Larus
Hallo mir kommt mein Kind (4 Mo.) in seinem Verhalten oft merkwürdig vor: -auf Nähe hält er keinen Blickkontakt, weicht aus -schaut oft verlegen weg, ignoriert manchmal wie bewusst -Trinken meist nur „abgelegt“ (egal, wie bequem wir es im Arm machen); d. Brust lehnte er früh ab -im Arm will er scheinbar nur sein, damit er schauen kann; im Wiegegriff schimpft er gleich -> körperl. Ursachen (Blockaden..) sind ausgeschl. -zieht manchmal zurück bei Berührung -zum Spielen nimmt er gern Tücher - sehr intensiv, ausdauernd, geräuschvoll, oral, drückt es in sein Gesicht -auch zum einschlafen (da fast „reflexartig“, sucht sie aber auch mit den Augen) -spielt auch gern mit anderer Personen Hände -wirkt schnell „wütend“ beim Spielen m. Spielzeug (schnauft, schimpft, klingt gereizt, strampelt heftig, steckt Finger in den Mund) -mit seinem Arm macht er oft wdh. Auf- und Abbewegungen, meist wirkt es, als wolle er mich schlagen (macht das ja auch) od. sich selbst -> Stereotypie? -schreckhaft (Geräusche und Bewegung) -keine Imitation von Lauten und Mimik -steckt sehr oft seine Finger in den Mund -insges. zappelig, unruhiges Temperament (oft auch im Schlaf) Sind einzelne od. kombinierte Verhaltensweisen auffällig? Ich denke immer an Autismus. Oft wird gesagt, dass manch Verhaltensweisen retrospektiv darauf hingewiesen haben. Momentan sorgt mich vor allem das „Schlagen“. Oder red ich mir das Verhalten nur als „auffällig“ ein? In der SS hatte ich viel negativen Stress.
Guten Tag, was Sie von Ihrem Sohn beschreiben, sind keine merkwürdigen Verhaltensweisen. Mit vier Monaten müssen Kinder noch keinen Blickkontakt halten können. Verlegen sein oder Ignorieren können Kinder diesen Alters noch gar nicht. Das gilt auch für das Schlagen, das ja als aggressive Handlung einen bewussten Akt voraussetzt, den Kinder mit vier Monaten noch nicht leisten können, weil das Bewusstsein noch nicht so weit entwickelt ist. Sie schreiben ja bereits, dass Sie aufgrund einer belasteten Schwangerschaft Schuldgefühle bezüglich der Entwicklung Ihres Sohnes haben. Sie brauchen sich aber keine Sorgen zu machen, dass die beschriebenen Verhaltensweisen bei Ihrem Sohn auf Autismus hinweisen. Ihr Sohn zeigt Ihnen einfach, wie er so ist, was ihm behagt und was er nicht so mag. Das kann bei jedem Baby anders sein. So können Sie seine Armbewegungen eher als Bewegungsfreude oder Ausprobieren neuer Bewegungsmöglichkeiten (aufgrund der muskulären Entwicklung) verstehen. Wenn er sich die Finger in den Mund steckt, kann das ein Versuch der Selbstberuhigung sein. Der Mund ist ja wegen des Saugens bei der Nahrungsaufnahme ein wichtiges Erfahrungsorgan für Säuglinge. Vielleicht beruhigt es Sie auch, dass Autismus - obwohl heute so viel darüber gesprochen wird - eine seltene Erkrankung ist. Er entsteht nicht durch eine belastete Schwangerschaft. Damit Sie sich da sicher fühlen, können Sie auch Ihren Kinderarzt fragen. Er sieht Ihren Sohn bei den Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig und kann seine Entwicklung beurteilen. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes
Mamamaike
Hallo, Du könntest unseren Sohn in dem Alter beschrieben haben. Heute ist er drei Jahre alt und völlig normal entwickelt und gesund. Vielleicht beobachtest Du Dein Kind kritischer, weil Du Deine Schwangerschaft im Hinterkopf hast? Hört sich jetzt blöd an, aber versuche, das hinter Dir zu lassen (evtl mit Unterstützung?), sonst könnte es Dir schwer fallen, Dein Kind und seine Entwicklung sorgenfrei zu genießen. Viele Grüße
Larus
Hallo mamamaike und vielen Dank für deine Antwort! Das mit der Schwangerschaft hast du gut durchschaut. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich dem Stress und den Belastungen so hingegeben- und meinen Sohn nicht besser „geschützt“ habe. Insofern beobachte ich ihn wirklich sehr hinterfragend. Hilfe habe ich bereits und immer öfter gelingt es mir „abzuschalten“. Aber ich bin dennoch oft sehr verunsichert und „verkopft“, ob er sich „normal“ entwickelt..
SuJam
Ich würde sagen, eindeutig: du redest dir das Verhalten als “auffällig” ein. Genieße deinen Sohn bevor du deine Sicht auf ihn überträgst und er selbst denken muss, dass mit ihm etwas nicht stimmt und sich dann aufgrunddessen auffällig verhält. Stress in der Schwangerschaft haben ganz viele Frauen, zumal ganz von Natur aus Ängste verarbeitet werden und man weniger belastbar ist. Wenn die Babys so etwas per se nicht abkönnten, wären wohl ganz viele Kinder von vornherein gestört. Viele Störungen entstehen aber auch erst durch den Umgang mit den Veranlagungen, Sensibilität und Verhalten der Kleinen. Du darfst dein Kind annehmen wie es ist. Vorwürfe bringen dich nicht weiter. Die Vergangenheit kann niemand mehr ändern. Richte deinen Blick nach vorn und mach es da so gut du kannst.
Ähnliche Fragen
Guten Morgen Frau Henkes, kurz zu unserer Situation, ich habe mich vom Kindsvater getrennt, da ich leider sexuellen Missbrauch aufgedeckt habe. Hinter uns liegt eine schwere Zeit (mit Gericht, Jugendamt und allen Hilfeinstanzen, welche ich auf eigenes Veranlassen mit einbezogen habe). Nun ist es so, dass ich mit meiner kleinen Tochter, fast 4 J ...
Guten Tag, meine Tochter ist 11 Wochen alt. Sie schläft problemlos im Kinderbett in ihrem Zimmer. Nachts meldet sie sich 2x und will gestillt werden. Ich warte immer einen Augenblick, ob sie sich selbst beruhigt, renne nicht gleich beim ersten Laut zu ihr. Erst wenn ich sicher bin, dass sie Hunger hat und nicht von alleine wieder einschläft, geh ...
lieber dr. posth, 1.: ich bin begeistert von ihrer überzeugung unseren kindern gegenüber. 2.mein problem ist folgendes: tom kam 6 wochen, nach einer sehr komplizierten geburt,zu früh zur welt. jetzt ist er 26 monate. ich habe in der schwangerschaft ein buch gelesen:"auf der suche nach dem verlorenen glück", grob gesagt geht es eben darum wie wicht ...
Lieber Dr.Posth, ich habe mal wieder eine Frage wegen unserem Sohn, 2 3/4 jährig. Er spricht eigentlich sehr gut, hat auch einen sehr grossen Wortschatz. Wohl daher, weil er am liebsten Bilderbücher anschaut. Was mich aber etwas erstaunt, dass er immer dann, wenn er in einer Situation unsicher ist, alles nachplappert, was ich oder eine andere a ...
Lieber Dr. Posth, mein Sohn (5 1/2 Monate) schläft seit seiner Geburt bei mir im Bett.Ich stille (noch) voll. Zum Einschlafen bringe ich ihn - egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit - durch Stillen. Er geht abends so zwischen 19 und 21 Uhr ins Bett. Bis vor ungefähr 3 Wochen kam er ca. 2 x in der Nacht, seither schläft er sehr unruhig und zeitweise ...
Hallo, mein Sohn, gerade 3 Jahre alt geworden, kommt mir im Vergleich zu anderen Gleichaltrigen ruhiger und ängstlicher vor - hauptsächlich im motorischen Bereich. Einmal in der Woche geht er nun zu einem Psychomotorik - Kurs, der auch das Selbstbewußtsein usw. stärken soll. Er bleibt dort alleine und hat damit auch keine Probleme - Kiga geht er e ...
Werter Dr. Posth, Wir wohnen noch nicht lange in der Stadt und Helena 10 Mon. wächst etwas isoliert auf. Wir gehen seit 5 Wo 1x/W in eine Krabbelgruppe. Seit 1,5 Wo habe ich eine Eingewöhnung bei einer TaMu begonnen da ich an 2 Vormittagen/W arbeiten will. Sie zeigt seit 2 Wo in der KG und auch bei der TaMu Folgendes. Sie sitzt anfangs bei ...
Hab viel im Suchlauf zu "Kiga" gelesen aber: Meine 22 Monate alte Tochter geht seit über 1 Monat in den "Kiga" (in Ägypten). 3x die Woche, je 3-4 Std. Nicht, um sie "los zu werden", sondern weil ich dachte, sie braucht mal andere Kinder. Alle Freunde/Bekannten haben entweder noch keine Kinder oder grad geboren, auf der Straße wollte sie immer zu ...
Hallo, meine Tochter ist 3,5 Jahre. Sie hat als Baby nie einen Schnuller gewollt. Vor einem Jahr hat sie eine Schwester bekommen, die sie heiß und innig liebt. Seitdem wollte sie auch einen Schnuller –den ich ihr nicht gegeben habe. Warum jetzt noch damit anfangen? Sie hat aber immer viel ihre Finger im Mund gehabt, viele Dinge noch in den Mund ge ...
Hallo Herr Dr. Posth, unser 8jähriger Sohn ist vom Sozialverhalten her in vielen Situationen sehr unsicher. Wenn unbekannte Leute ihn etwas fragen (nach seinem Namen o.ä.) antwortet er nicht, es fällt ihm aber selbst bei vertrauten Menschen wie Großeltern schwer, sie zu begrüßen geschweige denn sich für ein Gespräch zu öffnen. Er klammert stark ...
Die letzten 10 Beiträge
- Kind 3 Jahre Sprachentwicklung/Erziehung/hört oft nicht richtig zu
- Selbermachen (ausziehen etc.)? - Fehlanzeige (29 Monate)
- 2 Kindern gerecht werden
- Kind möchte, dass andere traurig sind und weinen
- Erziehung/schimpfen 5 jährige
- Ist die Bindung gestört?
- Lautstärke bei Sprachentwicklung
- Schüchternheit
- Sohn hat plötzlich Trennungsangst
- Kind 3 Jahre auffällig impulsiv und sprunghaft