Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Trotzphase

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Trotzphase

Kage87

Guten Morgen, meine Tochter ist 3 Jahre alt und voll in der Trotzphase. Dazu kommt, dass sie vor 6 Monaten auch noch eine Brüderchen bekommen hat. Wir wissen, dass diese Trotzphase normal ist; seit einiger Zeit aber will sie sich nicht mehr anziehen und nach draußen gehen, nicht in den Kindergarten und nicht mal zur Oma, was sie normalerweise extrem gerne geht. Lieber bleibt sie zu Hause und langweilt sich anstatt sich anzuziehen. Komisch ist, dass sie sich den Tag vorher z.B. richtig freut in den Kiga oder zur Oma zu gehen und sie sagt dann sie zieht sich brav an und weint nicht. Wenn es dann zum Moment kommt, dass sie sich anziehen muss, dann weint und schreit sie und wirft sich auf den Boden, das volle Programm. Dann sagt sie sie will doch zu Hause bleiben. Es ist nie etwas negatives vorgefallen, dieses Verhalten ist plötzlich aufgetreten. Sie ist ein sehr sensibles Kind und sie hatte schon immer spezielle "Macken" besonders auch beim Anziehen, z.B. die Ärmel dürfen nicht zu lang sein und wenn die Socken nicht richtig sitzen, dann gibt es auch ein Drama..... wir wissen nicht mehr was tun, haben alles probiert, aber in dem Moment verzichtet sie sogar auf Belohnungen, weil sie sich einfach nicht anziehen will. Was könnten wir noch probieren, bzw. was könnte der Grund für dieses Verhalten sein? Danke für Ihre Hilfe.


Hallo, ich denke Sie haben schon viel über Trotz gelesen, vielleicht auch meinen Text dazu auf dieser Seite. Die Kinder können diesen inneren Konflikt (ich will raus/zur Oma, aber mich nicht anziehen) nicht alleine lösen. Was auch immer sie entscheiden, es scheint falsch zu sein, weil das andere dann ja nicht geht. Damit können auch Sie i.d.R. keine Lösung anbieten, die das Problem besser löst, es wird also immer Ärger und Enttäuschung bleiben. Dieses Dilemma würde ich kurz beschreiben und mich nur dann durchsetzen wollen, wenn es unabdingbar ist. Und nach diesem Konflikt würde ich kurz erklären, warum das schwierig ist und erstmal auch bleibt. Dann können beide die Verstimmung (und die kommt natürlich trotzdem) besser aushalten und das Kind lernt mit der Zeit, eigene Entscheidungen zu fällen. Ich würde also Machtkämpfe vermeiden und versuchen, in der Haltung der liebevollen Klarheit zu bleiben (was man nicht immer schafft). Keine leichte Zeit, aber auch eine Besondere für die Beziehung. Dr.Ludger Nohr


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Tag, wann ist der "Höhepunkt" der Trotzphase erreicht und soll man etwas tun, wenn unser Kind (31 Monate) z.B. sagt: Mama setz Dich da hin, geh da weg oder Musik ausmachen? Vielen Dank für Ihre Antwort.

Hallo Herr Dr. Posth, wir haben ein kleines Problem. Unser Sohn ist jetzt 21 Monate alt und ich schätze er ist in der Trotzphase. Jedes Mal wenn ich ihm eine frische Windel rum machen möchte, möchte er das nicht. Er hockt sich hin oder macht andere Sachen, damit ich erst gar nicht an ihn ran komme. Nach einer Weile nervt mich das dann auch un ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Kind 27 Monate trotzt.momentan stark. Wenn ihm was nicht gefällt schreit hat er eine ganz schlimme art zu schreien die ee sich von seinem gleihaltrigen cousin abgeschaut hat. Meine Frage ist einfach nur (es gibt so viele unterschiedl. Ratschläge von Ärzten ect.) wie ich mich verhalten soll? Wenn er so einen "A ...

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere Tochter (24Monate) reagiert auf jedes Nein mit Trotz. Das führt dazu, dass Spaziergänge, Einkäufe oder Arztbesuche mit Brüll- und Wutattacken einhergehen und sie sich die meiste Zeit wie ein Käfer auf dem Rücken am Boden befindet. Natürlich versuche ich so oft es geht die Sitationen zu vermeiden, aber oft geht ...

Sehr geehrter Dr. Posth, unsere Tochter ist 3,5 Jahre & ein sehr aktives Kind. Aktuell nutzt Sie ständig 1 bestimmtes Schimpfwort. Mal an uns gerichtet, mal geflüstert, mal mit der Info gepaart, dass man es nicht sagen darf.... Sie benutzt das Wort beim alleinigen Spielen genau so, wie beim Spielen mit anderen Kindern oder uns - gerne auch in öf ...

Tochter (23M):temperamentvoll+willensstark.min1 großerExtremTobsuchtsWutanfall/Tag. Bemühen uns stets umAlternativen,Kompromisse,begründen,kaum Grenzen,nachgeben,motivieren etc.So kommt es mir oft vor,als würde ich 24/7 Konflikte umschiffen,ständig alles recht machen,ein Eiertanz.Manchmal fühl ich mich,wie von ihr diktiert.EinWutanfall,weil sie ni ...

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Hilfe-Trotzphase_54291.htm Habe auch ständigNUR getragen,FamBett,absoluteNähe+promt.Bedrüfnisbefr.TROTZDEM! Habe früher viel im Kiga gearbeitet u erinnere mich,dass Kinder Regeln i.d.Gruppe+kindgerechteUmgebung viel besser annahmen,viel mehrDinge akzeptierten,als zuhause.Definitiv niemals so herausfordernd, ...

Guten Tag, ich bin zur Zeit ratlos bezüglich meiner 3,5-Jährigen Tochter (geb. 02/11). Sie war schon immer sehr aktiv, aber kein Draufgänger und grundsätzlich sehr folgsam. Sie ist ein absoluter Kopfmensch, also sehr kontrolliert. Außerdem braucht sie innerhalb von 24h 12-13h Schlaf, da sie sonst abends total aufdreht. Im Juni habe ich Zwil ...

Guten Tag. Meine Tochter (2 Jahre und 7 Monate alt) ist gefühlt, seit der Entbindung meines Sohnes (5 Monate aktuell) absolut verändert. Meine Tochter und wir hatten immer ein inniges Verhältnis einen wundervollen Umgangston, haben sehr viel zusammen unternommen und ich musste kaum "schimpfen", da ich mit ihr gut reden konnte und sie dafür offe ...

Vielen Dank für Ihre hilfreiche Antwort. Das mit den Grenzen setzen weiß ich und versuche ich auch. Wenn ich ihn aber zum Beispiel als Konsequenz aufs Sofa setze, oder vor die Tür stelle, so wütet er so extrem, dass er sich selbst verletzt. Er scheint im Wutanfall dann keinen Scherz zu spüren, erst hinterher. Deshalb ließ ich ihn oft nicht allein ...