Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Trockenwerden ist schwierig

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Trockenwerden ist schwierig

shla

Guten Abend, nochmal ich mit einem ganz anderen Thema: mein vierjähriger Sohn war bisher im Frühjahr 2022 für etwa zwei Wochen ganz trocken. Dann gab es eine wochenlange Phase, in der er manchmal einen "Pipi-Unfall" hatte. Nachts war er auch weitesgehend trocken, obwohl wir da immer eine Windel anhatten zur Sicherheit. Seit Herbst geht es nun aber wieder "rückwärts" und die ganz trockenen Tage sind rar. Mindestens eine Garnitur bekommen wir vom Kindergarten mit und jedes Mal wenn ich ihn dort abhole, ist die Hose nass und ich muss ihn erst mal umziehen. Er sagt er merkt es nicht, auch nicht, wenn er im Nassen sitzt. Manchmal merkt er es aber doch und es ist ihm auch peinlich. Er möchte dann alleine ins Bad gehen und sich dort alleine umziehen. Seit Sommer haben wir noch ein Baby, wobei ich nicht denke, dass das damit zusammenhängt, da wir ihm sehr viel Aufmerksamkeit einräumen.  Gerade heute mussten wir wieder das Bett an, da die Windel nachts übergelaufen war, im Kindergarten hing ein nasses Set und als ich ihn abholte, war die Hose auch nass. Wir waschen fast täglich.    Körperlich war er bisher immer völlig gesund. Ihm wieder eine Windel anzuziehen wäre falsch, oder? Gibt es einen Trick oder einen Tipp? Wir haben ihn damals mit Aufklebern trocken gekriegt. Das funktioniert aktuell nicht mehr.   Danke im Voraus.


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

Guten Tag, ich vermute schon, dass das Einnässen Ihres Sohnes eine unbewusste Reaktion auf die Ankunft des Bruders ist. Das hat - wie bereits zu Ihrer Tochter geschrieben - nicht unbedingt etwas mit dem tatsächlichen Maß an Aufmerksamkeit zu tun. Kinder fürchten den Liebesverlust der Eltern sehr. Die Angst kann zu einer Belastung werden, die ein Kind durch verschiedene Aktivitäten abzuwehren versucht. Das Einnässen gehört dazu. Damit kann die unbewusste Vorstellung verbunden sein, wieder so klein zu sein wie der Bruder, damit die Eltern das Kind genauso lieben. (Das tun Sie gewiss. Ihr Sohn hat aber durch die Ankunft des "Rivalen" Angst, dass sich das ändern könnte.) Besprechen Sie mit Ihrem Sohn, ob er auch wieder eine Windel möchte - vorübergehend oder vielleicht nur nachts. Suchen Sie vielfältige Gelegenheiten, in denen Ihre älteren Kinder spüren können, dass Sie ihnen mit ganzer Liebe erhalten bleiben. Jedes Kind sollte merken, dass es wichtig ist. Das ist oft für sogenannte Mittelkinder sehr schwer, weil sie "dazwischen" sind. Wenn das Symptom nach einer Weile nicht verschwindet, können Sie für Ihren Sohn kindertherapeutische Hilfe suchen, die ihm das Bewältigen der für ihn neuen Situation erleichtert. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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