterliche Hilfe, da sie sich daraus meist nicht sebst befreien können. Dabei ist Einfühlung notwendig, da Beschämung dauernd erwartet wird, was das Selbstbild noch mehr beschädigen würde. Liebevolle Klarheit könnte hier bedeuten, klare Grenzen (vor allem auch der Schwester gegenüber) zu setzen, ohne dabei zu entwerten. Hilfsangebote machen, die er auch ablehnen darf, ohne dafür gekränkt zu werden. Und dabei trotzdem das Gefühl geben, dass Sie ihn respektieren und liebenswert finden. Ermutigen und Auswege anbieten. Es dauert seine Zeit, bis er sich selbst wieder akzeptabler fühlt und erlebt, und diese Zeit muß man empathisch und klar begleiten. Dr.Ludger Nohr
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